02. Juli 2016
Wir checken aus, gönnen uns noch ein leckeres Frühstück im Hotel Astoria und nach ein paar Einkäufen fahren wir in Richtung Mt. Robson Park. Dabei überqueren wir erstmals die Provinzgrenze zu Britisch Columbia (BC). Wieder eine neue Zeitzone, nun haben wir 9 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland.
Kurz hinter der Provinzgrenze, fahren in den Mount Robson PP ein.
Unterwegs einige Fotostopps und ein kurzer Hike zu den Overland Falls.
Hier lagerten einst die „Overlander“, eine Gruppe von Goldsüchtigen, die sich von Ontario über den Landweg zu den Goldfeldern des Cariboo in BC durchgeschlagen hatten. Üblich war der Seeweg um Kap Horn herum, um vom Osten Kanadas in den Westen zu kommen.
Als wir am Visitor Center des Mt. Robson Parks ankommen, fängt es an zu regnen.
Wir besorgen uns Infos über BC, den Park und den „Berg Lake Trail“, den wir teilweise mit unseren Fahrrädern in Angriff nehmen wollen.
Um den Regen abzuwettern, noch ein kurzer Snack in der Cafeteria, dann ergattern wir den letzten Stellplatz auf dem Robson River Campground.
In den Parks ist wildes Campen verboten und auch unmöglich, da jeder kleine Waldweg mit einem Gatter oder einer Schranke abgesperrt ist.
Der Regen ist vorbei, wir machen unsere Bikes fertig und fahren den Trail. Auf halber Strecke zum Kinney Lake gibt Elke auf, zu steil und zu steinig für sie.
Ich jage mein Powerbike weiter bis zum See – nur bis dorthin sind Räder erlaubt, der Trail wird dann auch zu eng. Schöner Trip, aber – durch den Regen – viele Pfützen und viel Matsch. Auf dem Rückweg halte ich erst mal an der Dump Station an und spritze mein verschlammtes Fahrrad wieder sauber. Die Hose und die Turnschuhe gleich mit, die sind genauso dreckig – was soll‘s. Durch den steilen Anstieg des Trails in Richtung Mt. Robson, habe ich für die 2×7 km fast eine ganze Akkuladung verbraucht.
Nach dem Abendessen und kurzem Trip zum Visitor Center, um die Wetter- und EM-Fußball-Lage zu peilen (Wetter gemischt, wir sind im Halbfinale!) planen wir den morgigen Tag: Es soll zum Wells Gray PP gehen.
03. Juli 2016
In der Nacht hat es ziemlich stark geregnet, aber nach dem Frühstück hört es praktischerweise auf. Elke will noch mal zum Mt. Robson Viewing Point, vielleicht zeigt der Große sich heute ohne Wolken…?
Das zunächst nicht, aber mit neuer Schneedecke, bis ziemlich weit runter.
Die Wolken reißen aber schnell auf und.. TADAA: Mount Robson ohne Gipfel-Wolken!
Nach schätzungsweise 768 Fotos, darf ich weiter fahren.
Vor dem Abzweig auf die 5 nach Kamloops, sehen wir uns die Rearguard Falls an.
An der Kreuzung biegen wir nicht nach Prince George ab, sondern in Richtung Süden.
Die Straße führt durch das Thompson Valley, das von schönen Bergen umgeben ist.
In Clearwater kurzer Stopp für Mittagessen und Besorgen einer BC Fishing Licence.
Hier vergesse ich meinen Personalausweis, der mir ein paar Wochen später an meine Heimadresse geschickt wird, wie uns unser Sohn dann mitteilt.
Wir fahren 70 km nach Norden in den Wells Gray PP.
Highlight auf halber Strecke zum Clearwater Lake sind die Helmcken Falls. 141 m fallen die Wassermassen von der Canyonkante in den „plunge pool“ darunter. Eine beeindruckende Ansicht.
Ab hier geht es nur noch auf Gravelroad weiter. Kein Problem, zügig wie immer kurve ich SUMO gen Norden, bis… 3 Pickup-Camper vor uns SUMO in den Schleichgang zwingen. Die ersten beiden PU-Camper sind von Fraserway (Camper Vermieter, bei dem wir 2008 auch unseren PU Camper gemietet hatten) und somit mit 80%iger Wahrscheinlichkeit von Deutschen gemietet. Leider können die kein Gravel fahren, kriechen die Schotterstraße entlang und bremsen vor jedem Pothole. Oh Mann, ihr habt Allrad Pickups, die können was ab! Erst überholt der PU Camper vor mir (ein Local), dann düse ich mit SUMO endlich vorbei – wer am Campground früher da ist, bekommt die besseren Plätze!
Wir beziehen eine Campsite an demselben und bekommen unsere Vermutung bestätigt: Es sind Deutsche in den Fraserway-Campern.
Ein schönes BBQ beschließt den Tag.
04. Juli 2016
Heute werden wir uns alles das ansehen, was wir gestern ausgelassen hatten, um nicht zu spät am Cleawater Lake Campground zu sein. Schon um 7 Uhr werfen wir SUMO an und alle Zeltnachbarn aus den Betten. Anlassen und Wegfahren geht ja nicht bei SUMO. Erst muß der Kompressor einen Druck von 12 bar im Luftdrucksystem aufgebaut haben, dann kann ich die Handbremse lösen und los fahren. Damit das flotter geht, dreht man das Handgas auf 1500 rpm, damit auch jeder hört: wir machen uns abreisefertig.
Als erstes stoppen wir bei Rays Farm. Wir laufen zu ein paar verfallenen Hütten einer Farm, die zwischen 1932 und 1946 von John und Alice Ray und ihren Kindern betrieben wurde. Die Holzhaufen der zerfallenen ehemaligen Farmgebäude sind heute ein „National Heritage“.
Etwas mehr machen dann schon die Dawson Falls her, die weniger mit Fallhöhe als mit Breite protzen.
Ein schöner 2×4 km langer Offroad-Abstecher führt zum Green Mountain Watchtower, von dem man eine schöne Rundumsicht auf den Park und die umgebenen Berge hat. Auf dem Weg dorthin läuft uns ein Schwarzbär über den Weg.
Als letztes Schmankerl des Wells Gray Parks sehen wir uns noch die Spahat Falls (75m) an. Wunderschön!
Der Well Gray ist der Park der Wasserfälle.
Nun geht es weiter bis Barriere, wo wir tanken und dann eine kleine Abkürzung nach Salmon Arm über die Berge nehmen. Am Adam Lake finden wir eine winzige Recreation Area am See, wo wir heute bleiben werden. Angelversuche bis der Regen einsetzt, leider erfolglos.
05. Juli 2016
Am Morgen ist es bedeckt und regnerisch. Wir verlassen den Adam Lake und fahren durch Regen bis Salmon Arm. Hier müssen wir wieder einmal Wäsche waschen. Idealerweise hat der Laundromat auch „free Wifi“, so dass ich unsere Webseite aktualisieren kann.
Alles sauber und trocken? Dann erst was essen und wieder los.
Auf der Weiterfahrt laufen wir noch den „Skunk Cabbage Trail“, hier gibt es riesenkohlblättrige Sumpfpflanzen, die leider schon verblüht sind.
Also weiter – bis zu den „Canyon Hot Springs“. Wir beziehen auf dem zugehörigen Campground einen „ruhigen“ Stellplatz und lassen im heißen Wasser (40° und 32°C) die Seele baumeln.
Hier beobachten wir zum x-ten Male ein typisch amerkanisches Verhalten:
Nicht nur auf jeden Viewpoint oder Kurz-Trail (was noch zu verstehen wäre) sondern sogar in das heiße Wasser der Hotsprings nehmen die Nordamerikaner ihr Getränk mit. Sei es ein Coffee-Mug oder eine Pop-Flasche (Cola, Sprite etc, dieses süße Zeug) oder die beliebten Nuckelflaschen mit wer-weiß-was drin.
Das „ruhig“ für den Stellplatz galt übrigens nur solange, bis ein Güterzug neben dem Campground vorbei zog. Kanadische Güterzüge sind km-lang und rattern ziemlich langsam durch die Berge. Natürlich nicht ohne mindestens einmal laut zu tuten. Jede Stunde kommt einer. Gut dass unser Camper auch so perfekt schallisoliert ist.
06. Juli 2016
Nur kurz dauert die Fahrt zum Glacier National Park. Auch hier waren wir vor 33 Jahren schon mal. Zunächst erreichen wir den Rogers Pass.
Nach kurzem Besuch beim nahegelegenen Visitor Center, wo wir uns Trail Infos besorgen, stellen wir SUMO auf dem Illecillewaet Campground ab und hiken in die Berge. Sozusagen im Frühtau zu Berge…
Eigentlich wollen wir nur den 6 km langen, relativ flachen Great Glacier Trail laufen (300 Höhenmeter, blaue Piste) , entscheiden uns aber an der Kreuzung spontan für den Glacier Crest Trail (1000 Höhenmeter auf den Lookout Mountain, 12 km, schwarze Piste).
Großer Fehler.
Es geht bergauf. Steil, steinig, matschig, felsig.
Wir keuchen uns den Trail bergauf, aber die besten Views sind von oben!
Erste Ausfallerscheinungen bei beiden, aber wir bleiben dran, so lange, bis wir endlich den 100.000 $ Ausblick haben.
4 Stunden haben wir uns nach oben bemüht, 3 Stunden brauchen wir wieder bis nach unten zu SUMO.
Alles tut weh, wir können kaum noch laufen.
WIR SIND ZU ALT, FÜR DIESEN SCHEI…!
Aber schön war es doch. Dass Wetter hat gehalten und morgen haben wir vermutlich einen Mords-Muskelkater.
Abends gibt es noch ein Ranger – Campfire Programm über die „Critters“ im Glacier Park (Thema: Kolibris, Gopher und Flechten). Dann fallen wir in die Betten.
07. Juli 2016
Das mit dem Muskelkater hält sich zum Glück in Grenzen.
Wir fahren durch das Columbine Valley nach Golden, wo wir endlich wieder mobiles Internet haben. Mit Al (Unimog Werkstatt) in Edmonton ist alles klar, die Teile von Hellgeth sind schon da. Wir vereinbaren, am Sonntag nachmittags anzureisen und dürfen auf dem Firmengelände übernachten. Ab Montag geht der Service los.
Wir fahren weiter in den Yoho National Park und wollen uns zunächst am Hoodoo Creek dieselben ansehen. Ein 1,6 km steiler Trail mit 300 Höhenmetern lässt Elke direkt wieder umkehren, da war wohl doch was, mit Muskelkater.
