Estland

Flagge von Estland

 

17. August 2018

Auf dem Schiff gönnen wir uns das Buffet und essen für 14 Tage.

Erster Blick auf Tallin

In Tallin angekommen, fahre ich SUMO mit deutlichem Übergewicht zu einem Strandparkplatz nordwestlich vom Zentrum, wo Elke baden geht, einen Haufen Wasser verdrängt und wir dann die Nacht verbringen.

18. August 2018

Nach der nicht besonders ruhigen Nacht hauen wir hier wieder ab und folgen dem Tipp des Magirus-Fahrers zu einem Parkplatz direkt an der alten Stadtmauer von Tallin. Für 12 € können wir hier 24h stehen. 
Den Rest des Tages erkunden wir die wunderschöne Altstadt von Tallin

„Kiek op de Kök“ Turm der Stadtmauer

und lassen es uns in den Café’s, Kneipen und Restaurants gut gehen.

Alexander Newski Kathedrale

Endlich mal wieder etwas Straßenkultur, obwohl die vielen Touristen (auch von Kreuzfahrtschiffen) etwas nerven.

Trubel auf dem Marktplatz vor dem Rathaus

Nach dem Abendessen erwischt uns noch ein Regenguss, den wir unter einer Linde abwettern. Dann verziehen wir uns ziemlich geschafft in SUMO.

19. August 2018

Am frühen Sonntagmorgen verlassen wir Tallin und nehmen Kurs auf die Nordspitze von Estland. Auf kleinen Wegen sehen wir unterwegs viele Störche und Kraniche.

Störche bei der Arbeit

Wir erreichen den großen „Lahemaa Nationalpark“ („die drei Buchten“). Die Kiefernwälder, durch die wir fahren, erinnern an Finnland. Unterwegs stoppen wir an Steinhügel-Grabfeldern („Hundikangrut“) aus der Bronze-und Eisenzeit.

Von Archäologen teilweise abgetragenes, geöffnetes Steinhügelgrab

Auf dem Weg zurm nördlichsten Teil von Estland kommen wir an russischen Militärruinen vorbei. Am Ende des Weges liegt eine schöne RMK (estnischer Staatsforst) Campsite, wo wir uns abstellen.

Die steife Brise kann auch die Ostsee aufwühlen

Dieser Platz ist von deutschen Womos besetzt. Es sind auch zwei andere Overlander-

Das Nordkapp von Estland

Fahrzeuge  da (MB 918 und IVECO) mit denen wir am Abend klönen.

20. August 2018

Heute ist Regen angesagt, aber der Morgen ist noch ok. Wir wollen auch die östliche Halbinsel erkunden und uns mehrere alte Fischerdörfer ansehen. In Käsmu besuchen wir ein uriges, kleines Seefahrtsmuseum,

Im Museum

in Altjar stehen alte Netzhäuser am ehemaligen Hafen.

Fischernetzhäuser

Es fängt nun an zu regnen. Wir fahren weiter bis zum Peipus-See, durch den die russisch-estnische Grenze läuft. Hier finden wir einen schönen Platz vor Dünen unter Kiefern, nahe dem wunderschönen Sandstrand (jedoch weniger schön bei Regen).

21. August 2018

Noch weniger schön zeigt sich der Sandstrand am Morgen.

Ufer mit toten Fischen

Wir wollten eigentlich baden gehen, doch haufenweise tote, stinkende Fische am Ufer verbrämen uns den Spaß. Hier ist das Wasser nicht koscher, russische Chemie vom anderen Ufer? Die Körperpflege muss noch etwas warten.
Wir fahren weiter an der Westseite des Sees und sehen uns in Kallaste das rote Sandsteinufer an.

Sandsteinfels mit Höhlen

In Alatskivi besuchen wir das „Schloss“ Alatskivi, ein neogotisches Gutshaus im Stil von Schloß Balmoral, erbaut von einem deutschen Junker 1880-85. Am zweitgrößten See von Estland, dem „Võrtsjärvi“ finden wir einen wunderschönen Campingplatz am See

Võrtsjärvi

mit privaten Badezimmern, Schwimmbad, Grillplatz usw. und holen unsere Bodyhygiene nach.

22. August 2018

Wir verlassen den See und setzen dem Kompass auf Ost.  Das Landesinere von Estland ist landwirtschaftlich geprägt. Immer wieder sieht man jedoch Industrieruinen aus sowjetischer Zeit, das erinnert uns an die DDR 2 Jahre nach der Wende.
Wir erreichen den Soomaa-Jõemaa Nationalpark.

Er umfasst das größte Moor von Estland. Wir schauen bei dem Park-HQ rein und besorgen uns Infos und Karten. Der Biber-Trail beginnt hier, ein schöner Rundweg zu einem kleinen Fluß, an den Biber kräftig tätig waren, leider zur Zeit nicht mehr. Aber die Spuren sind noch unübersehbar.

Biberfluß

Danach machen wir uns früh  auf die Suche nach einem Stellplatz im Park. Wir finden ihn an einen kleinen Fluß, wo wir mal wieder ganz für uns bleiben.

