30.Juli 2016
Der Grenzübergang war völlig problemlos, wir mussten nicht mal aussteigen.
Neben Fotostopps halten wir länger in Chicken, Alaska.
Woher der Name?
In den Zeiten des Goldrush waren Goldsucher in der Nähe des 40-Mile Rivers unterwegs. Um zu überleben, jagten sie Ptarmigans, eine Art Waldhuhn. Nachdem sie Gold fanden, wurde eine Post eröffnet und als Ortsname Ptarmigan vorgeschlagen. Leider konnte niemand den Namen korrekt aussprechen oder schreiben und als Kompromiß wurde Ptarmigan in «Chicken» umbenannt.
Ca. 30-40 Menschen leben im Sommer hier, im Winter sind es noch 7.
Und eine alte Dredge liegt auch noch hier.
Downtown Chicken besteht aus drei Hütten: Laden, Bar und Café.
Ein Teller Hühnersuppe im Café, ein Bier in der Bar und….tatsächlich:
Die Business Visitenkarte, die ich 2008 dort angepinnt hatte, ist immer noch da!
Jetzt hängt eine SUMO-Visitenkarte daneben.
Weiter geht es, mal auf Gravel, mal auf Asphalt (im Yukon war der „Top of the World Highway“ fast alles Gravel, und zwar matschiger). Die Brücke über den Tanana River ist neu, sie wurde 2010 fertiggestellt und die alte Brücke abgerissen.
In Tok gehen wir wieder auf den gleichen Campground wie 2008, da es hier ein uriges Sonntags-Frühstück gibt. Und einen Car Wash, denn SUMO sieht wieder aus wie…
Hinterher, wie immer: SUMO sauber, ich dreckig. Aber dafür gibt es ja die heiße Dusche und den Wäschesack.
Noch einige Reparaturarbeiten am Abend (heute haben wir Schlösserprobleme), eins kann ich reparieren, das andere hat die Offroad-Rappelei völlig zerlegt. Ich muss mal schauen, ob ich irgendwo Ersatz bekomme.
31. Juli 2016
Pancake-Frühstück auf dem Sourdough Campground, kurz zum Visitor Center von Tok, tanken, dann führt uns der AH weiter seinem Ende entgegen.
Nach ein paar Fotostopps,
die immer weniger werden, weil es sehr bedeckt ist, erreichen wir in Delta Junction mit Meile 1422, die letzte des Alaska Highways.
Von Dawson Creek, BC, bis Delta Junction, AK, führt die bekannteste Strecke durch BC, den Yukon und Alaska.
Weiter zur Hauptstadt von Alaska, Fairbanks, führt nun der Richardson Highway. Mehrfach überqueren wir den Tanana River und auch die Trans-Alaska-Pipeline taucht schon mehrfach entlang des Weges auf.
Bei Regen erreichen wir die Kulturhauptstadt von Alaska: North Pole.
Hier befindet sich das Santa Claus House, wo an 365 Tagen im Jahr „höchst geschmackvolle“ Weihnachtsutensilien angeboten werden. Ein riesiger Santa lädt zur Einkehr ein.
Alaskanische Weihnachtskunst (made in China, made in Phillipines) untermalt mit dezenten Weihnachtsliedern (Last Christmas…) lässt sofort X-mas Stimmung aufkommen.
Das Geschäft floriert. Man kann sich sogar ein paar echte Rentiere leisten, die neben dem Santa Claus House in einem Gatter ihr Heu mümmeln.
Zu den Chena Hot Springs oder direkt zum Dalton Highway ist die Frage, bevor ich SUMO anlasse. Aufgrund der Wettervorhersage entscheiden wir uns für den Dalton. Die nächste große 2×750 km Schlammschlacht nach dem Dempster Highway.
Noch kurz alle Tanks bis zum Stehkragen gefüllt und bei Walmart eingekauft („DieselClean“), dann geht es über den Steese Highway auf den Elliot Highway, der zum Dalton Highway führt. Am Elliot HW machen wir in der „Lower Chatanike State Recreation Area“ Schluß und stellen uns auf einen schönen Platz an einem kleinen See.