Als nächstes nehmen wir den Abstecher zum Emerald Lake.
Erster Stopp an der Zufahrtsstraße ist die ‚Natural Bridge‘ über den Kicking Horse River. Sehr schön, aber zu voll.
Auch der Emerald Lake scheint in Japan extrem beliebt zu sein, den Horden von Samurai und Geishas zufolge… Schnell ein paar Fotos, möglichst ohne dieselben, ein kurzer Kaffee und dann bloß weg hier.
Der nächste Abstecher führt zu den Takakkaw Falls, auch viel los, aber bei Japanern wohl weniger beliebt. Mit 381m Fallhöhe, sind sie 7 mal höher als die Niagara Falls.
Hier sehen wir auch eine Bergziege und ein Streifenhörnchen.
Und dann ist da noch dieser Berg.
Warum nur geht uns bei diesem Gebilde die Tonfolge
g‘ – a‘ – f‘ – f – c‘
dauernd durch den Kopf?
Kurz hinter diesem Abstecher überqueren wir erneut die Zeitzone zwischen Pacific Time und Mountain Time und dann auch wieder die Grenze zu Alberta.
weiter mit Alberta, nach unten scrollen
erneuter Grenzübertritt, hier geht es in BC weiter:
13. Juli 2016
Wir verlassen den „Loon Lake“ und stoßen bald wieder auf die Hauptstraße Richtung Dawson Creek (DC). Dort treffen wir recht früh ein, da wir mit Überquerung der Alberta/BC Provinzgrenze wieder die Zeitzone wechseln und die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden. Nach dem obligatorischen Besuch im Visitor Center in DC sehen wir und noch eine kleine Foto-Ausstellung über den Bau des Alaska Highways an. In DC steht die Mile ‚0‘ des AHs.
Den Milepost für die letzte Meile werden wir in Alaska sehen. 11.000 Soldaten und 16.000 Zivilisten haben 1943 den AH in Rekordzeit durch die damals völlig weglose Wildnis geschlagen.
Der Grund für diesen 2300 km-Kraftakt:
McDonalds hatte Angst vor Sushi und Anheuser-Bush (Budweiser) vor Sake. ;-))
Leider sind die Japaner bis 1945 nicht gekommen, also alles umsonst.
Dafür sind sie heute umso häufiger im Land.
Man sieht hier und da immer noch Originalreste des ursprünglichen AHs. So z.B. die „Old Curved Kiskatinaw Bridge“, eine Holzkonstruktion, auf einem Stück des „Old Alaska Highways“, den wir alternativ fahren.
Zurück auf dem neuen AH geht es weiter bis nach Wonowon (One-o-one), Meile 101, wo wir Heidi und Andy mit ihrem Sprinter Dreiachser sehen, die wir erstmals in der Gaspesie getroffen hatten. Erfahrungen werden ausgetauscht, es wird erzählt, dann zieht es uns wieder weiter nach Norden. Man trifft sich bestimmt mal wieder.
Noch ein Stunde Fahrt auf dem AH dann biegen nach links ab in die Wildnis. Die ist hier nicht ganz so wild, weil alle paar km eine Gaspump- und Förderstation im Wald liegt.
Nach 6 km erreichen wir die Duhu Lake Recreation Site.
Ein kleiner kostenloser Primitivcampground direkt an einem winzigen See lädt zum Bleiben ein. Ein (schon etwas morscher) Steg zum Angeln.
Mehr als zwei Stunden versuche ich vergeblich einen Fisch heraus zu ziehen; kein Köder wirkt. Hier gibt es wohl keine Schuppenträger. Keine Loons zu sehen (die jagen Fische), keine kleinen Fische unter dem Steg, braunes Wasser, flach und Faulgase – möglicherweise Anzeichen für Fischarmut? Egal, hat trotzdem Spaß gemacht.
Am Abend setzen wir uns mit unseren Campingstühlen auf den Steg und genießen die Stille.
Ein wunderschöner Platz. Bis auf die Moskitos, die langsam immer größer und blutgieriger werden. Ob es stimmt, dass weiter im Norden schon EIN Moskito ein Baby ganz aussaugen kann?
14. Juni 2016
Wir nehmen Abschied vom schönen Duhu Lake fahren die 6 km zurück zum AH und dann in Richtung Fort Nelson. Unterwegs kommen wir durch eine Waldbrandgegend, wo das „Beaver Creek Fire“ 2015 8000 Hektar Wald vernichtet hat. Das ist hier etwas ganz Natürliches. Oft sind Blitze der Auslöser für die Waldbrände. Schon ein Jahr später zeigt sich das erste Grün unter den schwarzen Baumskeletten, bald werden erste Jungbäume sprießen. Doch zuerst sprießt immer das „Fireweed“, das als erste Blume dem tristen Anblick seine pinken Tupfer entgegensetzt.
In Fort Nelson besuchen wir das Heritage Museum. Marl Brown, heute 84 Jahre und noch voll fit, hat mit 40 Jahren angefangen alte Pionierartefakte zu sammeln. Heute hat er u.a. eine eindrucksvolle Sammlung antiker Fahrzeuge in BC.
Mit dem ältesten Auto, einem Buick von 1908, den er selbst aus Schrott in zwei Wintern restaurierte, ist er 2008 von Fort Nelson nach Whitehorse und zurück gefahren, über 2000 km. Das Auto läuft heute noch einwandfrei, am 1. Juli war es bei der Canada Day Parade wieder dabei.
Es ist erstaunlich, was Marl alles gesammel hat: Von der alten MP aus der Zeit als der AH gebaut wurde, über das alte Gebäude der Hudson Bay Company, ein Flugzeugwrack, eine Poststation, irrwitzig viele Trucks und Maschinen, den 4000 PS Motor eines Stromerzeugers von BC Hydro und unzählige kleine und große Dinge früherer Zeiten. Eine wahre Wonne sich diese Lebenswerk von Marl anzusehen.
Nach Tanken und Kaffeepause geht es weiter, nun Watson Lake entgegen.
Viele Fotostopps, mit Aussicht auf das Muskwa Valley, den Stone Mountain und den Summit Lake unterbrechen die Fahrt.
Die immer wieder über Schilder am Straßenrand angekündigten Stone Sheep, Bisons und Bären lassen sich nicht blicken, aber dafür ein großer Elch mit kapitalem Geweih – leider zu schnell für ein Foto. Am McDonald River fahren wir einen kleinen Abzweig links rein und finden einen sehr schönen Platz an demselben.
Elke wagt sogar eine Katzenwäsche im Flüsschen. Brrrr. Da warte ich lieber auf die Liard Hot Springs morgen. Am Abend grillen wir Steaks und Würstchen.
15.Juli 2016
Auf dem Weg nach Norden halten wir an der Toad River Lodge, um Wäsche zu waschen. Die Lodge hat eine Sammlung von über 10.000 Hüten (meist Baseball Caps), die an der Decke und den Wänden hängen. Während die Waschmaschinen sich drehen, trinken wir Kaffee und checken mal unsere Emails (Wifi). Seit Dawson Creek gibt es für uns kein mobiles Netz mehr. Hier oben im Norden herrscht Bell oder Telus, unsere Handys können sich nur bei Rogers einloggen.
Später kommen Heidi und Andy kurz vorbei, die SUMO vor dem Laundromat-Gebäude gesehen haben. Kurzer Schnack, dann geht es für uns beide wieder auf den AH.
Der Muncho Lake ist der zweitgrößte See der kanadischen Rockies und strahlt uns türkis an. Wunderschöne Aussichten.
Etwas hinter Muncho Lake sehen wir endlich einen kapitalen Bison, er trabt, unbeeindruckt von uns, immer am Straßenrand entlang.
Zwischendurch immer wieder Road construction mit Wartezeiten. Hier muss man auf ein „Pilot Car“ warten, das einen durch die Baustelle lotst.
Ein paar Worte zu Straßenbaustellen in Canada: Baustellen-Ampeln gibt es eher selten. Üblich sind „Flagmen“, das sind Personen mit einem tragbaren Stopp-Schild, auf dessen Rückseite „SLOW“ steht. Wir nennen sie Flaggies. Oft sind sie weiblich. Und sie scheinen im Mittel im Westen hübscher zu sein, als im Osten… /Chauviemodus off. Nach wenigen km erreichen wir die Liard Hot Springs, wo wir einen Stellplatz beziehen und uns mit Badekleidung zu den heißen Quellen begeben.
Alles ist fast noch so wie 1983, als wir das letzte Mal hier badeten. Die naturbelassenen Pools sind 54°C (am Einlass) bis 40°C warm (weiter downstream). Eigentlich der falsche Tag für heisse Quellen, weil es 26°C Lufttemperatur hat. Wie schon 1983 muss man sich schnell in das heiße Wasser begeben und bis zum Kinn eintauchen, um vor Moskitos und Bremsen sicher zu sein. Das Wasser ist glasklar und riecht leicht nach faulen Eiern (Schwefel). Unsere neue Deo-Duftnote. Der Obere Pool ist heutzutage gesperrt. 1983 stand beim Zugang ein Schild, das es auch heute noch gibt. Muss ein sehr langlebiger Bär sein…
Am Abend verzichten wir auf das Kochen oder Grillen, und holen uns bei der besten (weil einzigen) Burgerbude zwischen Muncho Lake und Watson Lake unser Abendessen.
16. Juli 2016
Ein medizinisches Problem weckt mich aus der Bereitschaft um 4:30 Uhr.
Patientin Elke geht es schlecht, Kreislauf-/Magenprobleme. Sie ruft den Doktor.
Nach Diagnosestellung beginne ich mit der Medikation und lege eine Diät fest.
Bald bessert sich der Zustand der Patientin, sie fällt noch mal in einen Erholungsschlaf. Danach ist die Patientin stabil und nimmt ein normales Frühstück ein.
Medikation: 40 Tropfen Iberogast, Diät: 5 EL Yoghurt.
Völlig wiederhergestellt machen wir uns etwas verspätet auf den Weg nach Watson Lake.
Heute ist Wild-Tag (game-day). In der Reihenfolge:
Ein Wolf, ein schwarzer Hund (?), dann zwei Bisons, ein Schwarzbär, ein Rotfuchs und weitere Bisons.
Wir fahren einen holprigen Abstecher zu den Smith River Falls, einen zum Whirlpool Canyon (Rapids des Liard River) und begeistern uns am Allen Lookout über die Erhabenheit des hier langsam fließenden Liard Rivers.
Immer wieder, bis Watson Lake, treffen wir auf Andy und Heidi.
