“Bonjour, maintenant nous écrivons nos aventures à Québec en français…
La route devient plus mauvaise et il pleut. Demain ça doit changer.”
“Hi, now we will write about our adventures in french.
The road becomes worse and it is raining. Got to get better tomorrow.”
Kanada ist zweisprachig. In den hauptsächlich englisch-sprachigen Provinzen findet man in der Schriftsprache fast immer auch die französische Übersetzung. In Québec spart man sich die englische Übersetzung. Nun ja, die Franzosen bei uns in Europa sind ja auch etwas eigen mit ihrer Sprache… Mal sehen wie wir hier durch kommen. Noch brauchen wir Elkes französisch-Kenntnisse nicht, da die Wildnis schweigt…
Wieder haben wir eine neue Zeitzone, die Uhren müssen eine Stunde zurück gestellt werden. Gibt uns eine Stunde längere Fahrzeit durch den Dauerregen. Erst 70 km auf mieser Gravelroad mit viel Wellblech, dann auf holprigem Asphalt. X-mal überqueren wir die Gleise einer einspurigen Bahnlinie, die Versorgungstrecke für die vielen Eisenerz Tagebau-Minen. In einem kleinen, abzweigenden Waldweg finden wir einen Stellplatz für die Nacht. Der ideale Abend für einen Film in unserem ‚Heimkino‘.
28. Mai 2016
Heute früh sieht das Wetter schon besser aus. Der Luftdruck ist deutlich gestiegen. Viele km auf der Route 389 liegen vor uns. Asphalt wechselt sich mit Gravel ab. Wälder, Berge, Seen und reissende Flüsse ziehen an uns vorbei.
Wir kommen zum Meteroriten-Einschlagkrater Manicouagan, der heute ein Wasserreservoir für Quebec Hydro ist.
Das Kraftwerk Manic-5 kann man zwar besichtigen, es ist aber „fermé pour la saison“. Ein netter Security Officer erklärt uns aber einiges (sogar auf Englisch!) und zeigt uns persönlich den besten Viewing Spot für die Kraftwerksmauer.
Danach geht es weiter durch die endlose Wildnis, diesmal aber abwechslungsreicher: Bergauf, bergab, viele Kurven und mal Gravel, mieser Aspalt oder nagelneuer Asphalt. Wild heute: ein Elch, drei Stachelschweine.
Gegen 14:30 Uhr kommen wir in Baie Comeau and und melden uns direkt für die Fähre nach Matane auf der Gaspé Halbinsel (GHI) an. In etwas über zwei Stunden sind wir drüben.
Nach Ankunft der Fähre in Matane wird es nun höchste Zeit einen Stellplatz zu finden, denn es ist schon spät. Der örtliche Municipal Campground ist natürlich „Fermé“. Also weiter an der Nordküste der GHI entlang. Die GHI ist eine in der Saison sehr beliebte Urlaubsgegend, worauf die vielen Restaurants, Hotels, Motels und BB am Wegesrand hinweisen (alles natürlich – na was schon…). Zum Meer ist entweder kein Zugang oder alles ist bebaut, schlechte Karten für ein lauschiges Stellplätzchen. 30 km weiter soll ein weiterer Campground sein, ob der offen ist? In Les Méchins finden wir zuvor aber einen kleinen „Stadt-Park“, direkt am Meer.
Zwar sind alle (Klo-) Häuschen „Fermé“, aber wir stehen kostenlos und sehr gut und die Nacht ist völlig ruhig.
29. Mai 2016
Heute geht es ein Stück die Küste entlang. Kurz fahren wir zu einem Windpark mit einer „Éole“, einem aufrecht stehenden Windrad von 100m Höhe,
dann besuchen wir in Cap-Chat St. Norbert. Nicht den Orts-Heiligen, sondern die nach ihm benannte große Steinkirche, Bj. 1907.
Die Québecois bauen noch einige Häuser aus Stein und auch die Kirchen sind sehr solide gebaut – nicht nur aus Holz und Pappe wie die meisten anderen.
In der Kirche steht eine riesige Plattform mit einem Modellbau von Cap Chat – dargestellt sind etwa die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Sehr liebevoll gemacht.