Campen am Flüßchen

23. August 2018

Wir sind früh wach und wollen heute das Moor sehen. SUMO bringt uns schnell zum „Ingatsi“-Trail. Wir laufen 1,5 km durch Wald und erreichen dann die Grenze zum Moor. Zunächst werfen wir eine Blick vom Ausischtsturm am Rande des Moores über dasselbe.

Weites Moor

Ein Plankensteg führt uns weiter ins Moor hinein. Ein Schritt daneben und der Fuß versinkt sofort im weichen und wasser-gesättigten Moos auf der Mooroberfläche. Das Moor ist bis zu 8m tief. Die Vegetation ist spärlich, aber hier wächst viel Sonnentau!

Sonnentau

Kleine Moortümpel laden sogar zum Baden ein.

Moortümpel

Irgendwann haben wir genug vom Moor und wandern zurück. Auf dem Parkplatz treffen wir noch ein deutsches Paar im VW-Bus aus Düsseldorf und plaudern etwas.
Genug nun vom Landesinneren, wir nehmen Kurs auf die Ostsee, genauer auf die Insel Saaremaa. Am Fährhafen haben wir Glück, wir kommen gerade noch auf die Fähre. Zunächst erreichen wir die Insel Muhu und nehmen direkt Kurs auf deren Nordostseite. Wir erkunden einen Miniweg zum Wasser und Bingo! – wieder mal einen super Stellplatz mit Bademöglichkeit gefunden. Das Wasser ist sauber, aber frisch (19 Grad).

Auf Muhu an der Ostsee

Die Insel trägt ihren Namen zurecht: Zum gemeinsamen Abendessen finden sich die „Muhus“ ein. Zum Glück haben sie kein Interesse an unseren Bratwürsten, dafür halten sie den Rasen kurz.

24. August 2018

Leider müssen wir diesen schönen Platz verlassen, denn Saaremaa soll weiter umrundet werden. Unterwegs sehen wir uns bei Kaali den etwa 7500 Jahre alten Einschlagsort eines ca. 50t schweren Meteoriten an. In der Rangliste der Riesenkrater der Welt liegt der Kaali Krater an achter Stelle.

Krater

Etwas später erreichen wir die Inselhauptstadt Kuressaare.

Die zwei freundlichen Riesen von Saaremaa, Helfer von Fischern in der Not

Bestimmt wird der Ort durch die Bischofsburg, ein eindrucksvoller Bau aus dem 14. Jahrhundert – eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen im Baltikum.

Bischoffsburg

Im Inneren befindet sich ein Museum über die Geschichte von Saaremaa, von der Steinzeit bis zur Wende, sehr zu empfehlen.

Im Burginneren

Nach so viel Kultur meldet sich der kleine Hunger, den wir in einem sehr gemütlichen kleien Pub direkt neben der Burg stillen.

Blick vom Pub

Nun suchen wir nach einem schönen Platz am Meer. Unsere RMK-App schlägt uns die Elda Campsite vor. Wir kämpfen uns auf kleinsten Wegen zu ihr durch, aber leider erfüllt sie nicht unsere Qualitätsansprüche. Wir fahren weiter, bis der Weg endet, aber es ist kein schöner Platz am Wasser zu finden. Also ein Stück zurück, wieder an den aufgelassenen Militärruinen aus der Sowjetzeit vorbei.

Die Soldaten-Foltergeräte stehen noch da

Ein kleiner Weg nach Westen soll uns zum Wasser führen. Der Weg schmilzt zur Fahrspur und endet an einer dünnen Landzunge. Hier bleiben wir, 270 Grad von Meer umgeben.

Auf der Landzunge, hinten SUMO

Am Ende der Landzunge steht ein kleiner Bunker, der sogar noch ab und zu „bewohnt“ ist, ausgerüstet mit Matratze, Schlafsack,  Ofen, Holz, Wassereimer usw..
Am Spätnachmittag beginnt es zu regnen und wir müssen uns in den Camper begeben.

25. August 2018

Heute geht es nicht weit. Auf dem Weg zu einem neuen Platz am Meer sehen wir uns zuerst eine Windmühle an,

Alte Bockwindmühle

dann fahren wir zu den Panga Panks (Kalkstein-Kliffs). Nicht viel zu sehen.

Klippen

Ein paar km weiter finden wir einen schönen RMK-Stellplatz direkt am Meer.

Meerblick mit Sandstrand

Elke geht gleich baden. Am Abend kommt noch ein Steyr-Overlander aus Osnabrück vorbei und wir tauschen uns natürlich gegenseitig aus.

26. August 2018

Nun beginnt unser Rückweg zum Festland. Bei den Angla-Mühlen ist natürlich Fototermin.

Postkartenmotiv von Saaremaa

Auf Muhu besuchen wir das gleichgenannte Freilichtmuseum. Ein alter Hof mit viel Krimskrams, eine alte Schule und ein Textilmuseum bilden zusammen ein charmantes kleines Museum über Muhu und ein Teil seiner Geschichte.

Alter Gutshof

Nun geht es mit der Fähre zurück aufs Festland. Kurz vor der Grenze zu Lettland finden wir wieder einen RMK-Campingplatz am Meer. Ein Unwetter zieht auf und entlädt sich, dafür gibt es danach einen tollen Sonnenuntergang.

Hach, wie schön…

Weiter geht es mit Lettland

Bilder Estland

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