An der Contact Creek Lodge tanken wir das günstigste Diesel im Umkreis von 100 km. Wir schwätzen etwas mit dem Lodge Besitzer über das Sterben der Lodges am AH. Der Tourismus ist während der Krise 2008/2009 eingebrochen und hat sich seither nicht mehr erholt. Dazu kommt der Rückzug der Öl- und Gasindustrie aus nicht mehr rentablen Bereichen, aufgrund der niedrigen Rohölpreise.
Auch wir stellen nur geringen Verkehr auf dem AH fest, was uns aber nur recht ist, nach dem Asiatengewimmel in den Alberta Rockies.
weiter geht es im Yukon
Fortsetzung BC
20. August 2016
Das Wetter wird besser, wir fahren in die Cassiar Mountains.
Hier gibt es einen schönen Provincial Park an einem idealen Kanu See. Endlich mal wieder paddeln, das Wetter sieht gut aus – wir biegen ab und finden einen Stellplatz direkt am See. Neben uns Deutsche aus Düren. Wir machen klar Schiff und holen das Kanu vom Dach.
Mittlerweile hat es sich plötzlich wieder total zugezogen. Als wir mit allem fertig sind, fängt es an zu regnen. Und hört nicht mehr auf. Keine Paddeltour.
Na gut, dann schauen wir erst einen Film und sehen dann, ob das Wetter besser wird. Tut es nicht. Nach dem Abendessen plaudere ich noch mit den Nachbarn und erzähle von Atlin. Guido und Susanne Dresen sind auch sehr interessiert an den Grundstücken, die Maria und Erich anbieten. Ich vermittele den Kontakt, sie werden Maria kontaktieren.
21. August 2016
Kanu wieder aufs Dach, wir verabschieden uns von Susanne und Guido und streben auf der BC 37 weiter nach Süden. Wir nehmen den kurzen Abstecher nach Cassiar, dort wurde bis 1992 Asbest gefördert. Mittlerweile ist die zugehörige Stadt abgerissen, an dem Abbau der Mine wird man wohl noch ein paar Jahrzehnte arbeiten…
Was sie wohl mit der riesigen Abraumhalde vorhaben?
Dem Muli, das zwischen Schrott grast, kann es egal sein.
Zurück auf dem Cassiar Highway stoppen wir neben Fotohalts bei „Jade City“, hier wird Jade gemint und auch zu Schmuck verarbeitet.
Elke ersteht einen „Inukshuk“ als Anhänger. Wer weiß, was das ist? Wir hatten welche am Dempster Highway gesehen.
Bevor wir Dease Lake erreichen, müssen wir lange bei einer Road Construction auf das Pilot Car warten.
In Dease Lake nehmen wir uns ein schönes Zimmer in der Arctic Divide Ranch, aus Körperpflegedruck und Reminiszenz.
Hier hatten wir auch 1983 in einem Hotel übernachtet, da es Schietwetter war und unser Pickup Truck total eingeschlammt war. Die Dirt Road, die der Cassiar „Highway“ damals war, gibt es nicht mehr, heute ist alles schön gepflastert.
22. August 2016
Elke frühstückt in der Lodge, für mich gibt es nur Kaffee. Ich kann mit dem „Continental Breakfast“, bestehend aus Cereals, Nutella, Marmelade & Toast nichts anfangen. Danach packen wir zusammen und fahren die Telegraph Creek Road nach Westen. 130 km Stichstraße. Anfangs ist es etwas langweilig, da es nur durch Wald und Busch geht, aber ab dem Stikine River PP wird es interessant. Direkt nach Parkbeginn gibt es einen kurzen Walk, uphill. Dann stehen wir vor der ersten umwerfenden Aussicht dieses Tages. Berge, Flußcanyon und Wälder in Reinkultur. Etwas weiter westwärts läßt der Mount Edizza seinen schneebedeckten Gipfel blitzen. Wir bleiben oft stehen, umso mehr als wir den Grand Canyon of the Stikine und den Tahltan Canyon erreichen.
Straße wird immer enger und windet sich am Abgrund zum Canyon an den Bergen entlang.
Elke hält die Luft an. Wir durchqueren Indianerland, dieselben wollen aber nicht besucht werden – NO Trespassing! Der Stikine und der Tahltan River sind ihre wichtigsten Lachsflüsse.
Nach 110 km erreichen wir Telegraph Creek, das eine wichtige Durchgangsstation für den Goldrush 96/98 darstellte, aber auch bis 1938 Relaisstation der Telegrafenlinie nach Whitehorse und Dawson war. Nun stirbt der Ort langsam aus.
Bevor wir uns die Ghosttown Old Telegraph Creek anschauen, fahren wir noch 20 km weiter bis zum Ende der Glenora Road. Tolle Aussichten auf dem Weg dorthin.
Am Ende der Dirt Road befindet sich ein Fishcamp der Natives, das aber im Moment verlassen ist – zu Zeit kein Salmon Run. Zum Übernachten gut geeignet, aber Elke hat einen anderen Platz im Kopf. Zurück zur Ghosttown.
In der kleinen, alten Kirche wird heute immer noch jeden Sonntag die Messe gelesen. Viele Gebäude sind schon zerfallen oder auf gutem Weg dorthin. Erst 2010 fiel jemandem auf, dass der Ort doch so etwas wie ein historisches Denkmal für BC darstellt und es wurde eine Schautafel aufgestellt. Mehr aber auch nicht. Eigentlich schade, noch könnte man die kleine Geisterstadt erhalten und restaurieren.
Auf dem Rückweg nach Dease Lake sehen wir den „Tooth Rock“ – sieht aus wie ein Backenzahn.
Wir stellen SUMO auf Elkes Wunschplatz ab, direkt über dem Stikine Canyon mit einem sagenhaften Rundblick.
23. August 2016
Wir verlassen den schönen Stellplatz und fahren zurück zum Cassiar Highway.
Fazit: Die Telegraph Creek Road biete Ausblicke, die überwältigend sind, bei schönem Wetter unbedingt zu empfehlen. Zurück in Dease Lake müssen wir erst mal dringend nachproviantieren und tanken. Beim Einräumen stellt Elke fest, dass der Koffer auf einmal gut geölt ist. Zu gut. Eine Flasche Olivenöl hat durch Dauervibrationen ihren Schraubdeckel verloren, war umgekippt und ausgelaufen. Eine halbe Stunde und eine Küchenrolle später können wir endlich weiter fahren. Das Wetter ist wieder Spitze, die Landschaft ist outstanding, breathtaking, overwhelming, mind blowing, georgeous, marvellous, awesome, magnificent, fabulous usw.
So würden Nordamerikaner sie bezeichnen. Mit solchen Adjektiven wird man laufend konfrontiert. Negative hört man fast nie. Leider gibt es wenige Möglichkeiten für Fotos. Die schönsten Stellen haben keinen Turnout und die vorhandenen Turnouts sind zugewachsen und bieten keinen Ausblick. Wir sehen 2 Elche und ganz nah 2 Schwarzbären.
Auf der Suche nach einem Stellplatz an einem See treffen wir zwei Schweizer in ihrem Landrover, die schon „unseren“ Platz belegen. Kurzer Schwatz und weiter suchen. Ein paar km weiter geht ein kleiner Weg zu „unserem See“, hier kann nur ein Fahrzeug stehen. Die Loons schreien, ein Rabe krächzt, ansonsten ist es hier total ruhig.
Nach unserem Abendessen warten wir auf die Bären, die hoffentlich von unserem Essensgeruch angezogen werden. Ich will auch mal jagen.
24. August 2016
Ich muß etwas rangieren, um aus dem engen Waldweg wieder raus zu kommen, aber SUMO macht das schon.
In einigen km kommt der Abzweig nach Stewart/Hyder.
Nach weiteren 25 km erreichen wir den Bear Glacier, den wir 1983 mit dem Kanu bis in den Gletschermund hinein erkundet hatten.
Davon kann 2016 keine Rede mehr sein, so stark hat sich der Gletscher zurückgezogen.
Aber er ist immer noch beeindruckend und nahe der Straße, die aber verlegt werden musste. In Stewart angekommen, besuchen wir das Visitor Center.
Mit der Dame am Tresen kommen wir ins Gespräch und erzählen von dem Besuch vor 33 Jahren und der älteren Bayerin, die uns auf die „Bier-Gesetze“ von Canada (Pferch) hingewiesen hatte (siehe Bericht aus Jasper). Sie wusste sofort ihren Namen und erzählte uns, dass sie noch lebt, noch Auto fährt und jetzt in Smithers in einem Altenstift wohnt. Sie muss heute über 80 Jahre alt sein.
Wir wandern durch Stewart, gönnen uns Kaffee und Kuchen in der Bakery und kaufen noch etwas ein.
Da es hier Mobilfunk gibt (Bell) kann ich mit meiner Prepaid Karte den Blog aktualisieren.
Nun geht es weiter nach Hyder.
Wir schauen uns die sterbende Ghost Town an und gehen im Glacier Inn einen Happen essen. Hier hängen $ 95.000 als signierte Geldscheine an den Wänden.
Und man kann „hyderisiert“ werden: Ein 75%iger Scnaps, dessen Neige nach Genuß auf dem Bartresen angezündet wird.
Dann wird es Zeit zum Fish Creek zu fahren, um Bären beim Lachsfischen zu sehen. Über 3 Stunden warten wir mit gezückter Kamera, aber kein Meister Petz lässt sich blicken. Trotz Unmengen von lebenden und toten Lachsen im Creek.
Es müffelt ziemlich nach vergammeltem Fisch. Ein Bald Eagle macht auf Show.
Bevor die Nacht hereinbricht, fahren wir hoch auf über 1000m zum Salmon Glacier. Tolle Ausssichten.
Am Summit ist uns zu viel los, da trommeln zwei Esoteriker den Gletscher an.
Also fahren wir einen Kilometer weiter auf der (verbotenen) Minenstraße und finden einen Stellplatz mit 100.000 $ – Aussicht auf den Gletscher.
Ist ja schon spät und keiner mehr da. Nachts kommt doch noch einer vorbei und hupt mich aus dem Schlaf. Toller Joke.
25. August 2016
Wir stehen mit Sonnenaufgang auf, verzichten auf das Frühstück, da wir wieder zum Fish Creek wollen. Kurz bevor wir los fahren, kommt auch schon die Minen-Security vorbei und will uns wegscheuchen. Aber wir sind sowieso auf dem Sprung.