Wir futtern 50 Riesengarnelen, die es für $12 mit Dip bei Walmart gab. Da kann man nicht meckern.
Was war das mit dem „DieselClean“?
In Nordamerika wird nur extrem Schwefel-armer Diesel verkauft. Für alte Motoren kann dies langfristig zu Problemen an der Einspritzpumpe führen –so Jörg, unser Unimog-Ratgeber. Immer ein Schuss DieselClean in den Tank schließt dieses Problem aus.
01. August 2016
Ernsthafte Diskussion am Morgen über das weitere Programm. Der Dalton würde uns mindestens 4 Tage kosten, der Winter ist ganz oben im Norden (fast) nah und wir wollen im Süden von Alaska, im Yukon und in BC noch so viel sehen. Und im Westen der USA wollen wir den Schnee auch nördlich von uns lassen. Wettervorhersage auch übel.
Besser als der Dempster ist der Dalton nicht. Wir beschließen den Dalton sausen zu lassen und statt dessen zu versuchen, trotz Hochsaison im Denali National Park die Bustour zu machen. Wir fahren auf den Parks Highway und sind gegen Mittag im Park.
Natürlich kein Campground zu bekommen. Man muss mindestens 1 Jahr vorher reservieren! Wir wollen auch schon den Denali sausen lassen, finden aber ein paar Meilen südlich noch einen kommerziellen Campground. Nun also doch. Wir buchen die Bustour im Visitor Center des Parks, leider nicht bis zum Wonder Lake, sondern nur bis zum Eielson Center, da ein Erdrutsch die weitere Tour versperrt. Danach fahren wir am Abend noch das erlaubte Stück bis zum Salvage River in den Park.
Es hat sich gelohnt: 2 Elche, 5 Cariboos auf dem kurzen Weg. Danach geht es zurück zum Campground und wir machen ein Würstchen-BBQ.
02. August 2016
DENALI!
Wir stehen um 04:15 Uhr auf, frühstücken, packen unsere Sachen zusammen und fahren dann mit SUMO zurück zum Park. Um 06:00 Uhr steigen wir in den Bus zum Eielson Center ein.
4h hin und 4h zurück. Unser Busfahrer heißt „Bear“, hat einen Rauschebart, fährt hervorragend und hat eine profunde Kenntnis über den Park und die Tiere darin.
Sein geübtes Auge und seine witzigen Kommentare mache Wildlife Watching vom Bus aus zum Vergnügen. 2 Stopps vor dem Eielson Center erlauben es uns zu dumpen, die Beine zu vertreten und auch außerhalb des Busses zu fotografieren.
Wir sehen:
2 Elche
unzählige Kariboos
einige Dall Sheep
2×3 Grizzlybären
haufenweise Ptarmigan (Waldhühner)
und Spruce Rooster (auch so was) und gefühlte
10.000 Ground Squirrel
Am Polychrome Lookout (wegen der mineralisch bunt gefärbten Berge rundum) erkenne ich sofort das Tal wieder, in dem wir 1983 gewandert waren. Auch die Stelle, wo wir fast von einem Grizzly mit drei Jungen attackiert wurden, kann ich ausmachen.
Das Wetter wird stündlich besser und dann kommt der Höhepunkt
-im wahrsten Sinne des Wortes:
Der Denali erstrahlt er in seiner ganzen Pracht vor uns!
Fast ohne Wolken vor blauem Himmel zeigt sich uns der höchste Berg Nordamerikas (6190 m). Majestätisch bestimmt er die Landschaft, obwohl er 50 km vom Eielson Center entfernt thront.
Um 14 Uhr sind wir wieder am Parkeingang und fahren mit SUMO zurück zum Campground. Wir gönnen uns Kaffee und Kuchen und laufen noch etwas am Nenana River entlang. Am Abend gibt es Hausmannskost.
03.August 2016
Um 5:30 Uhr weckt uns mein Telefon – meine Bank will mir etwas mitteilen. Na gut, sind wir eben früh wieder auf der Piste.
