New Brunswick/NS

19. Oktober 2017

Wir nutzen unsere letzten Stunden in den USA, um uns im Walmart noch mal mit günstigen Klamotten einzudecken. Noch mal vollgetankt und ein paar hundert Meter weiter ist schon die Grenze nach Canada. Der Grenzübergang ist völlig problemlos, Ein kleiner Plausch mit dem Officer und schwups -sind wir in New Brunswick. Der Zöllner ist Ex-Mexikaner und bewundert unseren Mut, mit SUMO Mexico bereist zu haben. Er würde mit so einem Fahrzeug nie nach Mexico fahren. Wir hätten großes Glück gehabt, dass uns nichts passiert ist. Das gibt einem dann doch zu denken… 
Nach einem Stück auf dem TCH fahren wir einen Abstecher zur Küste. Nach unseren Karten geht eine Straße rüber zu einer kleinen Insel – aber nur bei Ebbe, für zwei Stunden.

Bay of Fundy

Jetzt ist Flut und von der Straße ist nichts zu sehen. Zurück auf dem TCH geht es weiter bis St. John. Dort sehen wir uns die „Reversing Falls“ an.

St. John

Den halben Tag läuft das Wasser flussaufwärts, bis die einsetzende Ebbe die Fließverhältnisse wieder gerade rückt.

Noch läuft das Wasser flußaufwärts

Weiter auf dem TCH durch hügelige Wälder in Herbstfarben.

Rote Blaubeerwiesen

Wir nehmen die 114 zum „Bay of Fundy National Park“. 10-12 Meter Tiedenhub sind hier normal. Wir haben Glück, der Hauptcampground hat noch bis 30. Oktober geöffnet. Wir buchen für zwei Tage.

Ebbe

Der Blick über die Bay zeigt uns schon Nova Scotia.

20. Oktober 2017

Heute erkunden wir den Nationalpark. Ein Trail führt uns zu einem kleinen Bach mit den Dickson Falls – wir sind hier völlig alleine am Morgen.

Kleiner Wasserfall

Auf der Point Wolfe Road überqueren wir eine „Covered Bridge“  und wandern runter zur Point Wolfe Beach.

Covered Bridge

Hier läuft gerade die Flut auf, mit beeindruckender Geschwindigkeit.

West Point Beach

Auf dem Rückweg biegen wir noch in die „Herring Cove Road“ ab – an deren Ende sich ein schöner Aussichtspunkt über Küste und Bay befindet.

Alma

Zurück am Visitor Center nutzen wir kurz das dortige Wifí, dann fahren wir in das nahe gelegene Alma, wo wir im einzigen noch offenen Restaurant Seafood genießen. Nun geht es zurück zu unserer Campsite. Wir lassen uns die Herbstsonne auf den Pelz „brennen“, bewundern die schöne Aussicht und das nun wieder schnell ablaufende Meer. Ich werde von Insekten attackiert: unzählige Ladybugs (Marienkäfer) sind heute unterwegs, mein Hemd hat es ihnen wohl angetan.

21. Oktober 2017

Wir stehen schon um 5:30 Uhr auf, da wir bei Ebbe bei den „Hopewell Rocks“ sein wollen. Passt auch genau. Bei Niedrigwasser erreichen wir die bekannte Stelle der Bay of Fundy.

Hopewell Rocks

Hier stehen einzelne Felsen vor der Steilküste, die bei Ebbe Säulen mit einem Waldköpfchen darstellen, bei Flut sind es kleine Inseln.

Dito

In der Bay of Fundy findet man den größten Tidenhub der Erde. Nach ausgiebiger Besichtigung fahren wir weiter noch Monckton, wo wir wieder auf den Trans Canada Highway (TCH) stoßen. Wir beschließen heute bis Halifax durch zu fahren, es sind nur noch zwei Stunden.
Wir kommen zum Ende unserer Reise durch Nord- und Mittelamerika. Hier begann im Mai 2016 die Tour und hier endet sie auch. Wir besuchen wieder unsere Freundin Lindy in Halifax, wo wir uns auf ihrem Driveway abstellen können.

Herring Cove

Die nächsten Tage werden wir SUMO „seefest“ machen.

22. Oktober 2017

Wir beginnen mit den Umräumarbeiten. Alles muss aus der Kabine raus und im Camper müssen alle verderblichen Lebensmittel entsorgt werden. Es bleibt aber genug Zeit für eine Spaziergang bei dem anhaltend, schönen Wetter.

Meer und Herbstfarben

Am Abend fahren wir mit Lindy nach downtown, bummeln ein wenig und gehen teuer essen.

23. Oktober 2017

Endspurt beim Umräumen. Gasflasche leeren, Kühlschrank abtauen, alles verstauen und sichern. Letzte Nacht im Camper.

