April-Juli 2023
Endlich ist es wieder soweit.
SUMO hat nach unserer F,E,P-Tour 2022 eine große Inspektion erhalten.
Ein altes, kleines Problem (SUMO wurde zu heiß bei hohen Außentemperaturen und langen Anstiegen im 8. Gang) wurde durch Einbau eines Hochleistungskühlers endgültig behoben.
Ein Problem mit der Standheizung (Motorvorwärmung) vorne (ging nicht mehr) war leicht behoben: Kabelbruch.
Alle Flüssigkeiten & Filter neu, TÜV neu, Luftfilter neu und nach Erledigung von vielen weiteren Kleinigkeiten wurden wir auch viele € los.
Danach kam SUMO in seine Halle und wartete auf seinen nächsten Einsatz.
Am 11. April wurde SUMO aus seinem Dornröschenschlaf geweckt (sprang sofort an) und bei uns auf den Hof gefahren. Wenn das Wetter es erlaubte (Dauerregen), haben wir ihn sukzessive reisefertig gemacht.
Montag den 24.04. ging es dann endlich los. Ziel: rund um den Balkan. Diese Tour war schon 2020 geplant – aber dann kam CORONA. 2022 war die Tour wieder angedacht, doch dann kam der Ukrainekrieg und die Drohnenabstürze in Rumänien und Kroatien – die Zukunft war damals fraglich. Elke wollte nicht dorthin.
Nun aber doch!
Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn
Der Beginn ist langweilig, A45, A3 bis kurz vor Erlangen, dort übernachten wir bei ein paar Weihern am Waldrand, nicht weit von der Autobahn. Das Wetter ist ganz mies, kalt und Regen, es geht doch nichts über unsere Dieselheizung.
Am nächsten Tag weiter, bis kurz vor Passau, dann ab in Richtung Tschechien.
Kurz hinter der Grenze Mittagessen mit regionaler Küche in Leonora (Knödel mit Rindfleisch). Auf den Höhen des Böhmerwalds (Fortsetzung des Bayrischen Walds) liegt Temperatur knapp über Null und wir fahren durch Schneeregen.
Nach langer Fahrt suchen wir einen Stellplatz am Stausee Vodni Nádrz Lipno. Leider sind die Vorschläge von Park4Night unbrauchbar, also stellen wir uns auf einem total leeren Campingplatz in Cernà V Posumavi ab. Keiner da, aber free Wifi und Platz ist direkt am Wasser.
Das Toilettenhaus ist abgeriegelt, wird aber am Abend doch noch aufgeschlossen.
Bezahlung am nächsten Morgen (Do) problemlos per CC.
Über kleine Landstraßen kurvt SUMO durch Wälder und Felder. Plötzlich kommen wir an eine T-Kreuzung, an der nur es rechts oder links auf eine Mautstraße geht – die wollten wir vermeiden, da Womo´s über 3,5 to in Tschechien eine OBU (On Board Unit) für Mautstraßen benötigen, den Drassel wollten wir uns nicht nochmal antun! Also schnell auf die M-Strecke und schnell wieder runter. Am Nachmittag (5h Fahrt sind genug!) zeigt uns P4N einen guten Stellplatz am See Véstonická Nádrz südlich von Brno.
Nach ruhiger Nacht und in einer halben Stunde Fahrt ist heute schon wieder Schluß in Lednice. Ein kleiner Ort um das sehenswerte „Schloß Eisgrub“, mit Gärten aus dem 19. Jhrt.
Grund: Wir wollen am Freitag nachmittag in Györ bei Freunden ankommen und haben gemerkt, dass es nur noch 3 Stunden Fahrt bis dorthin sind, da müssen wir etwas „Zeit schinden“. Heute haben wir erstmals Sonnenschein. Den ganzen Tag angenehme Temperaturen – Essen im Biergarten und Weinkauf beim Weingut, auf dessen Stellplatz mit „Full Service“ wir SUMO abgeparkt haben.
Heiße Duschen, Entsorgung, Blog schreiben und ab Freitag Mittag geht es in Richtung Slowakei (hierfür haben wir uns eine Maut Vignette geholt: €12).