Draußen ist Dauerregen. Die Wettervorhersage für die Gegend lautet:
Regen, Regen, Regen, die ganze nächste Woche noch.
Wir wollen eigentlich den Denali Highway fahren, verschieben dies jedoch auf später, da die Sicht gerade mal 500m beträgt.
In Anchorage ist für heute schönes Wetter angesagt. Also weiter auf dem Parks Highway in Richtung Süden. Wir kommen an zwei bekannten Aussichtspunkten am Parks HWY für den Denali vorbei und sehen… nichts. Nur tief hängende Wolken.
Aber wir hatten ja gestern unser Highlight.
Der Ort Talkeetna soll nach Reiseführer noch am ehesten dem Bild einer alten Alaska Frontier Town entsprechen. Wir nehmen den 50 km Abstecher vom Parks HWY und finden aber kein historisches Städtchen, wie z.B. Dawson City, sondern ein Touri-Kaff mit Andenken-Läden, Restaurants und T-Shirt-Buden.
OK, ein paar alte Blockhütten gibt es noch.
Aber wenigstens können wir in einem Biergarten sitzen und lecker Mittag essen.
Zurück auf dem Parks HWY biegen wir einige Meilen vor Willow in die Fishhook-Willow Road, auch Hatcher Pass Road genannt, nach Osten ab.
Es geht stetig bergauf ins Hochgebirge, die Talkeetna Mountains. Kurz vor dem Pass biegen wir in die Upper Willlow Creek Road (Sackgasse) ab, die mehr Potholes als Fahrfläche aufweist. SUMO macht es Spaß.
Am Ende der Road gibt es zwei aufgelassene Minen. Kurz davor finden wir einen schönen Stellplatz am Willow Creek.
Ich muß mir natürlich die alten Minen ansehen. Elke hat keine Lust.
3 Stunden hike ich den Berg hoch und wieder runter.
Eine Mine wurde wohl in den 70-80ern von einer Lawine zerstört, der betonierte Minenschachteingang ist mit einem schweren Gitter verbarrikadiert.
Der zweite Schacht liegt noch höher im Berg und ist viel älter, er ist noch mit Holz abgestützt. Die Aussicht von hier oben ist grandios.
Ich laufe natürlich ein Stück in den Minenschacht hinein, bis meine iphone-Funzel nicht mehr genug Licht gibt und das Wasser im Stollen so langsam die maximale Wattiefe meiner Schuhe erreicht.
Bergab zurück zu SUMO und Ehefrau geht es dann viel schneller und leichter.
Jetzt muss ich erst mal die verbrauchten Kalorien nachladen.
04. August 2016
So schön wie der Tag gestern endete, beginnt der Neue leider nicht. Es ist bedeckt und wird wohl bald regnen. Wir fahren über den Hatcher Pass
und halten kurz an der Independence Mine, die wir 2008 schon besucht hatten.
Es ist früh am Morgen, die Schranke ist abgeschlossen. Muss auch nicht noch mal sein. Nun geht es stetig weiter bergab, bis wir in Palmer ankommen. Dort nehmen wir den Old Glenn Highway, statt dem üblichen Zubringer (Highway No. 1) nach Anchorage.
Wir werden mit einem Elch belohnt und mit einsetzendem Regen bestraft.
In Anchorage gehen wir im Carrs/Safeway einkaufen und besorgen uns eine Kundenkarte. 10 Cent Rabatt pro Gallone Diesel bekommen wir nach dem Einkauf beim Tanken damit.
Bei intensivem Studium der verschiedenen Wetter Apps, kommen wir zu dem Schluss, heute bis Homer durch zu fahren, um morgen einen Flug zu den Bären auf der Alaska Peninsula zu buchen. Morgen soll es ab 9 Uhr bis 16 Uhr nicht regnen. Jetzt dafür umso mehr. Und Nebel. Teilweise liegt die Sicht unter 50 m, von der Landschaft sehen wir fast gar nichts. Kurz vor Homer klar es aber auf und wir können die Berge rund um Homer sehen.