Am Fish Creek treffen wir zwei Dresdner mit ihren Wohnmobilen: ein weisser Sprinter aus Deutschland und ein Miet Pickup-Camper. Den Sprinter hatten wir irgendwo in Quebec mal überholt. In Dawson hatte ich den Pickup-Fahrer kennen gelernt und in McCarthy standen sie neben uns auf dem Parkplatz. Elke unterhält sich lange mit André und Anita. Visitenkarten werden ausgetauscht. Wir warten wieder 3h in der Bear Viewing Area vergeblich auf Bären. Jetzt reicht es.
Wir verlassen Hyder
und fahren zurück nach Stewart und frühstücken erst mal.
Nach dem Frühstück nutzen wir noch kurz das hier sehr schnelle Internet. Dann verlassen wir bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen Stewart. Den Bären, den uns Hyder nicht gegönnt hat , sehen wir nun kurz hinter dem Ort.
Noch mal kurzer Stopp am Bear Glacier (anderes Licht)
dann biegen wir bei Medziadin Junction nach Süden ab. Ein kurzer Sidekick auf einer Parallelstraße des Cassiar Hwy und ein Halt bei der Medziadin Fishladder, dann schauen wir schon langsam nach Möglichkeiten für die nächste Übernachtung.
Bei diesem Kaiserwetter wäre ein See zum Schwimmen, Paddeln und Angeln genau das richtige. Elke sucht den Jigsaw Lake raus, zu dem ich 10 km über üble Schlaglochpiste fahren muss. Am Ende einer Stichstraße zum See liegt eine kleine kostenlose „Recreation Area“ mit 4 Campsites. Hier steht schon ein Pickup mit einem Ehepaar aus Terrrace, aber wir haben genug Platz, um uns mit SUMO dazu zu gesellen.
Sie paddeln beide mit Kajaks und wir kommen sofort ins Gespräch. Doch vor dem langen Palaver am Lagerfeuer holen wir erst das Kanu runter, erfrischen uns bei einem Bad im See – Elke schnorchelt sogar am Seeufer entlang und zählt Seerosen und Fische- dann paddeln wir den See fast bis zum Ende. Morgen wollen wir noch einige weitere Buchten erkunden. Wir grillen unsere Schweinesteaks und setzen uns dann zu den Nachbarn ans Lagerfeuer.
Noch lange wird erzählt, bis wir uns alle in die Falle hauen.
26. August 2016
Eigentlich wollten wir heute einen Ruhetag einlegen, aber das Wetter hat sich deutlich verschlechtert. Das Barometer fällt. Wir paddeln noch einmal um den ganzen See herum, dann wird zusammengepackt und die 10 km Pothole Road zurück zum Cassiar gebrettert. Das Wetter ist nieselig, bessert sich aber später.
Als Abkürzung nach Prince Rupert nehmen wir die Nass Camp Forestry Road.
„Not Maintained Road“, “Wilderness Road” warnen Schilder am Abzweig. Das kann SUMO nicht schrecken. Tatsächlich ist die Road besser als mancher Highway, den wir schon gefahren sind.
Nach 50 km erreichen wir New Aiyansh. Nette Totempfähle und ein China-Restaurant gibt es in diesem Indianernest. Das Essen ist hervorragend.
Hier, im borealen Regenwald in Küstennähe, wachsen riesige Zedern, das ideale Rohmaterial für Totempfähle. Wir fahren weiter durch ein Lavafeld bis nach Canyon City (indianisch unaussprechbar “Gitwinkasiblkw“). Dort gibt es viele weitere Totempfähle, 2 Fishwheels und eine wackelige Fußgänger-Hängebrücke über den breiten Nass River zu sehen.
Nun wenden wir SUMO’s Kühlergrill gen „Terrace“. Die Lavafelder, durch die wir lange hindurch fahren, ähneln etwas denjenigen in Teneriffa.
Ein netter Wasserfall und diverse Fotospots unterbrechen die Weiterfahrt. Bald wird es aber höchste Zeit für ein Nachtlager. Der erste Abzweig war eine Nullnummer (Forststraße in die Berge), doch dann findet Elke eine kleine Stichstraße zum Sand Lake, wo wir uns direkt am Wasser abstellen.
27. August 2016
Heute geht es nach Prince Rupert.
In Terrace angekommen, finden wir heraus, dass hier heute, am Samstag, ein „Farmers Market“ stattfindet. Da gehen wir natürlich hin. Neben Obst und Gemüse gibt es auch selbst gemachte Marmeladen – Elke deckt sich ein. Wir essen einen Happen bei Gitarrenmusik eines „local musician“.
Noch mal bei Safeway einkaufen und tanken, dann fahren wir auf perfekter Straße durch das schöne Tal des Skeena River. Es ist Wochenende und viele Leute angeln am Skeena. Pickup an der Straße abstellen, Wathose an und rein in den Fluß. Petri heil!
In Prince Rupert angekommen, zieht es uns zunächst zum Ferry Terminal. Vielleicht können wir einen Fährplatz nach Bella Coola bekommen? Das Terminal hat schon zu, aber es gibt eine Telefon-Nr. Leider müssen wir da erfahren, dass vor dem 17. September keine Chance auf eine Überfahrt nach Bella Coola besteht.
Ok, dann muss SUMO eben weiter rollen. Wir gehen auf den einzigen kommerziellen Campground nahe des Fährterminals und waschen mal wieder unser Wäsche… und treffen viele Deutsche. Klaus mit Frau stehen mit einem Mercedes Sprinter hier und warten auf ein Radlager. Schon ihre 4. Panne. Oops, SUMO ist auch ein Mercedes…
28. August 2016
Elke duscht und macht ihre Haare schön, ich aktualisiere die Tauchmaus. Dadurch kommen wir erst spät vom Campground los. Es nieselt. Wir fahren nicht direkt zurück sondern erst nach Port Edward zur North Pacific Salmon Cannery.
Bis 1981 war sie aktiv, nun ist sie ein noch gut erhaltenes National Heritage Museum. Wir sehen einige Videos über den kommerziellen Lachsfang im 19. und frühen 20. Jahrhundert, dann gibt es eine Führung durch das Fabrikgelände und die Gebäude.
Sehr interesssant. Zurück auf dem Yellowhead Highway 16 fahren wir bei Regen bis Terrace wo wir in Richtung Prince George abbiegen. Am Abzweig nach Kitwanga sehen wir uns die alte Kirche mit dem historischen Glockenturm und die Gitwangak Totempfähle an.
Am Battle Hill, einem Felsen, auf dem am Ende des 17 Jahrhunderts ein „Indian Fort“ gestanden hat, informieren wir uns über Kämpfe zwischen den diversen, damals hier ansässigen Indianerstämmen. Dann biegen wir in die kleine Hazelton Kitwanga Back Road ein. Nach ca. 25 km erreichen wir die Keynton Lake Recreation Site und haben einen ganzen See nur für uns. Leider regnet es ununterbrochen. Aber wir bekommen schwach Mobilfunk rein, von einer benachbarten Siedlung, können also unseren Blog aktualisieren.
29. August 2016
Nach der Karte können wir auf der Burdick Forestry Road um den Keynton Lake herum bis nach Hazelton fahren. Also, zuerst ein Stück zurück auf der Zufahrt zur Rec site, dann rechts ab. Der Weg ist schmal, die Äste rücken immer näher. Ein Stück fahren wir, dann ist der Weg hinter der nächsten Kurve fast zugewachsen. Nur mit Machete und Kettensäge könnten wir ihn für SUMO passierbar machen. Also rückwärts bis zu einer Stelle, wo ich umdrehen kann. Dann die ganzen 20 km zurück bis nach Kitwanga.
Dort geht es dann wieder auf den Yellowhead Highway. Wir schauen uns vor Hazelton weitere Totempfähle am Weg an. Nach kurzem Besuch des Visitor Centers in Hazelton lenken wir SUMO zum ‚Ksan Historical Village.
Hier stehen (neben Totempfählen natürlich) einige Long Houses der Gitksan. Wir besichtigen die Village mit Führung und kommen so in die Häuser herein.
Was wir sehen und hören gibt uns einen informativen Einblick in die Kultur dieser Natives. War sehr schön. Elke kauft sich noch eine schöne Jacke mit traditionellen Gitksan Fischmotiven. Eine Hängebrücke führt nach Old Hazelton
mit alten, restaurierten Pionier-Häusern.
Auf der Weiterfahrt nach Smithers stoppen wir in Moricetown bei einem Canyon des Bulkley River, wo gerade von Biologiestudenten Steelheadfische gefangen, gezählt und getagt (mit Sender versehen) werden. Elke navigiert SUMO dann zu den Twin Falls. Es geht in die Berge. Am Ende des Weges, am Trailhead zu den Falls, liegt eine kleine Recreation Area mit 4 Stellplätzen. Gut, hier bleiben wir. Mittlererweile schüttet es aus Kübeln, also erst mal Kaffeepause. Der Regen hat sich dann gelegt und wir kraxeln zu den Wasserfällen.
Wie der Name sagt, zwei fast identische Fälle, nebeneinander. Weit oben drüber liegt der Gletscher, der aber bei diesem Wetter nicht sichtbar ist. Auf dem Rückweg zu SUMO fängt es wieder an zu regnen und will wohl heute auch nicht mehr aufhören.
30. August 2016
Es hat die gesamte Nacht geregnet und auch heute Morgen prasseln die Tropfen auf die Dachhauben. Beim Zurücksetzen hätte ich fast einen Baum touchiert – noch mal gut gegangen.
Wieder auf dem Yellowhead Highway fahren wir nach Smithers rein zum Meadows Assisted Living Seniorenheim. Wir wollen unsere Bekanntschaft aus Stewart, Kathi Bokasch, die wir dort 1983 getroffen hatten, besuchen. Im Heim erfahren wir, dass Kathie schon vor einem Monat wieder ausgezogen ist, es hatte ihr da wohl nicht gepasst. Wir bekommen die Adresse ihres Trailer Parks in dem sie jetzt wohnt. Nach einigem Gesuche finden wir ihn und auch ihren Trailer. Ihr Auto steht vor der Tür. Wir klopfen, sie macht uns auf und wir stellen uns vor. Sie bittet uns herein und lädt uns zu Tee und Gebäck ein.
Wir erkennen sie, trotz ihrer 80 Jahre wieder. Wir schwatzen eine ganze Weile und Kathi erzählt aus ihrem Leben.