Durch die Slowakei geht es unspektakulär meistens auf Autobahnen an Bratislava vorbei und dann kurz vor der Grenze wieder von der Autobahn runter, sonst landen wir auf der unagarischen Maut-Autobahn. Hinter der Grenze nehmen wir kurs auf Györ, wo unsere Freunde wohnen. Mit einem kurzen Halt an einem Teich verteiben wir die Zeit bis 17 Uhr,
dann können wir bei Rita und Gábor vor der Tür auffahren. Wir werden herzlich begrüßt und bewirtet, reden viel und spielen Rummy.
Die Nacht war sehr ruhig, Rita macht Frühstück und dann müssen wir uns schon wieder verabschieden, denn wir wollen weiter in Richtung Slowenien. Endloses Gegurke auf Landstraßen bis wir am Nachmittag einen wunderschönen Stellplatz beim kleinen Ort Halogy finden. Der Eigentümer ist Deutscher, wir quatschen etwas und er schenkt uns dann noch 10 Eier von den eigenen Hühnern.
Slowenien & ein wenig Östereich
Am nächste Morgen sind wir schnell in Slowenien. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir die „Rotunda“, eine alte Kapelle aus dem 12. Jhrt. Sogar eine deutsche „Führung“ (vom Band) bekommen wir.
Wir suchen uns als nächstes Ziel einen Stellplatz im östereichisch-slowenischen Grenzgebiet in Österreich (Unterschwarzach) aus, der zu einem Gourmet-Restaurant gehört – das klingt lecker! Dort angekommen parken wir uns ab, müssen dann aber furchtbares erfahren:
Sa & So Ruhetag. Dosenfutter statt Kaviar und Gänseleber… dafür ein lustiges Schild:
Das hatten wir auch noch nie. Die Eignerin, die am Abend zum kassieren kam, erklärte diesen Sachverhalt mit Personalmangel.
Bei gutem Wetter fahren wir weiter, wieder in Richtung Slowenien. Erster Unimog-Ausfall: Flammstarter funktioniert nicht mehr (ist so was ähnliches wie Vorglühen). Brauchen wir aber nicht, keine extremen Minustemperaturen zu erwarten.
Heute ist der 1. Mai und der erwischt uns gleich mit einer Umleitung, weil ein Ortszentrum für Maifeier gesperrt ist. Dies war ein glücklicher Zufall, da wir auf sehr kleinen wunderschönen Sträßchen durch die Berge kurven müssen. Serpentinen, enge Kehren und oft nur (für SUMO) einspurig – da kommt Fahrfreude auf.
Gut, dass so früh am Feiertag noch keiner unterwegs ist. Unser Ziel ist heute Velenje, wo es einen schönen Campingplatz, ein Bergbaumuseum und ein Schloss gibt.
Leider ist der Campround für uns nicht erreichbar: 3,5to, 3,2m Höhenbeschränkung und dann noch 2,8m Höhe – wir versuchen auf drei Wegen zum CP zu kommen – keine Chance. Wir geben nach einer Stunde Rumgegurke auf und verlassen das SUMO-unfreundliche Velenje. Eine Stunde weiter im Gebirge finden wir einen schönen Platz in Ljubno ob Savinji (Flüßchen).
Die Kirche bimmelt alle 1/4 Stunde und wie die Hölle um 20 Uhr und 7 Uhr morgens.
Der Campground-Host empfiehlt uns ein Restaurant („da gehen die Einheimischen hin“), was sich lohnt – und preiswert ist!
Aufgrund von Dauerregenvorhersage für den 2. Mai beschließen wir 2 Nächte zu bleiben, um abzuwettern.
Elke versucht am Morgen Brötchen und Brot zu kaufen – alles zu im Ort…häh?
Ein Check im Internet enthüllt, dass der 2. Mai in Slowenien auch noch Feiertag ist!
Zwei Tage „Tag der Arbeit“ – wo gibt´s denn so was (na hier!).
Nach einem faulen, veregneten Tag gehen wir nochmal beim gleichen Restaurant essen – wieder lecker.