Wir buchen unsere Flüge bei Alaska Bear Tours, morgen um 9 Uhr geht es los. Es gibt eine „money back guarantee“ falls wir keine Bären sehen.
Ein Besuch auf dem „Homer Spit“ (enge Landzunge) muss natürlich sein, aber das ist eine totale Touristenfalle geworden. Die eher unansehnlichen Campgrounds sind entweder voll oder bieten nur noch indiskutable Plätze an.
Hier geht auch eine Fähre nach Kodiak ab.
Wir fahren zurück nach downtown Homer, wo wir nicht weit vom Flugplatz – unser Aufmaschplatz morgen um 9 Uhr – einen kommerziellen Stellplatz mit WIFI und Duschen finden.
Homer war mal ein reines Fischernest – wir essen also stilgerecht Sushi, Krebsfleisch und Garnelen (fished by Safeway) zu Abend.
05. August 2016
Um viertel vor neun Uhr stehen wir vor dem Gate am Airport, wo Martin, unser Pilot uns abholen soll. Dann der Anruf: frühestens um 10 Uhr, Wetter nok.
Wir fahren zurück zur Blockhütte von Bear Adventures und lassen uns erst mal mit Kaffee versorgen. Kurz vor 10 Uhr der nächste Anruf: nicht vor 11 Uhr. Alles ist neblig und rundum zu. Das wird heute nichts mehr.
Wir lassen die Flugkosten von der Kreditkarte zurück buchen und machen uns auf den Weg nach Seward, wo wir Katrin und Hans aus Hof mit ihrem MAN treffen wollen.
Wir hatten sie in Dawson erstmalig gesehen und per Whatsapp locker Kontakt gehalten.
Die Fahrt zurück nach Seward verläuft in Regen und Nebel, ohne große Aussicht.
In Seward angekommen reservieren wir gleich zwei benachbarte Campsites, da die beiden noch etwa 40 min. brauchen werden. Wir buchen auch unsere Fjordtour für morgen.
Als wir zu SUMO zurück kommen, steht neben uns schon der MAN.
Wir freuen uns, nun etwas mehr Zeit zum Erzählen zu haben.Zuerst trinken wir zusammen Kaffee im MAN und essen Kuchen und Eclairs. Bald ist es Zeit zum Abendessen und zusammen gönnen wir uns das beste Fischrestaurant am Platze: „Rays Waterfront“.
Schon 2008 waren wir hier. Der Laden ist –wie damals- proppenvoll, aber das Essen ist immer noch Spitze. Die Austern sind köstlich.
Danach setzen wir uns noch gemütlich an die Waterfront und erzählen uns Schwanks aus unseren Leben. Vor uns dümpeln die Seeotter im Meer.
Fachsimpelei über Autos und Jagen bei den Männern, Familie, Reisen und Hobbys bei den Mädels. Spät hauen wir uns in die Falle.
Wir hoffen, dass wir uns im weiteren Verlauf unserer Reisen noch ein paar mal treffen, vielleicht kann man auch mal eine Strecke zusammen fahren.
06. August 2016
Um 8:00 Uhr gehen wir an Bord der“ Alaskan Explorer“ für unsere 9-stündige „Northwestern Fjords Tour“. Das Wetter ist eklig. Tiefhängende Wolken, Nebel und Regen. Als wir aus der Bucht von Seward heraus kommen, wird es ein wenig besser mit der Sicht. Zeit für einen Breakfast Snack.
Als erstes sehen wir zwei „Bald Eagle“ (Fischadler), das Wappentier der USA.
Dann liegen einige Harbour Seals (Seehunde) an der Küste einer kleinen Insel.
Kurz danach erscheint der erste Wal, ein Humpback. Viele Vögel (Puffins) und der nächsten Humpback-Wal folgen auf der Beobachtungsliste.
Während einer Speedboatphase gibt es ein kleines Lunchpaket.
Dann fahren wir in den Northwestern Fjord ein, an dessen Ende sich der Northwestern Glacier befindet. Dort stoppt das Boot für eine halbe Stunde, in der wir dem Gletscher beim Kalben zuschauen können.