Dann wird es langsam Zeit zum Aufbruch und wir fahren weiter. Keine besondere Gegend, immer mehr kleine Rinder- und Pferdefarmen säumen den Weg. In Housten (nicht Texas, no problem) essen wir 1,5 Ft bei Subway zu Mittag. Gestärkt geht es weiter bis kurz vor Vanderhoof, wo wir nach Fort St. James abbiegen. Nach 60 km erreichen wir den 2000-Seelen Ort, aber unser eigentliches Ziel ist das alte, historische Fort St. James. Wie 1983 schon, sehr schön gemacht mit kundigen House-Girls, die in historischen Gewändern Geschichten zum Fort, den Menschen im 19. Jahrhundert und den Häusern zu berichten wissen.
Die alten originalen Blockhäuser sind so eingerichtet wie 1806-1896. Man fühlt sich um 150 Jahre zurück versetzt.
Bei der Ausfahrt vom Museumsparkplatz passiert endlich, worauf ich schon seit Halifax warte:
In einer Nebenstraße steht ein Polizeifahrzeug. Wir fahren daran vorbei und schon setzt sich der Wagen hinter uns und macht seine Blinklichter an. Als alte Nordamerika-Hasen wissen wir natürlich was das heißt: Rechts ran, Motor aus, Fahrerscheibe runter und Hände ans Lenkrad. Ein hübscher, weiblicher Officer kommt zur Fahrerseite, stellt uns ein paar Fragen, will ein paar Papiere sehen und dann dürfen wir mit freundlichen Grüßen weiter fahren. Da war mal jemand neugierig…
Nun wird es wieder Zeit für ein Nachtlager, was wir nach ca. 5 km Waldweg am Fish Lake North finden. Wieder haben wir einen kleinen See ganz für uns allein.
31. August 2016
Das Wetter heute Morgen sieht gut aus. Nachdem uns SUMO wieder aus dem Wald geführt hat, fahren wir zurück auf den Yellowhead und biegen in Richtung Prince George ab. In Vanderhoof steht am Ortseingang ein schönes BC-Emblem mit dem Namen Vanderhoof in Blumen. Direkt dahinter ist das Visitor Center, wo wir unseren Morgenkaffee wegbringen und noch etwas Infomaterial mitnehmen. Von einem „Aussichtspunkt“ sehen wir wieder einmal einen der irrwitzig langen Güterzüge von „CN“ vorüber ziehen.
Die Stecke nach Prince George ist nicht sonderlich erbauend, so dass ich Elke nerve, nach Backroads in Richtung von Barkerville/Bowron Lake zu suchen. In Prince George angekommen, besuchen wir mal wieder Walmart und stocken verbrauchte Lebensmittel auf.
Wir haben uns eine Backroad-Tour rausgesucht, wissen aber nicht, ob wir sie durchgängig bis Barkerville befahren können. Kurz bevor wir zum Visitor Center aufbrechen wollen, um dies zu klären, kommt wieder ein Bewunderer von SUMO daher. Er trägt ein Tarnhemd, ist also vermutlich Jäger. Ich frage ihn, ob er sich hier im Backcountry auskennt und habe Glück: Er (Jäger natürlich) erklärt uns sofort, dass die von uns ausgewählte Tour nicht funktioniert, da eine Brücke nicht mehr existiert. Er kennt unsere Backroad Mapbooks, weiß auch, dass diese die fehlende Brücke nicht verzeichnen, da er selbst damit navigiert. Aber er zeigt uns eine Alternative, die nicht weniger gut ist, als die von uns gewählte. Diese soll durchgängig bis Barkerville befahrbar sein. Wir machen uns auf den Weg und biegen bald in das Backcountry ab. Noch kurz befahren wir Asphalt, dann beginnt der Gravel. Am Anfang ist die Straße sehr gut, SUMO kann mit 80 Sachen darüber brettern.
Dann müssen wir einen Abzweig nehmen und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt drastisch. Viele tiefe Potholes, niedrig hängende Äste, querliegende Bäume (die aber schon jemand vor uns mit der Kettensäge „behandelt“ hat) zwingen SUMO in die niedrigen Gänge. Die erste Recreation Site am Stony Lake ist nicht so schön, also weiter. Die nächste ist nur über einen engen Waldweg mit großen und tiefen Wasserlöchern erreichbar, aber überhaupt kein Problem.
Am Ende des Tracks finden wir wieder einen wunderschönen Platz am Seeufer.
Fische beißen zwar nicht, aber die Lage und Aussicht sind genial. Wir sind hier völlig allein.
01. September 2016
Wir schlafen gut und wachen schon früh bei erstem Tageslicht auf. Nun müssen wir die Stecke nach Barkerville unter die Reifen nehmen. Der Weg wird immer schlechter und enger. Riesige Pfützen mit unbekannter Tiefe müssen durchfahren werden, die Brücken sehen auch nicht mehr sehr zuverlässig aus.
„Pickups only“ steht an einer Brücke. Ok, wir haben SUMO’s Koffer auf seine Ladefläche geschraubt, also zählen wir uns mal auch als Pickup. Etwas schwerer sind wir aber schon…
Egal, einfach flott über die Brücken, bevor man es knacksen oder krachen hört. Alles geht gut, aber nun wird der Weg fast zum Trampelpfad, so zugewachsen ist er stellenweise. Hilft alles nichts, da müssen wir jetzt durch.
SUMO wird rechts und links von Blättern, Zweigen und Ästen gestreichelt.
Gaaanz langsam ziehe ich SUMO durch diese Natur-Waschanlage, denn es hat natürlich wieder geregnet. Ein paar Kratzer mehr, was soll’s. Zwischendurch mal kurz aufs Gas, bis ich wieder runterschalten muss, um durch wassergefüllte Krater zu fahren. Artgerechte Haltung eines Unimogs, sagt man dazu.
SUMO macht es super Spaß! 1,5 Stunden brauchen wir, bis wir die Bowron Lake/Barkerville Road erreichen. Die Naturwaschung hat nichts gebracht, sie kam zu früh. SUMO ist wieder saudreckig.
Zunächst geht es nach Barkerville. Diese hervorragend erhaltene kleine Goldgräberstadt sieht noch genauso aus wie 1983 und macht auch immer noch so viel Spaß bei der Erkundung.
Große Stadtführung von einem „Hurdy Gurdy Girl“, „Fred Wells One Man Show“ im Theater und die vielen liebevoll ausgestatteten Häuser mit lebendem Inventar lassen den Tag wie im Fluge vergehen.
Nach diesem Kleinod von BC fahren wir noch nach Bowron Lake. Die alte Bowron Lake Lodge, bei der wir damals übernachtet hatten, ist niedergebrannt, jetzt ist da nur noch ein aufgegebener RV Park. Der Bowron Lake PP und der Kanu Circuit sind heute total durchorganisiert. Die Portagen können mit Kanu Radträgern „befahren“ werden, wir mussten damals jede Portage 3 Mal laufen – erst die Rucksäcke ans Ende der Portage tragen, dann zurück und das Kanu holen. Ca. 350 Kanus sind in der Hochsaison zur gleichen Zeit auf dem Rundweg – wir waren ´83 froh, wenn wir mal ein anderes Kanu sahen. Nee, das ist nicht mehr so schön rustikal wie damals. Wir schauen uns noch einen neuen Film über den Park an, schwätzen mit der Rangerin und machen uns dann auf den Rückweg. Weils so schön war, biegen wir wieder in eine Backroad ab und finden nach ca. 6 km einen kleinen See (Altan Lake) ganz für uns allein.
Die Forstgesellschaften müssen für das Abholzen kleine Recreation Areas anlegen, meist nur 2-5 Campsites mit Picknicktisch & Feuerstelle, plus ein Plumpsklo. Sie liegen oft sehr abgelegen und sind daher wenig besucht.
02. September 2016
Heute Morgen liegt Nebel über dem See und den Wäldern und es hat nur 5°C.
Nach dem üblichen, gemütlichen Frühstück rumpele ich SUMO wieder die 6 km aus der Forest Road raus, bis wir die Barkerville/Bowron Lake Road erreichen. Westlich von Barkerville treffen wir wieder auf Asphalt. Da wir gestern in Barkerville im Theater die Geschichte von Fred Wells und der Entstehung des Ortes Wells gehört haben, müssen wir uns die ‚Old Town‘ aus den 1930er Jahren natürlich ansehen.
Alles ist gut restauriert und viele Gebäude sind mit Gemälden versehen. Wells ist heute ein Künstlerort.
100 km von unserer letzten Campsite entfernt, erreichen wir Quesnel, eine Stadt der Holz-und Papierindustrie. Die Stadt, die im Tal des Fraser River errichtet wurde, liegt unter einer Dunstglocke, erzeugt von den Fabriken. Wir fahren bis zum Visitor Center, dort ist die Luft besser als im Industrie-Norden der Stadt und wir setzen uns im Sonnenschein an einen Picknicktisch und nutzen das freie Wifi des Centers. Wir nehmen uns die Zeit, um bei Kaffee und Teilchen mal wieder Mails zu checken und unsere Webseite zu aktualisieren.
Der weitere Verlauf der BC 97 nach Williams Lake ist nicht weiter interessant. In WL tanken wir für erstmalig wieder unter C$1 pro Liter.
Dann biegen wir nach Westen ab, auf die BC20 nach Bella Coola. Ein ca. 1000 km Roundtrip, da eine Weiterfahrt per Fähre nach Vancouver Island wieder an fehlender Reservierung scheitert. Eine Zeitlang fahren wir neben dem beeindruckenden Canyon des Fraser River.
Es geht durch Ranchland. Rechts und links der Straßesind Zäune um die Rinder von der Straße weg zu halten. Wir erreichen das Chilcotin.
Wir haben uns zwei Möglichkeiten für eine Übernachtung ausgesucht, die erste liegt direkt an der Straße, nicht schön. Wir fahren weiter und biegen wieder in eine Forststraße ein, die uns nach 16 km zu einer Recreation Site an einem kleinen See führt. Hier stehen schon ein paar Camper, da heute das lange Wochenende in Canada beginnt (Labour Day). Aber wir finden einen schönen Platz am Wasser. Noch scheint die Sonne, ein Bad ist wieder mal dringend notwendig, also hinein…
Brrr, etwas frisch dieser See, da hatten wir schon wärmere. Danach noch Haare waschen mit der Außendusche von SUMO und wir sind wieder fast wie neu.
Die dunklen Wolken rundum rücken näher, also schnell den Grill raus und das Abend-BBQ vorziehen. Beim Essen grummelt es schon in der Ferne. Aber wir können gemütlich zu Ende speisen und wieder alles verstauen, bevor es anfängt zu regnen.
03. September 2016
Das Wetter am Morgen sieht nicht gut aus, es ist bedeckt und es nieselt. Wir verlassen den schönen Platz und fahren die 16 km zurück zur BC20. Heute wollen wir Bella Coola erreichen. Wir fahren weiter durch Ranchland.