Am nächsten Morgen fahren wir zum Logarska Tal, angeblich einem der schönsten, alpenländischen Gletschertäler in Europa. Unschön ist am Abzweig zum Tal schon mal das „Mauthäushchen“, das 10€ Eintritt abzocken will. Zum Glück sind wir zu früh da, es ist noch geschlossen, der Weg ist aber frei. Er führt neben einem ausgetrockneten Bachbett durch dichten Wald, die hohen Berge sind nur an wenigen Stellen gut sichtbar. Der Wasserfall am Ende der Straße ist ein Witz (Rinnsal).
Viel Schöner ist der Weg nach Kamniska Bistrica. Eine „Abkürzung“ führt über einen 1000m hohen Pass, freut SUMO und spannt Elkes Nerven wie Stahlseile. Viele enge Kehren, die einspurige Straße, Gegenverkehr und tiefe Abgründe – natürlich auf Elkes Seite- lassen ihren Blutdruck endlich mal wieder steigen. Selbst fahren will sie aber nicht…komisch, wo das so richtig Spaß macht. Auch der Weg in dieses Tal ist eine Stichstraße, an deren Ende wir einen schönen, billigen Platz mit rundum Bergblick zum Übernachten finden. Wir stehen völlig alleine hier. Das Restaurant hier hat natürlich heute Ruhetag.
Nach dem Frühstück rollen wir wenige Kilometer wieder bergab bis zur Seilbahn Velika Planina. MIt einer Gondel geht es bis zur ersten Stufe, mit einem Sessellift dann bis auf den Gradisce Berg mit 1667 m Höhe. Das Wetter ist gut, wir haben schöne Ausblicke.
Nach vielen Fotos geht es wieder runter mit den Seilbahnen und wir fahren weiter bis zum Bleder See.
Hier ist die Hölle los, es sieht schon nach Hauptsaison aus, der Campingplatz ist ziemlich voll. Ich möchte hier nicht im Juli sein…
Wenigstens gibt es hier ein Restaurant mit gutem Essen, leider aber zu Touristenpreisen.
Am nächsten Morgen wollen wir rund um den See und nach Bled. Ich nehme meinen neuen E-Scooter. Elke geht zu Fuß (Fotos). Ich warte immer nach ein paar hundert Metern auf sie.
Irgendwann stoße ich beim Abstoßen mit dem rechten Knöchel gegen den Scooter. Tut etwas weh, aber nicht lange. Als ich das nächste Mal anhalte, stehe ich in einer Blutlache auf dem Rollerbrett und roter Saft rinnt fleissig auf die Straße. Hose und Schuh sind schon total durchgeblutet. Also sofort mit dem Scooter zurück zum Camper und das Erste Hilfe Paket rausgeholt. Schuh ausziehen, Socken aus (nun rot statt blau) und dann sehe ich was passiert ist: Ich habe mir eine kleine Vene aufgerissen, die ganz knapp unter der Haut verläuft. Aus diesem Loch pumpt der Lebenssaft. Mullbinde drauf gedrückt, hilft aber nicht, ein Druckverband muss her. Zum Glück kann ich jemand ansprechen, der mir dabei hilft. Elke ist ja noch unterwegs. Danach ist endlich Ruhe mit dem Ausbluten.
Dafür ist der Camper eingeblutet, Schuhe und Hose sowieso. Also erst mal putzen, Socken wegschmeißen, Hose, Fußabtreter und Schuh auswaschen. Camper und Treppe sauber wischen, Scooter reinigen. Puh, nun erst mal ein kühles Bier (Ersatz der verlorenen Körperflüssigkeit). Elke kommt dann auch bald und kann den Notverband professionell ersetzen (blutet nach Abnahme des Notverbands immer noch). Der jetzige Verband wird erst morgen wieder abgenommen. Am Spätnachmittag gehen wir noch mal ins CP-Restaurant. Essen in Bled war ja leider nix geworden.
Heute ist Sa. der 5.5.2023, Krönungstag für Charly und ein Tag nach dem STAR WARS – Tag (4.Mai – May the fourth (be with you)).
Elke erneuert meinen Verband – es blutet nicht mehr! Nun brauche ich keinen Druckverband mehr, kann wieder Schuhe anziehen und SUMO fahren!
Nächster Tag: Unser heutiges Ziel ist Postojna. Hier gibt es die „Höhlenburg Predjama“, die wir anfahren.