Trotz Usselwetter, faszinierend, wie Mr. Spitzohr immer sagt. Einige weitere, kleinere Gletscher (Anchor Glacier, Northeastern Glacier, Southwestern Glacier) schieben sich aus Seitenarmen in den Fjord herunter. Alle diese Gletscher sind Teile des Harding Icedfield.
Auf vielen Eisschollen vor den Gletscherzungen liegen Seehunde.
Dann fährt der Kapitän eine Phalanx von Wasserfällen an. Er stoppt nur 5 m vor dem größten Wasserfall. Nun peitscht das Wasser nicht nur von oben, sondern auch noch von allen Seiten auf uns ein.
Die Tauchmaus ist in ihrem Element! It´s foto time!
Ein weiterer Wal kreuzt unsere Route. Auf dem Rückweg gibt es eine schöne Dünung, das Boot tanzt Rock n Roll. Dann entdeckt Elke den ersten Seelöwen. Kurze Zeit später ein Felsen mit 12-15 Seelöwen darauf und mindestens 5 im Wasser.
Es gibt kleine Kämpfe um den Felsenplatz.
Gegen 17 Uhr, beim Einlaufen in den Hafen von Seward sehen wir noch viele Seeotter.
Trotz bescheidenem Wetter war dies eine sehr schöne Tour.
Nach Verlassen des Bootes verputzen zwischen den Booten zwei Seeotter Fischreste.
Zurück bei SUMO baue ich das 2. Türschloß aus (Haltegriff), da es nicht mehr funktioniert. Ein weiteres Schloß für die Werkzeugklappen hat sich auch verabschiedet. Wir müssen in Anchorage einen Schlüsseldienst finden.
07. August 2016
Die ganze Nacht hat es geregnet und es regnet weiter. Die Wettervorhersage ist bedrückend: Dauerregen. Wir wollten eigentlich nach Whittier, aber da ist das Wetter genau so wie hier in Seward – Regen, tiefhängende Wolken, nichts zu sehen. Nur selten reißen die Wolken mal auf, um einen Blick auf die eigentlich grandiose Landschaft frei zu geben.
Wir beschließen diese nasse Ecke Alaskas zu verlassen und uns langsam auf den Rückweg in den Yukon zu machen. Die Vorhersage für Whitehorse sieht VIEL besser aus als für Seward. Vorher vielleicht nochmal das Sealife Aquarium anschauen? Nee, das kostet jetzt $ 22/Nase + Extras, nein Danke. Unser Eindruck aus 2008 hält noch vor. Wir ziehen los gen Anchorage, wo wir volltanken und den Glenn Highway nach Nordosten nehmen.
2008 gab es doch so eine nette, urige Lodge am Lake Louise, Alaska?
Spontan wählen wir sie als Ziel, um mal wieder unsern Lodge-Tag einzulegen.
Das Wetter wird zusehens besser, wir können sogar wieder Berge sehen.
Der Matanuska Gletscher liegt immer noch so da, wie damals. Wir können keine Anzeichen für einen nenneswerten Rückzug feststellen.
Bei Meile 159 des Glenn Hwy biegen wir links ab und fahren 16 Meilen bis zur Lake Louise Lodge, wo wir ein sehr schönes Zimmer beziehen.
Den Abend beschließen wir mit Steak, Scallops und Blaubeer-Pie.
08. August 2016
Ruhetag.
Nach dem Frühstück setzen wir uns in die Sonne (sic!) und surfen mal wieder im Internet.
Nachdem der anfängliche Wind sich gelegt hat, nehmen wir uns das im Zimmerpreis enthaltene Leihkanu und paddeln 2 Stunden eine Runde um ein paar Inseln.