In Sainte-Anne des Monts (schon wieder eine Heilige) biegen wir rechts ab, auf die Strasse 299, die in den „Park de la Gaspésie“ führt. Schöne Wildnis mit hohen Bergen und Bergplateaus. Wandern ist leider nicht, da Elke immer noch nicht gut laufen kann. Der linke Fuß schwillt zwar langsam ab, er nimmt jeden Tag eine andere Farbe an, schmerzt aber immer noch. Also begnügen wir uns mit Aussichtspunkten und kurzen Walks.
Im Info Center des Parks (OUVERT!) sehen wir uns eine kleine Ausstellung über den Park an und beschließen nach Studie der Parkmap eine Rundtour durch den Park über eine kleine Straße. Der erste Versuch endet vor einem Bergmassiv, die Straße wird immer kleiner und enger, die Löcher immer tiefer, dann Gravel und dann Ende. Wir hätten vor ein paar km Abbiegen müssen – Navigationsfehler.
Also zurück und richtig abgebogen. Nur noch Gravel, Schotter, Dreckroad und nach 6-7 km plötzlich eine Straßensperre „Route Barrée“. Schon wieder Ende. Das hätten sie auch am Abzweig anzeigen können. Alles wieder zurück. Comme ci, comme ca – gilt wohl auch hier.
Nun nehmen wir die Route 16 unter die Räder, sie soll irgendwann auf die Route 2 und selbige an die Küste zurück führen. Nur schlechter Gravel, up and down, eine Kurve an der anderen, es war eine Wonne SUMO durch diese Wildnis zu steuern!
Plötzlich ist schon von weitem etwas Dunkles auf der Straße zu sehen. Ein Elch.
Und zwar ein sehr aktiver! Wir pirschen uns langsam heran und erwarten, dass er gleich wieder rechts oder links in den Wald entschwindet. Weit gefehlt.
Moosie will einen Wettlauf mit SUMO machen.
Fünf Minuten läuft er vor uns her, ohne die Straße zu verlassen. Genug Zeit für Fotos und ein Video des sehr sportlichen Elchs. Als ich zum Überholen ansetze, wird es ihm aber zu dumm und er biegt ab. Wettlauf unentschieden.
Irgendwann erreichen wir wieder die Küste.
Mittags-Picknick am Leuchturm von Rivière-la-Madelaine. Manche kleinen Orte haben so lange Namen, da ist man schon durch, bevor man ihn fertig ausgesprochen hat.
In Grande-Vallée kaufen wir kurz Brot ein und fahren weiter, mit schon geschärftem Blick für einen Stellplatz. Campingplätze sind meist fermé oder nicht schön. Aber die 1000 POI´s für Stell- und Campingplätze, die ich zuhause aus diversen Blogs anderer Reisender gesammelt hatte, zeigen uns einen nahen, versteckten Stellplatz direkt an einem See.
Dort abgeparkt und erst mal gemütlich Cappuccino mit Muffins am Seeufer genossen. Elke legt dann für ein Stündchen die Füße hoch und ich erkunde die Wälder ringsum. Ein Parkplatz mit Holzerntemaschine und zwei ausgemusterten Schulbussen voller Werkzeug und Betriebsstoffen führt zu einem Weg, der mit einem Gatter und einem dicken Vorhängeschloss abgeriegelt ist.
Hmmm. Mal sehen, was an den amerikanischen Filmen wahr ist.
Haustürschlüssel liegen immer unter der Fußmatte oder im Blumenkübel.
Einmal rechts und einmal links vom Gatter geschaut und da war er auch schon, unter einem kleinen Stein lag der Schlüssel für das Vorhängeschloss.
Einfach zu durchschauen, die Nordamerikaner. Auf meinem Spaziergang den Weg steil empor, entdecke ich abseits des Weges einen Lagerplatz mit Feuerstelle, Grillrost und Müllsack. Wer hier wohl übernachtet hat? Weiter den Weg hinauf, finde ich Raupenketten und einen ausrangierten Holzernter.
Schon interessant, was ein kleiner Hike so alles erzählen kann. Nun Elke geweckt, gemeinsam zu Abend gegessen und an unserem Blog gearbeitet.