Elke macht eine Audio-Führung, ich schone meinen Fuß.
Danach geht es ein kurzes Stück zurück in Richtung Postojna, links ab und nach 2 km stellen wir SUMO auf einem schönen Waldcampingplatz ab. Restaurant am Platz (und sogar offen!) – der Tag ist gerettet.
Am nächsten Morgen Frühstück im Restaurant, dann radelt Elke zu den Höhlen von Postojna. Es ist sehr voll aber die Höhle ist gut. Man fährt in kleinen Bähnchen hinein, läuft dann einen Rundkurs und dann wieder mit der Bahn raus. Dauert 90 min und ist frisch (10°C).
Der nächste Morgen startet bedeckt mit tiefhängenden Wolken. Wir sind auf dem Weg zu den „heißen“ Quellen von Klevevz. Der Weg geht abenteuerlich über kleinste Straßen, wieder mal unzählige Kehren und Serpentinen durch die Berge. Eine sehr schöne Tour durch das ländliche Slowenien. In Klevevz angekommen parken wir für €10 für die Nacht bei den Quellen. Der Weg dorthin ist nicht weit, aber steil. Es gibt ein kleines Freibecken.
Leider ist das mit dem „heiß“ relativ, das Wasser hat „nur“ 25 Grad – wärmer als die Außentemperatur von 15°C, aber unter „heißer Quelle“ hatten wir etwas anderes erwartet. Es war trotzdem sehr schön. Zusammen mit kopulierenden Fröschen waren wir hier ganz allein. Übernachtung war ok.
Nachdem ich am Morgen SUMO gestartet habe, wollte ich los fahren, aber:
Schock, kein Gang ging rein, auch der Vorwärts-Rückwärts-Schalter funktionierte nicht. Nach einigen Gefummele bekomme ich endlich Vorwärts rein und den 4. Gang eingelegt. Ich drehe einige Runden auf dem Parkplatz und plötzlich läuft wieder alles. Keine Ahnung was das war? Verdacht: Knauf vom Schaltknüppel hatte sich gelockert, habe ihn beim Gefummele dann wieder fest nach rechts gedreht, war das der Grund?
Nachdem sich der Adrenalinspiegel wieder gesenkt hat fahren wir los nach Podzemelj. Unterwegs besuchen wir eine alte Kriegs Dakota-DC3.
Am Fluß Kolpa liegt „Bela Krajina Camping“, ein süßer, kleiner Platz am Fluß mit allen Services. Hier wollen wir Wäsche waschen. Elke besorgt Tokens und geht zur Waschmaschine. Läuft nicht. Mädel von der Rezeption kommt, bekommt Maschine auch nicht ans Laufen, sie will einen Techniker rufen. Na gut, dann schaut sich der Physiker mal die Sache an. Bei geschlossenen Wasserventilen kann das auch nicht funktionieren… Zur Ehrenrettung: Es gab zwei Ventile, die geöffnet werden mussten; waren zu wg. Winterpause. Nun bekommen wir unsere Wäsche gewaschen und getrocknet.
Jetzt kommt wieder Murphy: Restaurant/Bar hat zu/auf, nur Flüssignahrung. Restaurant im Ort soll offen sein, hat aber zu wegen Dachrenovierung zu. Restaurant im nächsten Dorf hat Mi geschlossen. Dosenfutter.
Ruhetag, Blog schreiben und Restaurant im Nachbarort zum Mittagessen besuchen, da es am Abend regnen soll. Damit wird es leider nichts, da der Regen schon früher einsetzt. Wieder Dosenfutter.
Und erstens kommt es schlimmer…
Es regnet die ganze Nacht hindurch und auch noch den Vormittag heftig. Wir beschließen mal wieder abzuwettern. Die Sturzbäche hören gegen Mittag auf und wir können doch noch zum Gourmet Restaurant (Auszeichnung von Gault Milleau).
Vier Vorspeisen, Hauptgericht und Nachspeise von höchster Qualität, zu einem höchst moderaten Preis – für das was geboten wird – sind ein guter Ausgleich für die Wetterkapriolen.