Das Seeufer ist gelegentlich bewohnt, man sieht aber viele verfallene oder aufgegebene Häuser (Lodges?). Auf dem Rückweg zur Lake Louise Lodge müssen wir ganz schön kräftig paddeln, da Wind aufgekommen ist und die dadurch erzeugten Wellen danach verlangen, sie mit dem Bug senkrecht anzusteuern. Nach dieser Bewegungsübung trinken wir Kaffee und ich arbeite weiter an unserer Webseite. Man muss das Wifi ausnutzen. Am Abend futtern wir Nachos und Salat in der urigen Gaststube der Lodge.
09. August 2016
Nach dem Frühstück machen wir SUMO wieder reisefertig, verabschieden uns vom Lodge Owner und fahren zurück zum Glenn Highway.
Die Berge sind heute schon viel besser sichtbar.
In Glenallen geben wir kurz einen Brief am Post Office ab und entscheiden uns, ob des guten Wetters, den Richardson Highway in Richtung Valdez zu fahren, mit Abstecher nach McCarthy.
Beim Visitor Center für den Wrangell-St. Elias Nationalpark fragen wir nach der Wettervorhersage für McCarthy, bekommen aber keine zufrieden stellende Auskunft. Damit die Fahrt nicht so langweilig wird, nehmen wir erst den Old Richardson Highway und dann die Edgerton Loop Road (endlich wieder Gravel!) als Shortcut zum Edgerton Highway nach Chitina.
Dieser geht über in die McCarthy Road, die teilweise nur aus Potholes besteht. Ursprunglich war die Straße ein Schienenweg zur Kennicott Mine, die bis 1938 Kupfer förderte. Die stillgelegte Bahntrasse wurde einfach mit Gravel aufgefüllt. Über eine alte Bahnbrücke fährt man drüber, eine weitere zerfällt so langsam. Von Chitina sind es noch 60 Meilen bis zum Ende der Straße bei McCarthy. Unterwegs sehen wir Alaska Yaks und schauen uns die Liberty Falls an. Ich gebe etwas Gas, denn das Wetter ist spitze und wir wollen heute noch fliegen.
Nein, wir wollen keine Insekten, sondern mit einem kleinen Flugzeug die Gletscher der Wrangel-St. Elias Range von oben ansehen.
Gegen 15 Uhr kommen wir an und werden nach Flugbuchung sofort zum Flugplatz gefahren. Dort haben wir eine kleine 38 Jahre alte Cessna mit Pilot nur für uns.
90 Minuten geht es in die Berge, unglaubliche Panoramen und Ausblicke eröffnen sich.
Es ist unglaublich schön.
Nach diesem tollen Flug sehen wir uns das Nest McCarthy an, hier ist noch etwas der Spirit des alten Nordens erhalten.
Sogar ein „Luxusrestaurant“ im alten Saloon-Gebäude gibt es, in dem wir ein leckeres drei Gänge Menü verdrücken.
Dann laufen wir zurück zu SUMO und lassen den Wucher-Campground am Fluß links liegen.
Ein Stück zurück auf der McCarthy Road finden wir einen kleinen Weg, der von der Straße abgeht und zu einem versteckten, idealen Stellplatz führt.
10. August 2016
Auf dem Rückweg über die McCarthy Road, sehen wir uns nun all das an, was am Vortag wegen Flug-Zeitdruck zurückgestellt worden war. Die beiden Brücken
und ein Fluß mit vielen Fishwheels.
Dann treffen wir wieder auf den Richardson Highway und setzen unseren Weg nach Valdez fort. Das Wetter meint es gut mit uns. Wir können sehr schöne Hochgebirgspanoramen sehen und den Worthington-Gletscher, der nahe an die Straße heran reicht.
Und Wasserfälle- Bridal Veil und Horsetail Falls.
Ein Abstecher zur Dayville Road führt uns zum Salmon Run.
Pink und Silver Salmon sind am Endpunkt ihrer langen Reise angekommen. Sie laichen in den kleinen Bächen, die in den Prince William Sound fließen. Millionen von ihnen sind im Sound. Das freut natürlich die Seelöwen und die Bären am Ufer. Und die Möwen.
Ein faszinierendes Schauspiel der Natur. Nach langer fotografischer Beschäftigung mit den Lachsen schauen wir uns noch Valdez an und fahren zum Valdez Glacier.