30. Mai 2016
In der Nacht hat es geregnet, heute morgen ist es trüb. Mehr oder weniger immer an der Küste geht es weiter zum Park National Forillon. Das Interpretive Center ist natürlich fermé, aber ein kleiner Boardwalk mit Infos über die Parklandschaft ist für Elke machbar. Auf der Süd-Route des Parks auf dem Weg zum Cap Gaspé erst Elchkontakt (nur visuell!), dann Besichtigung eines „alten“ Fischerhauses. Naturellement fermé, aber von außen und durch die Fenster kann man genug sehen.
Bis zum Cap geht die Straße nicht, 2×5 km Hike sind aber für Elke nicht drin.
Gegen Ende des Parks liegt eine alte, gebunkerte Verteidigungsstellung mit zwei Kanonen aus dem 2. Weltkrieg. Ein Empfangskommitee, falls die Deutschen U-Boote mal in der Bucht aufkreuzt wären. Dort kamen sie damals zwar nie hin, aber heute, auf dem Parkplatz davor, wimmelt es von ihnen. Wir treffen zwei Globetrotter-Paare aus Esslingen und Nürtingen. Sie sind unterwegs mit einem Allrad Sprinter-Camper mit Doppelhinterachse und einem Mercedes G Professional mit Alkovenkabine. Wir tauschen uns aus und schwätzen ein wenig. Sie haben eine ähnliche Tour vor, wie wir. Man sieht sich bestimmt mal wieder. Dann sehen wir uns die Bunker an.
Auf dem Highway 132 geht es weiter, durch Gaspé nach Percé. Hier steht ein berühmter Felsen im Meer – leider erst im Nebel. Dafür hat das Interpretive Center offen und es gibt viele Informationen über den ‚Roche Percé‘ und über die Geschichte des Ortes, den Fang und die Zubereitung des Kabeljaus etc.. Spontan entscheiden wir um 15 Uhr noch mal richtig Fisch zu essen. Eine Meeresfrüchteplatte für zwei bietet uns Hummer, Krabben, Shrimps, Lachs und Kabeljau – lecker. Spart uns das Abendessen und der berühmte Felsen läßt sich jetzt komplett sehen.
Nun schlängelt sich die Route 132 an der Küste durch eine Ortschaft nach der anderen. Hier ist in der Saison die Hölle los. Keine Chance am Meer wild zu campen. Also biegen wir in Petit-Pabos nach rechts ins Landesinnere ab. Bald landen wir auf einer schlechten Gravelroad und halten nach ruhigen Stellplätzen abseits des Weges Ausschau. Ein Pickup mit zwei Arbeitern, die schon kräftig beim Feierabendbier zulangen, hält an und wir holen uns einen Tipp für einen Stellplatz (zum Glück konnte Elke auf Französisch fragen). Den nächste Waldweg links rein und nach einigen rauen Offroad-km finden wir ein einsames Plätzchen am Ende der Straße.
Hier stört uns niemand, denken wir.
Um 19:30 Uhr plötzlich Motorgeräusche. Ein Pickup mit drei jungen Männern kommt vorbei. Augenscheinlich auf dem Weg zu ihrem „Schluck-ab-die-Pfütze-Plätzchen“. Die Jungs sind schon gut am Bechern und haben wohl vor, ihre Biervorräte hier im Wald zu vernichten. Kein Sheriff stört sie hier dabei. Ein kurzes Palaver (einer spricht gut englisch) dann ziehen sie um die Ecke ab, und werden irgendwo in der Nähe Budweiser zu Pipi konvertieren. Bevor sie wieder zurück fahren, kommen sie noch mal kurz vorbei und geben uns den Tipp, noch ein Stück die Straße runter zu wandern, zu einem kleinen Fluss.
31. Mai 2016
Vor dem Frühstück folge ich dem Tipp von gestern und laufe zum Fluss. Sehr schön und so früh morgens total ruhig und friedlich.
Entlang der Baie des Chaleurs ziehen wir weiter in Richtung Westen. Einen ersten Stopp legen wir beim „Musée Acadien du Québec à Bonaventure“ ein, wo wir viel über die Geschichte der Akadier erfahren.