Am Freitag (12.5) geht es endlich weiter. Zunächst zum Einkaufen im „Hofer“ (= Aldi) danach über die Grenze nach Kroatien. Hier wird vollgetankt (€1,23/l, 20 Cent/l günstiger als in Slowenien!).
Nun lotst mich Elke in die Berge. Ein stundenlanges „Rumgegurke“ bei Nieselregen durch die Wolken, auf 1100 m hoch und dann wieder runter. Als wir erstmals das Meer erblicken, wird auch das Wetter besser. Die Landschaft sieht jetzt eher nach Kroatien aus.
Ein Stück an der Küste entlang geht es bis Bunica, wo wir uns auf „Kamp Bunica 1“ direct am Meer (10m) abstellen. Keiner da als wir kommen, die Rezeption soll morgen besetzt sein.
Auf diesem Campingplatz wollen wir uns morgen mit Iris treffen, die eine kleine Offroad Truppe durch Kroatien führt. Elke wagt sogar ein Bad im Meer (brrr… 16°C Wassertemperatur).
Nachts wieder Regen, aber am Morgen scheint die Sonne. Erstmals essen wir Frühstück draußen. Elke dreht eine Runde im Kajak von unserem Nachbar-Camper. Von ihm erfahren wir auch, daß Wildcampen an der Küste von Kroatien derzeit wieder hart bestraft wird. Drei Womos mussten jeder € 100 abdrücken, die Strafen können bis € 400 hoch gehen.
Am Nachmittag kommt Iris mit drei Geländewagen. Ein großes Hallo und viel Geplapper. Abends veranstalten wir ein gemeinsames Grillfest mit Bier, Wein, Schnapps, Cevapcici und Salat (in der Reihenfolge?). Nachts wieder Regen.
Am nächsten Morgenist es trocken, wir räumen den Platz. Iris fährt mit ihrer Gruppe weiter nach Krk, wir wenden uns nach Süden. Zunächst schöne Ausblicke.
Das durfte aber nicht zulange anhalten, das nächste Regengebiet erwischte uns auf halber Strecke nach Starigrad. Uns bleibt nur ein schnelles Check im Dauerregen auf dem Platz, den Iris uns empfohlen hat, und abwettern. Abends haben wir wieder Glück und können trocken Essen gehen (Empfehlung vom Camp-Besitzer, sein Cousin führt das Restaurant – wie sollte es auch anders sein…?) Essen war ok.
Am nächsten Tag weiter zu den Krka-Fällen. Unterwegs sehen wir überschwemmte Felder und fahren durch auf Straßen mit einigen „Furten“. Gegen 11 Uhr parken wir uns auf einem Hotel-Camp ab. Ein Bus bringt die Touris zu den Fällen. Diese sind völlig überlaufen – jetzt nicht von Touristen, sondern von Wasser! Kein Wunder nach den Regenfällen in den letzten Tagen.
Das Hotel am Platz hat auch ein Restaurant, das Essen ist aber mäßig.
Es hört nicht auf. Regen nachts, Regen am Morgen.
Wir trollen uns und fahren weiter nach Trogir. Das Wetter wird langsam besser.
Ein Campingplatz kurz vor dem Stadtzentrum ist sehr schön, wir stehen wieder direkt am Meer. Da das Wetter immer noch trocken ist, laufen wir direkt in die Stadt. Sehr schöne Altstadt, doch schon fast von Touristen gefüllt, hier muss in der Hauptsaison die Hölle los sein.
In der Altstadt gibt es -neben den Wohnhäusern – nur Souvenierläden und Restaurants.
Elke schießt noch ein Foto von der Mauer der Festung Kamerlengo.
Auf dem Rückweg essen wir noch einen Happen und sparen uns das Abendessen.
Kaum bei SUMO angekommen, fängt es wieder an…zu regnen. In der Nacht schüttet es aus Kübeln.
AmMorgen in einem Regenloch rödeln wir auf, werden aber trotzdem naß und schicken SUMO in die Regenhölle.
Je weiter wir nach Süden kommen desto besser wird das Wetter.
Im kleinen Ort Zaostrog machen wir Schluß und finden einen Platz direkt am Meer. Supermarkt ist um die Ecke und ein Restaurant im Ort hat sogar geöffnet. Wir sitzen dort am Abend quasi über den Wellen und essen original kroatische Gerichte (Cevapcici und Pleskavica).