Nun wir es Zeit SUMO abzustellen, was wir auf dem Glacier Campground dann auch tun.
11. August 2016
Wir fahren die Airport Road zurück und noch mal auf die Dayville Road. Elke will nach Bären und Seelöwen suchen.
Und BINGO!
Beide lassen sich sehen und fotografieren.
Die Lachse sind immer noch wie verrückt auf ihrem Todestrip.
Was man für ein wenig Sex alles in Kauf nimmt…
Auch der Rückweg von Valdez nach Glenallen ist schön, zwar keine Sonne, aber dafür hohe Wolken, die einige Gipfel frei stehen lassen, die wir auf dem Hinweg nicht sehen konnten.
In Glenallen gehen wir einkaufen und tanken bevor wir uns auf dem Tok-Cutoff Highway begeben. Am Anfang ist er etwas eintönig, wird aber stetig besser.
Etwa 10 km vor Tok biegen wir in einen kleinen Waldweg links ab und fahren 3 km bis wir eine schönen Stellplatz finden.
Da wir früh Schluß gemacht haben, kann ich noch etwas Service bei SUMO machen und das defekte linke Standlicht reparieren (Sicherung hatte Haarriß). Wir haben eine schönen Blick auf eine Waldwiese, vielleicht zeigt sich ja noch etwas Wild heute abend.
12. August 2016
Wir kehren zurück auf den Tok-Cut-Off und tanken in Tok ein letztes Mal den relativ günstigen Alaska Diesel. Nun geht es den Alaska Highway südwärts.
An einem Lookout mit ebener, trockener Asphalt-Parkfläche überprüfe ich die Vorgelege. Das letzte Mal hatte ich sie vor 5000 km kurz vor dem Dempster Highway gecheckt. Alles noch in Butter, kein Tropfen Öl fehlt.
Weiter geht es bis zum Visitor Center des Tetlin Wildlife Refuge, wo wir uns einen Film über dieses ansehen und eine alte Trapper Cabin im Wald besuchen.
Dann erreichen wir die Grenze zum Yukon.
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Fortsetzung Alaska:
14. August 2016
An der Grenze geht es ganz flott, kein Problem. Wir kommen durch die „Bald Eagle Preserve“, es sind aber nur wenige da, die meisten kommen erst im Oktober zum letzten Salmon Run. Zwei Fischräder sind direkt neben der Straße im Fluß am drehen.
In Haines angekommen, fahren wir zunächst zum Fährterminal, um unsere Überfahrt morgen nach Skagway zu buchen.
Dann versuchen wir noch ein paar Bären zu sehen, die oft an einem nahe gelegenen Lachsfluß fischen. Wir erhaschen einen kurzen Blick auf eine Bärin mit zwei Jungen, aber weit entfernt. Der Rest des fischenden „Wildlife“ hat zwei Beine und Wathosen.
Zurück in Downtown Haines wird eingekauft und dann verziehen wir uns auf den „Haines Hitch-up RV Park“, einen Luxuscampground für $ 40, dafür aber mit WIFI und Laundry, die wir dringend brauchen. Bis zum Abend ist der Blog geschrieben und die Wäsche sauber und trocken in unseren Schränken.
15. August 2016
Wir nehmen unser Breakfast im Chilcat Restaurant und Bakery ein. Hier hatten wir auch 2008 nach der damals sehr frühen Fährüberfahrt von Skagway nach Haines gut gefrühstückt. Es ist wieder lecker. Da wir noch viel Zeit bis zur Fähre haben, fahren wir noch mal zum am Ende des Lutak Inlet, in das der Lachs-führende Chilcoot River mündet. Hier hatten wir gestern ganz kurz Bären gesehen. Ob wieder welche da sind?
BINGO!
Eine Grizzly-Bärin mit zwei Jungen zeigt sich relativ nahe am gegenüber liegenden Ufer. Dann bewegen sich die drei auf eine Stichstraße hinter einer kleinen Brücke zu. Da müssen wir hin!