Nebenan ist ein Intersport, wo wir zwei neue Paddel für unser Kanu kaufen. Die alten Steckpaddel hatten wir verloren, weil eine unserer Stautaschen auf dem Dachgepäckträger eingerissen ist und einen Teil ihres Inhalts auf den Highway entlassen hat. Ein wenig Schwund ist immer…
Der Hunger treibt Elke zu Subway in Carleton. Ich warte in SUMO, als mich Alex anspricht. Er arbeitet beim örtlichen TV Privatsender und fragt, ob er Aufnahmen von unserem Truck machen darf. Nach der Mittagszeit ist der Kameramann bereit. Wir sagen spontan zu. Die Zeit bis zum Filmtermin nutzen wir, um wieder mal die Vorgelege zu prüfen. Drei sind ok, aber das Vorgelege hinten links will wieder nachgefüllt werden. Dann geht es zum Filmen. Alex, der Kameramann und der Boss der beiden wollen viel wissen. Es wird gefilmt und sie machen ein kleines Interview. Wir sind nun auf der Webseite des TV Senders Chau TVA verewigt.
Die Route 132 knickt nun nach Norden ab. Wir stoppen bei der überdachten Brücke („covered bridge“) von Routhierville (Bj. 1931).
Dann geht es so langsam auf die Suche nach einem Campingplatz. Dusche und Internet sind dringend gefragt, In Val-Brillant finden wir einen schönen Platz, der offen hat und WIFI anbietet.
01. Juni 2016
Heute ist Fahrtag. Wir wollen am Nachmittag in Quebec sein. Unterwegs ein weitere Kirche besichtigt (puh…).
Etwas später trinken wir bei Tim Hortens Kaffee. Die Blaubeermuffins kann man nicht empfehlen, dafür gibt es aber freies WIFI in jedem dieser Läden.
Kein Stopp ohne Menschenauflauf. Wir müssen in Quebec unbedingt die Schilder machen lassen. Ich denke wir schreiben „Pictures $2, Full Story $ 10“ drauf. Muß sich ja schließlich lohnen.
Wir haben uns den Campground „La Relâche“ in St. Romuald ausgesucht. Liegt ganz günstig, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Altstadt von Québec zu gelangen. Wir haben einen optimalen Platz neben der WIFI Antenne.
Abends gehen wir bei „Chez Victor“ gegenüber essen, der franko-kanadischen Antwort auf McDonalds: Gourmet-Burger: lecker!
02. Juni 2016
QUÉBEC!
Die europäischste Stadt auf dem nordamerikanischen Kontinent. Sie steht heute auf dem Dienstplan. Mit dem Bus geht es bis zum Fähranleger in Lévis. Von der Fähre haben wir tolle Ausblicke auf die Altstadt. Wir laufen uns die Füße wund, besichtigen eine Aussichtsplattform, die Zitadelle und diverse Kirchen und laufen durch jedes Gässchen der Altstadt. Bis Mittag bleibt es schön, nach einem lecker 3-Gänge Mittagessen im „Aux Anciens Canadiens“ regnet es leider. Ein normaler Stadtbesuch. Das Gewimmel in den kleinen Gassen erinnert ein wenig an die Drosselgasse in Rüdesheim.
Lasst die Bilder sprechen:
Wildlife heute: Chinesen, Japaner und Plüsch-Elche.
Mit Fähre und Bus geht es zurück zum Campingplatz.
03. Juni 2016
Er fängt mal wieder gut an, dieser Tag. Schon um fünf Uhr aufgestanden, um zu duschen, aber das Toilettenhäuschen war noch zu. Also wieder zurück und erst mal frühstücken. Wieder zur Dusche und festgestellt, dass sie nur gegen Lösegeld in Form von Quartern heißes Wasser rausrückt. Die hatten wir gestern alle dem Busfahrer gegeben. Rezeption war natürlich noch nicht auf. Daher keine Dusche.
Also los, einkaufen. IGA (Lebensmittel) erst ab 8 Uhr geöffnet. Ab zum Walmart. Auf dessen Parkplatz stehen noch einige Camper, aber auch der Walmart hat erst ab 8 Uhr geöffnet. Na dann wenigstens tanken. Eine Cosco Tankstelle ist um die Ecke – hat aber kein Diesel!