Da das Wetter sich nun von seiner besseren Seite zeigt, beschließen wir hier noch zwei Tage zu bleiben. Wir nutzen den heutigen Tag um an der Promenande entlang zu wandeln,
Wäsche zu waschen und am Abend schön mit Meerblick zu grillen.
So schön es auch war, wir wollen weiter. Dubrovnik ist unser Ziel. Unterwegs schöne Panoramen.
Wir haben uns einen kleinen Campingplatz hinter Dubrovnik ausgesucht und bekommen gegen Mittag gerade noch einen Stellplatz, eingequetscht zwischen weißer Ware von Franzosen. Mindestens 15 Womos der Franzmänner stehen hier. Man kann von hier aus mit einem Zubringer-Boot zur Altstadt von Dubrovnik fahren. Die Tickets (30 €) gibt es von der Rezeption. Am Abend gehen wir essen im Restaurant gegenüber vom Platz – sehr gut aber etwas teuer, ist halt noch Einzugsgebiet von Dubrovnik. Am nächsten Tag geht es nach Königsmund… äh, ich meine Dubrovnik. (Anspielung auf GOT = „Game of Thrones“).
Ab Mittag wird es voll in der Altstadt. Dubrovnik ist ein richtig teures Pflaster. Das war Königsmund auch, hier musste sogar ein hoher Blutzoll gezahlt werden.
Heute verlassen wir Kroatien und reisen in Montenegro ein. Vorher aber noch mal volltanken in Kroatien für 1,23€/l. In MNE kostet Diesel 10 ct/l mehr. Unser Ziel ist die Lipa Cave. Dazu müssen wir aber erst 30 min Grenzabfertigung abstauen. Nun fahren wir einmal rund um die Kotorbucht. In Kotor ist die Hölle los, sogar ein Kreuzfahrtschiff liegt hier vor Anker. Bloss raus hier.
Unser Track führt uns nun in die Berge. Je höher Sumo klettert. umso besser die Aussichten. Nach 1001 Sepentinen auf einspuriger Strasse, zahlreichen Ausweichmanövern und unzähligen Schreien von meiner Beifahrerin erreichen wir unser Ziel. Ein großes Bier später hat Elke ihren Adrenalinspiegel wieder im Griff. Gut, dass ihr Herz so belastbar ist.
SUMO, unser Unimog, hat die Strecke einwandfrei bewältigt, ich habe fast Blasen an den Händen von dem vielen Gekurbele.
In der Nähe der Höhle gibt es ein kleines, primitives Camp mit „Aussichts-Restaurant“. Dort gönnen wir uns bei einem Wahnsinns Blick am Abend eine Grillplatte.
Am nächsten Morgen steht die Höhlenbesichtigung an. Ganz nett, aber die Höhle in Slowenien war spektakulärer.
Mittags essen wir Quarkbällchen mit Schafskäse, Honig und Pflaumenmarmelade (local dish) wieder mit Aussicht.
Heute wird es endlich „ernst“. Um 8:30 verlassen wir das Camp (bevor die Busse kommen) und fahren grob Richtung Norden. In Niksic verlassen wir die große Straße und schlagen uns ins Gebüsch. Zunächst ist noch Asphalt mit vielen Löchern unter SUMOs Rädern. Wir machen einen Abstecher zum Kapetanovo Jezero (kleiner Bergsee) mit Bergpanorama-Ausblicken.
Als wir den See erreichen, fängt es an zu regnen und dann setzt Hagel ein. Blitz und Donner folgen. In diesem Wetter geht es den Abstecher retour.
Wir müssen den Allrad zuschalten, es geht über Stock und Stein und durch tiefe Pfützen über das Krnovo Plateau bis nach Savnik.
In Savnik kaufen wir einige Vorräte ein und fahren weiter bis zum Autocamp Mlinski Potok. Wir stellen uns auf einen Platz mit SUPER Aussicht und werden mit einem Pflaumenschnaps begrüßt.