Und tatsächlich kommen wir richtig nahe an die Bären ran. Diese bewegen sich immer weiter parallel zur Straße. Wir folgen ihnen langsam. Dann sind sie noch näher!
Elke klettert mit ihrer Kamera auf SUMOS Dach, um einen noch besseren Blick auf die Bären zu haben. Ich reiche ihr gerade die Kamera hoch, da laufen die Lümmels direkt hinter SUMO etwa 5 m von mir über die Straße. Ich war ziemlich fix wieder im Fahrerhaus und Elke knipst sich die Finger wund. Die drei Grizzlys laufen um SUMO herum und durch die Driveways und Vorgärten der Stichstraßen-Anwohner.
„Get out of my garden“ ruft eine Frau, was die Bären nur wenig beeindruckt. Die Jungen erkunden alles. Irgendwann verschwinden sie dann im Wald. Eine ganze Stunde haben wir die Bären verfolgt und mit Feldstecher und Kamera beobachtet. Das war Spitze!
Wir kehren zum Fähranleger zurück und kommen als eines der letzten Fahrzeuge auf die Fähre. Nach der einstündigen Überfahrt nach Skagway ersparen wir uns den Ort (es liegen drei Kreuzfahrtschiffe vor Anker, deren Inhalt durch die Straßen von Skagway wimmelt) und fahren direkt in Richtung Dyea, wo wir übernachten wollen. Dyea ist der Ort wo die Goldsucher 1896/97 anlandeten und der Chilcoot Trail begann.
Dann plötzlich eine alte Brücke: Durchfahrtshöhe 11 Fuß 5 inches. Wir sind mit Kanu 13 Fuß hoch. Also nix mit Dyea?
Ich laufe die Brücke ab und sehe mir die niedrigsten Punkte an. Das müsste doch eigentlich gehen…? Knapp aber nach Augenmaß ausreichend? Ich lasse Elke auf der Brücke voran gehen und bewege SUMO langsam auf dieselbe. Elke schaut, ob es passt. Und es passt (aber gerade so eben), wir sind drüben! Am Ende der Straße gibt es einen nagelneuen Campground, der sogar nichts kostet. Hier bleiben wir.
Vor dem Abendessen gehen wir noch etwas spazieren und finden eine angehendeTouristenfalle für Kreuzfahrtteilnehmer, die gerade im Aufbau ist. Schlittenhundetouren werden schon angeboten und…
Ich traue meinen Augen nicht: 7 Unimogs stehen hier, um Touristen auf den „Gold Hill“ zu fahren. Gleicher Typ wie SUMO. Das darf ich ihm gar nicht erzählen, sonst will er sofort hin und mit seine Kumpels spielen…
Lachse gibt es hier auch. Und Pilze im Wald, Unmengen.
Der Herbst naht nun mit Riesenschritten. Die ersten Laubbäume färben sich schon gelb. Es wird langsam Zeit gen Süden zu ziehen.
16. August 2016
Au der Rückfahrt nach Skagway sehen wir uns nun schon zum dritten Mal die Slide Cemetery an, hier liegen einige der Opfer einer Lawine die 1898 am Chilcoot Trail mehr als 70 Menschen getötet hat.
Da schon am frühen Morgen Cruise Ship Touristen unterwegs sind, lassen wir Skagway wieder links liegen. An der Grenze zum Yukon dauert es etwas, bis wir durch sind.
weiter mit Yukon, nach unten scrollen
Hi,
Nice to see that your trip if going well.
We mett, first in N. S. and then in Newfoundland, Gros Morne at the pub.
Were are back from our 2 months trip (May and June), did some work on the house, south of Montréal and are now ready for an other trip.
We are planing a trip in the Yukon and your nice pictures, confirm our which to go there.
Good continuation
Hi Joceline and Robert,
thank you for your comment. Indeed, the Yukon is sonmething special.
The vast wilderness, friendly people and lot of wildlife will be as striking for you as for us.
On the fly you should also add Alaska to your travel plans.
All the best
Stefan & Elke
Best regards from Haines, Alaska