Unterwegs sehen wir uns in Anaham eine Blockhauskirche an.
Dann ein Cattle Guard und das Schild „Open range“. Ab hier keine Zäune mehr. Jetzt können die Kühe auch auf der Straße sein, was sich bald zeigt. Unser heutiges Zwischenziel ist die Terra Nostra Lodge. Die ehemalige Ranch von Tex Hansen (bis Ende der 70er) liegt am Clearwater Lake, nahe von Kleena Kleene. AE Johann, der bekannte Reisebuch- und Romanautor, der Zeit seines Lebens Canada geliebt hat, hat auf seinen Reisen so gerne viele Tage hier verbracht und darüber, z.B. in seinem Reisebuch „Hinter den Bergen das Meer“, erzählt. Das musste ich, als AE Johann Fan, der alle seine Bücher gelesen hat, natürlich sehen. Wir werden von den Besitzern, einem Schweizer Ehepaar sehr freundlich empfangen und lassen uns die Lodge und die Cabins zeigen. Wir reden über dies und das und vereinbaren, auf unserem Rückweg von Bella Coola einige Tage bei ihnen zu verbringen.
Nun geht es weiter nach Osten. Wir erklimmen die Berge und passieren den „Heckman Pass“ (1524 m), danach geht es „The Hill“ abwärts auf Meeresniveau. Eine Serpentine an der anderen, man darf auf einer Seite gar nicht runter schauen; es geht 1000m steil nach unten. Wir sind im Tweedsmuir PP. Nach der Kurbelei kommen wir im Tal zu einer „Wildlife Viewing Area“: Grizzly beobachten am Fluß, wo die Lachse laichen. Und tatsächlich sehe ich kurz zwei Exemplare sehr gut mit dem Fernglas. Sie trollen sich aber wieder in den Busch. Nach einer halben Stunde fahren wir weiter bis Elke von einer Brücke den nächsten Grizzly sichtet. Anhalten, auf die Brücke laufen und wir können ihn beim Lachfischen und –fressen beobachten.
Kurz darauf erreichen wir Bella Coola,
wo wir im Visitor Center vorbei schauen, um Infos über Bootsausflüge zu holen. Die Preise sind gesalzen. Aber erst mal ist unser Ziel ein Nachtlager zu finden.
4×4 and high clearance only“, sagt das Schild an der Forststraße zum Blue Jay Lake, beides haben wir reichlich. Also los. Diese Forststraße ist aber anders, hier ist schon lange kein Forst-Truck mehr gefahren, so zu zugewachsen ist der 20,5 km lange Weg am Anfang. Mehrmals steige ich aus, um mit der Machete dicke Äste abzuhacken. Eigentlich zu eng für SUMO. Was soll`s, jetzt sind wir auf dem Weg. Allrad braucht man wirklich, so steil, steinig und löchrig ist der Track. Endlich verlassen wir den Laubbaum-Bereich und der Weg wird nach oben freier. Und auch die Sicht!
Grandiose Ausblicke auf die Küstenberge in der Abendsonne eröffnen sich uns. Am Blue Jay Lake finden wir einen schönen Stellplatz.
Das war eine prima Offroad-Strecke. Einmal musste ich sogar in den ersten Gang runter! Wir erkunden noch schnell die Umgebung, da wird es auch schon dunkel.
Wir sind spät dran heute, 1,5 Stunden haben wir für den Aufstieg gebraucht.
04. September 2016
What comes up – must come down! 1,5 Stunden brauchen wir auch für den “Abstieg”, bis wir wieder in Bella Coola sind. Offroad am Morgen, da steigt die Laune! Die Aussicht ist heute grandios.
Teilweise fahren wir durch die Wolken, teilweise über den Wolken.
Wir sehen uns noch die Clayton Falls und das schöne Inlet (Fjord) an,
machen in „downtown Bella Coola“ kurz halt (Mobiler Empfang!) und gehen am Ortausgang noch auf den Farmers Market. Das Angebot ist hier eher dünn, aber wir nehmen ein paar „home made cookies“ mit.
Bei der „bear viewing platform“ stoppen wir noch einmal, wir haben 3 Bären leider um 20 Minuten verpasst. Auch nach einer halben Stunde kommen sie nicht wieder.
Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Aussichten vom „Hill“ gehen diesmal bis zu den Bergspitzen und Gletschern der Panorama Range.
Eine tolle Straße, die BC20!
Nachdem SUMO den Heckmann Pass hinter sich gebracht hat, geht es auf der Gravel Road weiter bis nach Anahim Lake. Dort biegen wir wieder auf eine Forststraße ab und fahren 20 km ins tiefste Innere des Chilcotin zur „Poison Lake Recreation Area“. Das Wasser des Sees ist trotz des Namens glasklar und völlig in Ordnung, sogar Forellen soll es geben, die mir leider nicht an die Angel gehen. 6 Campsites gibt es, keine Seele da, wir beziehen die Schönste direkt am Wasser.
Hier liegt haufenweise trockenes Feuerholz (Windbruch), also sammeln, sägen und Feuer machen. Abendessen direkt am Lagerfeuer, dann genießen wir die Stille der Wildnis (sie schweigt – wie immer) am lodernden Feuer.
Noch lange sitzen wir davor. Nur ab und zu tönt der Schrei eines Loons durch den Abend.
05.September 2016
Nach Aufbruch vom Poison Lake fahren wir noch ein Stück weiter bis zum Aussichtspunkt Anahim Rock, einem prominenten Berggipfel.
Dort drehen wir um und fahren zurück nach Anahim Lake, wo wir kurz nachtanken. Der Gravel endet bald und wir streben der Terra Nostra Ranch entgegen.
Da kein Flugwetter ist, passieren wir Nimpo Lake mit dem Tweedsmuir Air Service und rollen kurz dahinter bei der Ranch auf den Hof.
Dort beziehen wir erst mal unser schönes, uriges und geräumiges Zimmer im Haupthaus und machen uns mit den anderen Gästen bekannt.
Wir unternehmen einen kurzen Erkundungsspaziergang über das Ranchgelände zu den Pferden und zum Seeufer des Clearwater Lake.
Hier hat auch AE Johann das Chilcotin und die Aussicht auf die Berge der Coastal Range genossen.
Morgen werden wir unser Reitabenteuer haben. Hoffentlich wird das Wetter besser als heute, denn es hat wieder begonnen zu regnen. Aber wir sitzen nun im warmen Kaminzimmer mit Blick auf den See. Das Abendessen in großer Runde an einem langen Holztisch ist sehr lecker und wir unterhalten uns gut.
06. September 2016
Nach einem leckeren Frühstück erfahren wir, dass wir erst um 14:30 Uhr reiten können, da eine andere Gruppe schon am Vormittag gebucht hat. Zeit, um mal ganz gemütlich ein Buch zu lesen, und die Gruppe zu bemitleiden, die jetzt im strömenden Regen unterwegs ist.
Am Nachmittag klart das Wetter auf und wir beginnen unser „Western-Reitabenteuer“.
Elke ist sehr nervös. Wir ziehen Western-Reitstiefel an und laufen zum Korral. Elke bekommt eine braune Stute, genannt Dancer, ich einen schwarzen Wallach namens Thoben, beide natürlich mit Westernsätteln. Eine kurze Erklärung, wo sich Lenkung, Gas und Bremse befinden, dann Aufsitzen und es geht auf die 1-stündige „Hausrunde“.
Anfangs etwas ungewohnt, aber nach einer Weile ist man im Rhythmus.
Erstaunlich, wie die Pferde auch noch auf schmalsten Pfaden ihren Weg finden. Über umgestürzte Baumstämme, durch Schlammlöcher – , steil hoch oder runter – Offroad mit 1 PS!
Unterwegs schöne Ausblicke auf die Coastal Range und den Clearwater Lake.
Ein sehr schönes Erlebnis.
Am Abend gibt es Suppe und Grillwürstchen mit Kässpätzle. Das Wetter hat von Dauerregen heute Morgen auf wunderschön heute Abend umgeschaltet. Mal sehen wie es morgen wird.
07. September 2016
Das Wetter ist leider wieder mies, also werden wir von der Terra Nostra Lodge Abschied nehmen. Wir warten im Gemeinschaftsraum auf das Frühstück, als Corinne (Herbergsmutter) bemerkt, dass die Pferde alle zusammenstehen… Kurze Zeit später schlagen die Hunde an. Ich gehe nach draußen auf die Terrasse und sehe einen Grizzly, der über die Weide läuft, in sicherem Abstand verbellt von Chinook und seinem Hundefreund. Er springt mit einem Satz über den hölzernen Weidezaun und läuft dann direkt an der Terrasse vorbei in den Busch. Das war eine passende Abschieds-vorstellung! Wir verabschieden uns von Corinne und den anderen Gästen, fassen noch etwas Trinkwasser nach und wenden uns auf der BC20 wieder gen Williams Lake. Einige Fotostopps, aber das Wetter ist nicht so toll.
In Williams Lake wird erst mal wieder Proviant eingekauft und getankt, dann fahren wir kurz hinter WL zu einer Recreation Area um zu übernachten. Um Mitternacht wird Elke von einem ATV geweckt. Der Fahrer wollte wohl mal schauen, was hier steht, vermutlich hat er von den Anglern, die ich am Abend getroffen hatte, davon gehört. Aber er entschwindet schnell wieder.
08. September 2016
Zurück auf der 97 geht es nach dem Besuch der 108 Mile Ranch (historical Site)
nach 100 Mile House, wo wir endlich mal wieder in einem Tim Horten bei Kaffee und Snacks unseren Blog aktualisieren. Die Weiterfahrt bis Clinton erfolgt zum Teil auf vierspurigem Highway, durch liebliches Ranchland.
In Clinton biegen wir auf die Kelly Lake Road ab, die in eine sehr schöne Forststraße übergeht. Sie windet sich in vielen Serpentinen bis auf 1500 m hoch,
um dann von der Passhöhe hinunter nach Pavillon und zum Fraser River zu führen. Dadurch haben wir ein gutes Stück des Wegs nach Squamish abgekürzt.
Wir erreichen das kleine Städtchen Lillooet und sehen es uns an. Einiges erkennen wir wieder, aber seit 1983 hat sich auch viel geändert.
Kurz hinter Lillooet, am Seton Lake, gibt es einen kostenlosen BC Hydro Campground, den wir anfahren.
Dann gönnen wir uns, bei angenehmen Temperaturen, ein schönes BBQ.