Nach etwas Palaver fängt es an zu donnern und bald hat uns das nächste Gewitter erreicht. Wir wollen morgen die Durmitor-Tour durch den gleichnamigen Nationalpark fahren. Elke liest sich die Info darüber noch mal durch und entdeckt dann: „Nicht für große Campervans geeignet“: Länge max 7m (passt), Breite max 2.3 m (passt fast), aber Höhe max 2,8m (PASST GAR NICHT, wir sind 3,6 m hoch!). Das hätten wir früher bemerken müssen, also wird leider nichts aus der Rundtour…
Am nächsten Morgen ist es bedeckt und trüb, naja das macht es nicht ganz so schlimm. Wir fahren durch das Tara-Tal in Richtung Albanische Grenze.
Etliche km vor Podgorice gibt es eine 41 km lange, nagelneue Autobahn (Maut €10,50), die für 832 Mio € von den Chinesen gebaut wurde: viele nagelneue Tunnel und Brücken und fast kein Verkehr. Riesige verwaiste Parkplätze ohne ein Fahrzeug. Scheint wohl ein Flop zu sein?
Hinter Podgorice kommt bald die Grenze: dauert wieder etwas, aber keine Probleme. Elke lässt SUMO nun den vom ADAC empfohlenenen Campground „Lake Shodra Resort“ anfahren. Wir bekommen einen schönen Platz und hier ist alles vom feinsten: Super Sanitäranlagen, ein Shop, Restaurant direkt am See mit Badestelle.
Ein Restaurant, bei dessen Preisen einem die Tränen kommen, so günstig und gut ist es. (z.B. Frühstück ab € 1,50.). Auch die Übernachtungspreise sind die niedrigsten bisher. Das nutzen wir natürlich aus. Wir treffen am Abend noch ein deutsches Paar mit einem Unimog, die gerade aus Saudirabien, Iran, Türkei etc. auf dem Weg nach Hause sind. Wir quatschen lange.
Morgen wollen wir eigentlich zur Fähre nach Koman, die uns in 2,5 h über den Koman-Stausee an dessen Ende bringen soll. Ich versuche zu reservieren, bekomme auch sofort Antwort, dass im Mai die Fähre nur Sa&So fährt, erst im Juni jeden Tag. OK, dann bleiben wir noch einen Tag länger hier, die Reservierung für Sa. klappt.
Am nächsten Morgen Frühstück im Restaurant mit Seeblick, danach geht es rein in die nicht ganz so kühlen, klaren Fluten (23°C). Sehr erfrischend. Am Nachmittag drohen Gewitter, ziehen aber woanders hin. Abends gemeinsames Essen der beiden Unimog-Besatzungen.
Heute geht es weiter, wir wollen zum Koman-Stausee. Wir verabschieden uns von Sonja und Michael und ihrem Unimog.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt über einspurige und sich endlos windende „Straßen“ erreichen wir Koman. Wir sind rechtzeitig da und müssen noch etwas warten bis die Fähre entladen ist. Durch einen urigen Tunnel (€ 6 für die Tunnelbenutzung!) geht es zum Fähranlieger. Hier wird schon rangiert, einige Fahrzeuge müssen rückwärts auf die Fähre (warum haben wir nie heraus bekommen). Der 2-stündige Fährtrip kostet uns €135, ist aber jeden Cent wert. Großartige Ausblicke belohnen uns. Albanische Folklore (Musik und Tanz) wird an Bord auch geboten, eine Busbesatzung tanzt die halbe Fahrt über.
Nach der Bootsfahrt geht es in endlosen Serpentinen wieder bergauf.
Wir fahren wir noch ca. 30 km bis zu einer alten, aufgegebenen Schule, hinter der wir einen schönen Stellplatz mit Aussicht finden. Park4Night (Stellplatz-App) hat uns schon vorgewarnt, dass hier öfter eine Lady mit Ziegen und Kühen aufschlägt, die gerne mal abcheckt, ob bei den Wildcampern was abzugreifen ist (sie hat bei anderen Campern mal versucht einen Ring zu klauen). Natürlich machen auch wir ihre Bekanntschaft, wimmeln sie aber gleich ab. Das hat sie wohl erbost und sie ruft mit ihrem Telefon jemanden herbei (Verwandschaft?). Ein junger Mann kommt mit seinem Uralt-Mercedes angefahren. Wir sagen kurz hallo, mehr geht nicht (Sprachbarriere). Er geht zur Lady, redet kurz mit ihr und haut dann wieder ab. Die Ziegenfrau lungert aber noch eine ganze Weile um SUMO herum, bis sie, als am Abend Regen einsetzt, den Platz mit ihren Viechern räumt. Ansonsten eine sehr ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen zwei Stunden endlose Kurbelei (für 50 km) mit einigen „close encounters“ von Gegenverkehr (LKW). bis wir endlich wieder auf eine zweispurige Straße treffen.