24. Oktober 2017

Um kurz vor acht fahren wir nach Dartmouth zum Seefracht-Spediteuer. Die Abwicklung ist super schnell, nach 5 Minuten haben wir unsere Frachtpapiere und sind um 150 CA$ ärmer. Zurück nach Halifax geht es wieder über die „Murray Mackay Bridge“. Auf dem Hinweg nach Dartmouth wurden wir bei der Brückenmaut als Camper eingestuft ($ 2,50), zurück gingen wir dann als „Car“ durch ($ 1,00). Am ACL Hafen angekommen, nehmen wir unser Reisegepäck raus und fahren SUMO zu seinem Abstellplatz.
Gute Überfahrt SUMO!
Schlüssel abgeben, zwei Unterschriften leisten und das war es auch schon, völlig unkompliziert.
Die netten Hafenmitarbeiter rufen uns ein Taxi, das uns zum „Westin Nova Scotian Hotel“ bringt. Abwohl es noch früher Morgen ist, können wir direkt unser Zimmer beziehen. Hinter dem Hotel liegt ein großes Kreuzfahrtschiff von TUI („Mein Schiff 6“). Deshalb wimmelt der „Harbor Walk“ auch von Deutschen.

WWII Korvette im Hafen von Halifax

Wir bummeln herum, ziehen uns als 2. Frühstück eine leckere Pizza rein und treffen Lindy am Hafen, wo sie einen Fototermin auf einem Segelboot hat.
Ein Besuch des Maritim Museums von Halifax ist natürlich ein Muss.

Im Maritim Museum

Hier gibt es Austellungen über den Untergang der Titanic (viele Opfer sind in Halifax begraben) und die „Great Explosion“ im Hafen von Halifax von 1917. Dort waren damals zwei Schiffe zusammengestossen, eines war mit Munition, Sprengstoffen und leicht entzündlichen Flüssigkeiten beladen. Die Sprengkraft von 3 Kilotonnen TNT hat Schiffsüberreste bis zu 8 km weit geschleudert. Ein letztes Abendessen mit Lindy in einem Brewpub, dann verabschieden wir uns von ihr.

Keith’s Brewery

Ablegemanöver

Zurück am Hotel legt gerade die „Mein Schiff 6“ ab.

25. Oktober 2017

Ein weiterer Tag Müßiggang in Halifax. Nach einem sehr guten Frühstück im Hotel gehen wir wieder bummeln.

Edward Cornwallis, der Gründer von Halifax und „Schlächter“ der Mi’kmaq Indianer

Wir besuchen noch einmal die Zitadelle (hatten wir letztes Jahr Anfang Mai schon besucht) und den Uhrenturm.

Salutschuß um 12 Uhr von der Zitadelle

Nach der Festung gehen wir noch in den „Historical District“ mit den alten Häusern der „Privatiers“, von der Krone unterstützte Freibeuter.

Historical District

Direkt am Wasser finden wir einen schönen Platz für einen Mittagssnack. Nicht weit von den alten Häusern der Stadt Halifax kontrastiert das moderne Halifax.

Modern Halifax

Schon wieder sind neue Kreuzfahrtschiffe da. Wir laufen noch weiter zum Ende des Harbor Walks bis Pier 22. Elke holt sich noch ein letztes Souvenier T-Shirt.
Die lokale Garrison Brauerei neben unserem Hotel lädt dann zum Beer Tasting ein.
Abendessen im „Bicycle Thief“.

26. Oktober 2017

Heute ist Abflug-Tag. Unserer Condor-Flieger geht aber erst um 22 Uhr. Leider kann das Hotel keinen „Late Checkout“ anbieten, da sie ausgebucht sind. Also stellen wir unser Gepäck um 12 Uhr an der Rezeption ab und gehen noch mal nach downtown.
Am Abend fahren wir mit dem Taxi zu Flughafen. Mit 30 Minuten Verspätung hebt unser Condor Flieger ab.

27. Oktober 2017

Wir kommen ziemlich müde in Frankfurt an. Mit dem ICE fahren wir bis Siegburg, von dort dann mit dem Taxi bis nach Much.
Home sweet home!

Am 20. November holen wir SUMO unbeschadet in Hamburg ab. Seine Start-Batterie ist leer, aber der Hafenservice gibt SUMO Starthilfe. Nach 5,5 Stunden fährt SUMO bei uns zuhause auf den Hof.

Nach 18 Monaten, 80.000 km, 6 Ländern, tausenden Litern Diesel, 3 Getrieben, unvergesslichen Eindrücken von Land und Leuten werden wir erst mal ein halbes Jahr zuhause verbringen.

ENDE DES REISEBLOGS „NORD- UND MITTELAMERIKA“!

 

Bilder New Brunswick/NS