09. September 2016
Am Morgen fahren wir noch ein Stück am Seton Lake entlang und sehen lange einen Schwarzbären am anderen Ufer.
Nachdem er sich in die Büsche verzogen hat, fahren wir auf die grandiose Duffey Lake Road.
Hier bieten sich tolle Ausblicke auf Bäche, Seen und das Küstengebirge.
Natürlich müssen wir uns auch DEN Skiort von Vancouver ansehen: Whistler.
Der Ort ist voll durchgestylt und auch im Sommer sehr gut besucht.
Die Skilifts und Pisten werden im Sommer für downhill Mountain biking benutzt. Eigentlich wollten wir mit dem Lift auch mal kurz hoch, aber $ 60/Person haben uns dann davon überzeugt, das halbe Geld in einem japanischen Restaurant zu lassen. Lecker. Noch ein Eis zum Nachtisch und wir flüchten aus dieser Touristenfalle.
Die Japaner haben uns wieder eingeholt!
Auf der Weiterfahrt schauen wir uns die Brandyvine Falls an
und halten kurz in Squamish zum Tanken und Öl kaufen. Entlang des Fjords geht es weiter bis Horseshoe Bay, wo wir ohne Reservierung einen Platz auf der nächsten Fähre nach Vancouver Island ergattern. 1,5 Stunden dauert die Überfahrt nach Nanaimo. Ziemlich nahe hat Elke einen Wal gesehen, in der Entfernung erblickt man Vancouver.
Um 19 Uhr fahren wir von der Fähre runter. Jetzt wird es langsam Zeit, einen Stellplatz anzufahren. Elke wählt den Rathtrevor Beach PP aus. Unterwegs dorthin kommen wir in einen Stau. Es wird langsam dunkel. Bei versiegendem Tageslicht erreichen wir den PP und beziehen eine der letzten Campsites.
10. September 2016
Nach dem Frühstück gehen wir noch ein wenig an der Rathtrevor Beach spazieren.
Das Wasser des Inlets ist weit weg, der Strand riesig breit, es ist Ebbe. Das Wetter ist spitze. Wir laufen bis zur Waterkant und schauen einer Gruppe von Stand-up-Paddlern zu. Dann fängt die Flut an und man kann an diesem flachen Strand sehr schön sehen, wie flott das Wasser aufläuft. Zurück bei SUMO nehmen wir nun die Straße 4 unter die Räder. Unterwegs gibt es „Ziegen auf dem Dach“.
Die 4 führt uns zunächst zur Cathedral Grove. Riesige, 80 m hohe Douglas Fichten stehen hier, bis zu 800 Jahre alt.
Weiter geht es nach Port Alberni. Kurz dahinter muß SUMO wieder seinen Willen bekommen: Er nimmt einen Forstweg, der auf der Südseite des langen Sproat Lake entlang führt.
Außer Potholes, Wald und Kahlschlägen ist aber auf dieser Detour nicht allzuviel zu sehen. Für einen frühen Feierabend schauen wir uns die kleine Snow Creek Recreation Site an, sie findet aber nicht unsere Zustimmung. Also weiter. Wir treffen wieder auf die 4 und fahren weiter durch ein schönes Tal und viele Serpentinen bis zum großen Kennedy Lake. Bald danach erreichen wir die Pacific Rim National Park Reserve.
Dort wollen wir eigentlich auf dem NP Campground übernachten, aber alles ist belegt!
Na gut, dann erst Long Beach anschauen. Der Parkplatz ist fast voll, viele Surfer und der Strand, der 1983 noch voller Driftwood war, ist abgeräumt!
„Beach cleared from ocean debris“ sagt ein Schild. Aha. Aber die Logs hat wohl eher der letzte schwere Wintersturm abgeräumt.
Schade, sah früher viel wilder und natürlicher aus.
Die Wellenreiter müssen alle noch viel üben, keiner hat es so richtig drauf auf den -eher kleinen- Wellen zu surfen.
Wir ziehen weiter auf der Suche nach einem Campground, doch alle sind voll.
Bei Mackenzie Beach bekommen wir noch einen der letzten Stellplätze. Nicht toll,
dafür aber nur ein paar Schritte vom sehr schönen Strand entfernt.
Hier steht auch eine feine Lodge, wo wir später ein leckeres Abendessen auf der Terasse mit Blick auf die untergehende Sonne verzehren. Noch den Sonnenuntergang genießen,
dann aber rein in den Camper, es ist nun doch ziemlich frisch geworden.
11. September 2016
Wir duschen beide, danach fahren wir nach Tofino zum Frühstücken. Eine kleine Rundfahrt durch den Ort zum Fotografieren
dann geht es zurück in den Pacific Rim NP, wo wir den „Radar Hill besteigen. Hier war im kalten Krieg eine Radarstation, heute ist es ein Aussichtspunkt.
Bei Comber Beach wandern wir durch Regenwald noch mal zum Strand.
Wir treffen es ideal, es ist fast keiner da, der Strand „gehört“ für kurze Zeit uns ganz allein.
Zum Abschluß besuchen wir noch das Park Visitor Center (auch am Strand) und begeben uns dann auf die Rückfahrt nach Port Alberni. Dort folgen wir den Schildern „To the Fall Fair“ und besuchen den örtlichen Herbstmarkt. Farmer stellen sich und ihre Produkte vor, es gibt eine „Fressgasse“ und natürlich den Rummelplatz.
Letzterer sieht so aus wie bei uns, aber vor über 30 Jahren!
Neu für uns sind die lokalen Wettbewerbe, die in einer „Arena“ stattfinden.
Duelle mit Kettensäge, Zwei-Hand Baumsäge und Axt werden ausgetragen.
Wer kann am schnellsten auf einen hohen Baum klettern, wer sägt am schnellsten usw. Männliche und weibliche Teilnehmer zeigen ihr Können. Vancouver ist eine Insel, auf der sehr viel Holzwirtschaft bentrieben wird. Wir bleiben lange, um uns dieses Spektakel anzusehen. Dann essen wir noch einen Happen und machen uns wieder auf den Weg. Elke hat den sehr schönen, kleinen Kin Beach Provincial Park heraus gesucht, direkt am Meer (Inlet) in der Nähe von Comox.
Wir sitzen mit einem Drink am Wasser, geniessen die letzten Sonnenstrahlen und lassen den Tag mit einem BBQ ausklingen.
12. September 2016
Nun geht es in den Norden von Vancouver Island. Port Hardy ist unser Ziel.
Zunächst tuckern wir an der Küste entlang durch einige kleine und große Ortschaften. Bei einem Kaffee-Drainagestopp sehen wir einen schönen großen Reiher am Strand.
Die Weiterfahrt erfolgt dann auf der 19. Ein Schwarzbär zeigt sich am Straßenrand, aber nicht lange genug für ein Foto.
Kurz hinter Campbell River biegt die Straße ins Landesinnere ab. Es wird einsam. Wälder und teilabgeholzte Berge begleiten uns bis Port Hardy. Unterwegs besprechen wir die möglichen Aktivitäten: Whale Watching und Tauchen. Elke will mal das Kaltwasser-Tauchen hier im Norden der Insel ausprobieren.
In Port Hardy schauen wir zuerst im Visitor Center rein, wo uns die Tauchbasis avisiert wird. Die einzige, noch existierende Basis ist südlich von Port Hardy in Port McNeill. Also zurück. Als wir bei der Basis ankommen, ist keiner da, um 15:30 Uhr soll wieder geöffnet sein. Wir nutzen die Zeit zum Einkaufen. Gegen 16 Uhr taucht dann die Tochter des Basis-und Bootsbesitzers auf und Elke kann sich gleich ihre Ausrüstung zusammen stellen. Übermorgen kann Elke abtauchen.
Dann können wir morgen Wale jagen. Die Wal-Tour geht in Telegraph Cove los, wo wir noch schnell hin fahren und gerade noch vor Feierabend unsere Tickets buchen können. Telegraph Cove ist ein kleines, altes Dorf auf Stelzen im Wasser.
Genaueres wollen wir morgen nach der Wal-Tour erkunden. Der Campground hier ist teuer und nicht schön. Also fahren wir auf der Beaver Cove Road 12 km zurück und biegen dann rechts ab in den Wald. Auf einer alten Rodungsfläche finden wir am Ende eines ehemaligen Holzabfuhrwegs einen schönen Platz für die Nacht. Als wir kurz vor dem Abendessen sind, ertönt plötzlich Motorgeräusch und ein Pickup steht hinter uns. Es ist ein junger Mann, der hier öfter auf die Jagd nach Rehen geht. Wir quatschen eine Weile, dann sucht er sein Wildbret woanders.
13. September 2016
Wir stehen früh auf, da wir um 8:30 Uhr am Hafen in Telegraph Cove sein müssen.
Ein ordentliches Aluminium Boot nimmt die Passagiere auf und los geht die Tour.
Leider ist es sehr neblig, die Sicht ist gering. Ein erster Buckelwal zeigt sich und eine Gruppe Schweinswale. Dann erreichen wir eine Gegend, in der es vor Fischen nur so wimmelt. Das Wasser ist richtig aufgewühlt von den Schwärmen. Ein ideales Jagdgebiet für Seelöwen. Viele sind im Meer, andere gammeln am Ufer auf einem Felsen vor sich hin.
Da sind ganz schön fette Exemplare dabei!
Noch immer keine Orcas. Dafür Fischadler, ein Reiher und natürlich alle möglichen anderen Wasservögel.
In einer kleinen Bucht stellt der Skipper den Motor ab und läßt ein Unterwassermikrofon ins Meer. Und dann hören wir sie: Die Gesänge der Orcas. Sie sind nicht weit weg. Ein anderes Boot signalisiert per Funk, wo sie derzeit sind. Also wieder Motor an und noch ein Stück weiter im Nebel. Dann die erste Sichtung einer Gruppe, aber etwas abseits im Nebel – nicht zu fotografieren. Der Skipper überholt die Gruppe und wir legen uns auf die Lauer. Langsam hebt sich der Nebel. Als die Sonne heraus kommt, sehen wir auch die Orcas: Ca. 20 Stück treiben sich hier herum und schlemmen in den Fischschwärmen.
Ein tolles Erlebnis, diese erhabenen Tiere zu beobachten.
Um uns am Schluß doch noch eine Orca-Sichtung zu bescheren, hat der Skipper die Zeit weit überzogen. Nun müssen wir flott zurück nach Telegraph Cove, da die nächste Gruppe schon wartet.
Nach erneuter Besichtigung des kleinen Dorfes, das ursprünglich wegen einer Sägemühle gebaut wurde,
fahren wir nach Pt. McNeill zurück. Dort essen wir erst mal einen Happen.