Aber auch die windet sich. Bisher sind wir etwa mit 25-30 km/h vorwärts gekommen. Unser Plan, weiter durch diese Gegend zu fahren (hätte uns einige Tage gekostet) wird kurzerhand geändert: Wir fahren zur Küste: Meer statt Berge, von letzteren haben wir erstmal genug (Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien). Wir nehmen die Autobahn A1 in Richtung Tirana (€ 12 für einen Tunnel). Wir wollen eigentlich in Rreshen auf einen Campplatz, aber der existiert nicht mehr. Also weiter, an Tirana vorbei, zur Küste. Auf dem Sunset Camping bei Durres finden wir einen schönen Platz direkt am Strand. Elke springt gleich ins Wasser.
Restaurant ist auch hier – wir bleiben zwei Nächte. Mal ausspannen nach der ganzen Kurbelei. Wir bleiben am Abend lange draußen. Als die Moskitos kommen, gehen wir in den Camper. Drinnen werden wir fast aufgefressen: Elke hatte vergessen unsere Insektenschutztür zu schließen. Das Morden beginnt: etwa 20 Minuten lang killen wir etwa 20-30 Stechmücken, die es sich hier schon gemütlich gemacht haben.
Frühstück am nächsten Tag bei Meeresrauschen, Elke badet schon wieder. Abends noch mal ins Restaurant – ein fauler Tag.
Es wird Zeit weiter zu ziehen. Wir verlassen den Platz, wollen einkaufen und einen Klimaservice für SUMO suchen, da die Klimaanlage in der Fahrkabine nicht mehr funktioniert. Leider verfransen wir uns bei dem Weg zum Supermarkt. OK, die gibt es überall, also zum Autoservice. Der kann leider keinen Klimaservice machen, verweist uns aber an eine Mercedes-Werkstatt 3 km südlich. Auch die finden wir nicht, erst als wir auf die Autobahn auffahren, sehen wir sie – zu spät. Nächste Chance ist in Vlora: Autoklima Toni. Mitten in der Stadt finden wir die Miniwerkstatt in einer kleinen Garage. SUMO passt so gerade davor.
Aber die Jungs sind fit: als sie versuchen die Klimaanlage nachzufüllen, stellen sie ein Leck am Klimakühler fest. Der wird kurzerhand ausgebaut und zum Schweißen gebracht. Elke geht zwischenzeitlich einkaufen. Danach wird er wieder eingebaut, gefüllt auf Lecks getestet und an der Leckstelle zusätzlich mit Gummi gegen mechanischen Kontakt mit der Kühlergrill gersichert. Denn das war das Problem: scheinbar ist durch den Einbau des Hochleistungskühlers das ganze System ein paar mm nach vorne gerutscht, so dass es zu Kontakt des Klimakühlers mit dem Grill kam, wobei die Ecke des Klimakühlers aufgescheuert wurde.
Nun können wir die Temperatur in der Kabine beim Fahren wieder herunter drücken. Hinter Vlora fahren wir auf eine nordwestlich gelegene Halbinsel, wo es den schönsten Strand Albaniens zum Freistehen gibt. Es sind schon einige Camper da, aber wir finden einen Platz direkt am Strand, neben einigen Fischerbooten.
Hier bleiben wir drei Tage. Warmes (24°C), klares Meer, tolle Felsformationen, Lokalkolorit (Kühe, Ziegen, Schafe und deren besoffener Hüter und bettelnde Hunde),
viel Sonne, jeden Tag zwei mal schwimmen, Vorräte vertilgen, Bier und Wein vernichten, Chat mit anderen Campern – uns geht es gut.
Solange bis die Toilette voll ist und wir „dumpen“ müssen.