Wir nutzen den angebrochenen Nachmittag, um mal wieder Wäsche zu waschen. Nachdem alles sauber in den Schränken verstaut ist, begeben wir uns zur Tauchbasis.
Elke erledigt die Formalitäten, wir erfahren die morgige Auslaufzeit und können die Nacht auf dem Firmengelände verbringen.
14. September 2014
Elke:
Heute heißt es ganz früh aufstehen, denn um 7 Uhr geht es bereits los zum Tauchen. Eine halbe Stunde später ist das Boot beladen und fährt erst einmal nach Telegraph Cove, um noch zwei Taucher abzuholen. Wir sind heute nur vier Gäste und Steve und Trudi von den Sun Fun Divers in Port Mc Neill. Das Boot ist zwar nicht mehr das jüngste, aber Steve fährt uns damit zuverlässig zum ersten Tauchplatz. Im ‚Salon‘ ist es warm und wir dürfen uns auch drin umziehen. Unter Wasser ist es hier zwar kalt (8°C), aber wunderschön.
Die bunten Anemonen, Kelpwälder und vieles mehr sind neu für mich. Es gibt an der Wand keinen Platz, der nicht bewachsen ist. Nach dem Tauchgang werden wir auf dem Boot von Trudi mit heißem Cider begrüßt. Während der Oberflächenpause – sie ist ungewöhnlich lang, da hier beim Tauchen auf die Gezeiten geachtet werden muss – werden wir mit heißer Suppe, Brot und Süßigkeiten versorgt und Steve zeigt uns die Seelöwen und Robben. Wir sehen Seeadler, viele andere Vögel und – das Highlight – einen Buckelwal beim Fressen. Er kommt dazu an die Oberfläche, reißt sein Maul auf (Spannweite etwa drei Meter) und lässt sein Futter einfach rein fließen.
Wir sind mit dem Boot nur ein paar Meter entfernt. Ein tolles Erlebnis. Ein paar Killerwale ziehen weit entfernt auch noch vorbei. Dann der zweite Tauchgang.
Er fängt ganz harmlos an, aber dann kommt doch Strömung auf und es ist nicht ganz einfach, zum Boot zurück zu kommen. Zum Glück kann man sich am Kelp festhalten. Steve bringt uns alle wieder gut nach oben. Nach dem Aufwärmen und der Rückfahrt nach Telegraph Cove wollen wir uns aufmachen, um den Tag in Port Mc Neill beenden, aber …. Killerwale ziehen an der Küste vobei.
Wir beobachten Sie bis sie in der Ferne verschwinden. Sie springen sogar und einer schwimmt am Heck unseres Bootes etwa einen halben Meter unter der Wasseroberfläche vorbei. Zum Abschluß zeigt Steve mir noch Alert Bay – eine Siedlung der Natives mit einer Begräbnisstätte und vielen Totempoles am Wasser.
Schließlich laufen wir mit zwei Stunden Verspätung gegen 19 Uhr in Port Mc Neill ein. Nach einer Dusche in der Tauchbasis und einem schnellen Abendessen schlafe ich erschöpft von diesem tollen Tag ein.
Stefan:
Unimog hüten, Wäsche waschen, Einkaufen.
15. September 2016
Heute wenden wir uns wieder nach Süden. Unterwegs noch mal großer Unimog- Service, Vorgelege überprüfen, Öle, Flüssigkeiten etc. Alles super.
Wir erfahren von Katrin und Hans (www.otto-mobil.com) per Whatsapp, dass sie südlich von Courtenay auf einem Zeltplatz sind. Das liegt auf unserem Weg. Wir vereinbaren, uns auf dem Kin Beach PP zu treffen.
Am Spätnachmittag treffen sie mit ihrem MAN ein. Fotosession vor dem Baumherz.
Wir bauen aus den beiden Fahrzeugen eine halbe Fahrzeugburg und grillen gemütlich zusammen. Es gibt sooo viel zu erzählen. Wir vereinbaren, ab Februar 2017 in Mexico eine Weile zusammen zu fahren. Während wir noch bei Vollmond am Picknicktisch sitzen und ratschen,
kommen drei Deer und lassen sich die Äpfel des Baums neben unserem Unimog schmecken. Sie sind eher nicht vom Typus „scheues Reh“, sondern bleiben beim Schein von Taschenlampen total cool. Spät gehen wir dann in unsere Himmelbetten.
16. September 2016
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den Beiden und OTTO und machen uns auf den Weg in Richtung Swartz Bay. Die Strecke auf dem Inlands-Highway ist relativ langweilig. Wir haben wieder Glück, als wir am Anleger ankommen, die Fähre läuft gerade ein und kurze Zeit später sind wir an Bord. Das flutscht hier sehr gut!
Die Überfahrt ist interessanter, als die nach Nanaimo, da es an vielen kleinen Inseln vorbei geht.
In Tsawwassen bei Vancouver angekommen, nehmen wir den kürzesten Weg an Vancouver vorbei, aber wir werden mit diversen Staus geplagt (hatten wir schon lange nicht mehr, ein echter Genuß!). Unterwegs sehen wir immer wieder den Mt. Olympus.
Im Cultus Lake PP bei Chilliwack finden wir einen Platz für die Nacht.
Der Materialschwund schlägt wieder zu: der Türgriff unserer Badezimmertür hat sich zerlegt. Ich bastele einen notdürftigen Ersatz. Wir müssen mal in einem Baumarkt schauen, ob wir was Passendes finden.
17. September 2016
Es hat die Nacht über geregnet und es regnet heute weiter. Wir nehmen Kurs auf Kelowna, wo wir Alison und David besuchen wollen, die wir im Gros Morne NP in Neufundland getroffen hatten und die uns auf einen Besuch eingeladen hatten. Wir nehmen die Route durch die Berge und später die Princeton-Summerland Road. Diese verwandelt sich bald in eine nasse Gravelroad, was SUMO wieder etwas Textur verleiht.
Unterwegs sehen wir 7 Rehe. In Summerland erreichen wir den Okanagan Lake-
von dort ist es nicht mehr weit bis Kelowna, wo wir schon von Alison und David erwartet werden. Sie haben ein sehr schönes Haus direkt am See – eine sehr gute Wohngegend in Kelowna.
Zur Begrüßung gibt es Kaffee und viele Fragen, die wir gerne beantworten.
Am Abend kommen die Nachbarn, Brian und Irene herüber und die Runde wird noch geselliger. SUMO wird gezeigt und besichtigt und viele Geschichten werden ausgetauscht. Zum Dinner gibt es leckere Vorspeisen und gegrillten Lachs mit Salaten, gefolgt von einem leckeren Nachtisch von Irene. Noch lange wird palavert.
18. September 2016
Nach einem leckeren Frühstück verabschieden wir uns von Alison und David und schauen uns noch die Hafenpromenade von Kelowna an.
Der Ausflug auf den ‚Aussichtsberg‘ wird durch eine Schranke gestoppt. Alle Parkplätze sind belegt, halb Kelowna ist wohl auf dem Berg. Da wollen wir uns dann doch nicht dazu gesellen. In einem „Home Depot“ (Baumarkt) in West Kelowna finde ich Ersatz für den abgebrochenen Bad-Türgriff.
Der Kühlergrill von SUMO wendet sich nun nach Süden. Wir wollen heute Kanada verlassen. Über 30.000 km haben wir in Kanada und Alaska zurück gelegt.
Jetzt geht es in die „lower 48“ der Vereinigten Staaten von Amerika.
Bilder British Columbia
Weiter geht es mit Washington State
Hallo E und S,
wir sind seit längerem mal wieder auf Eurer Seite.
Das beste Foto scheint uns das vom Robson Mountain, die Melodie „gaffc“ dürfte sich auf den Film „Unheimliche Begegnungen mit der Dritten Art“ beziehen (1972 !!!)????
Sonst alles klar bei Euch?
LG
C u L
in
Hallo Claudia,
danke für Euren Kommentar. Auf den Mount Robson „oben ohne“ hat Elke lange warten müssen.
Bei der Melodie hast Du völlig recht. Der Berg sieht dem Filmberg etwas ähnlich.
Den „echten“ Berg werden wir vielleicht in Wyoming sehen..
Für Lothar: Wir haben heute die North Canol Road bewältig, ca 250 km one way. Ein Fest für SUMO,
eine Katastrophe für die Inneneinrichtung, alles flog durcheinander.
Wir fuhren sie, bis es nicht mehr weiter ging (eingestürzte Brücke). Wäre vermutlich auch noch durch den Fluß gegangen, es war aber kein Baum da, um uns ggf. wieder raus zu ziehen. Also lieber auf Nummer sicher gegangen, die extra 5 km hätten es auch nicht gebracht, dann wäre endgültig Schluß gewesen.
Beste Grüße, heute aus Faro, Yukon.
Stefan & Elke
Hallo Ihr zwei ,
Bin euch heute mal wieder ein Stück hinterher gedüst ! Überwältigend!
Geht’s euch gut ? Kein Heimweh !!!!! ?
Vielen Dank für die Karte !
Liebe Grüße
Von Doris u Duce
( Helen ist gerade in Schweden, und wir waren gestern am Spitzingsee !
Na, kennt ihr den etwa nicht ?)
Hallo Doris und Duce,
klar kennt Elke den Spitzingsee!
Wir sind gerade an einem anderen See (Lake Louise, Alaska, nicht zu verwechseln mit LL, Canada.)
und werden heute eine kleine Kanutour machen. So langsam begeben wir uns in den Yukon zurück.
Generelle Richtung nun: SÜDEN.
LG
Elke & Stefan
Hallo Elke, eine tolle Tour, auf welcher Ihr Euch gerade befindet. Schöne Fotos und eine Reisebeschreibung, der man sehr gut folgen kann. Steht Vancouver und Vancouver Island auf Eurem Programm? Wir waren in 2006 dort, 2 sehr schöne Wochen und wir haben bei einem Freund in Port Alberni (Lodge direkt an einem Fluss zum Fischen) übernachtet. Auch wenn der unser Kontakt inzwischen abgerissen ist, vielleicht habt Ihr Lust, dort vorbeizuschauen? Viele Grüße und alles Gute für Eure weitere Tour. Sven
Hallo Sven,
danke für Deinen Kommentar. Ja, nach Vancouver Island und Port Alberni kommen wir auch noch.
Etwa einmal im Monat gehen wir auch in eine Lodge. Wir schauen uns gerne mal die von Dir genannte Lodge an.
Viele Grüße aus Prince Rupert
Elke & Stefan