Jetzt reicht es, raus aus der Québec-Gegend! Wir finden doch noch eine Tankstelle mit Diesel und fahren dann zur Brücke über den St. Lorenz.
Auf der Autobahn bekommen wir endlich wieder etwas lang Vermisstes geboten:
einen Stau.
Es zieht sich etwas hin, bis wir von einem Highway-Kreuz zum nächsten endlich unsere Straße in den Norden finden.
Eigentlich eine 4-spurige Autobahn. Diese führt durch die schönen Laurentian Mountains, von denen wir aber anfangs wegen Nebel und Regen leider nicht viel sehen.
Später bessert sich das Wetter und es wird richtig schön. Im Städtchen Alma können wir in einem IGA einkaufen. Super sortiert der Laden. Sogar kanadisches Kölsch gibt es. Wir entdecken einem Sushi Shop, wo wir uns jeder eine Sushi Combo Platte gönnen. Die Québecois bringen es tatsächlich fertig, sogar süße Sushi California Rolls zu machen! Yuck!
Weiter geht es in den Nordwesten, immer wieder unterbrochen von Viewpoints oder einem Stopp für einen leckeren Eisbecher.
Wir halten noch bei dem Freilichtmuseum einer alten Sägemühle. Offiziell noch zu, aber wir sehen uns trotzdem alles an.
Die Black Flies fangen an zu nerven. Eine Stunde später finden wir einen schönen Stellplatz, abgelegen von der Straße, direkt an einem kleinen See.
Auch hier viele Blutsauger. Das wird noch schlimmer werden. Icaridin (Saltidin) und DEET heißen ab heute die Parfüms, Deos und Rasierwässserchen.
04. Juni 2016
Früh raus, denn heute ist wieder Fahrtag. Stundenlang geht es durch einsame und über längere Strecken langweilige Wildnis.
Wieder mal kein Viehzeug zu sehen. Nur Angler, mit Pickups und angehängten Powerbooten, die das Wochenende nutzen wollen, um ihre Tiefkühltruhen mit Fischfilets zu füllen. Wir treffen bei einem Stopp einen ganzen Haufen von ihnen, die schnell eine Menschtraube um SUMO bilden. Auf französisch (Elke) und englisch (moi) stehen wir mal wieder Rede und Antwort. Verdächtig häufig fragen die Québecois nach den Kosten für SUMO. Häufiger als die übrigen Kanadier.
Noch kurz mal einen Liter Motoröl nachfüllen und wieder auf den Highway.
Im Norden der „Route du Nord“ fahren wir durch einige heruntergekommene Indianerdörfer. Es ist schade, wie das einst so stolze Volk mit kanadischer Sozialhilfe „dahin vegetiert“.
Nun dreht die Straße wieder nach Süden.
Dann doch noch Wildlife: ein Schwarzbär am Wegesrand. Bis wir die Kamera rausholt haben, ist er wieder im Wald verschwunden. Irgendwann klappt das noch, mit dem Bären-Foto!
Wir finden einen schönen „Camping Municipale“ in Lebel-sur Quévillon und machen mal früher Schluß.
Hier gibt es Duschen, kostenlose Waschmaschinen (wieder mal nötig) und WIFI – letzteres allerdings nur im Rezeptionsgebäude zu dem ich 2 km laufen muß – so weitläufig ist der Campground. Wir sind zu faul die Fahrräder runter zu holen.
Wir haben übrigens unsere Pläne geändert. Statt uns weitere 3000 km eintöniger Wildnis hoch und runter zur James Bay anzutun, werden wir jetzt auf dem Weg nach Süden bis runter zu den Niagara-Fällen fahren (für Elke ein MUSS!, ich selbst kenne sie schon). Danach drehen wir gen Westen ab, nach Highland, Michigan, um unsere Freundin Debbie zu besuchen. Wir kennen sie von Euromed in Polen. Sie erwartet uns schon sehnsüchtig.
05. Juni 2016
Der vorgestern als lokale Spezialität gekaufte Käse entpuppte sich beim Frühstückstest als ziemlich geschmacklos.
Aus diesem Anlaß ein paar Worte zum Lebensmittelkauf in Canada.
Wenn man nicht gerade „in the middle of nowhere“ ist, findet man in den größeren Ortschaften riesige Foodmarkets. Diese sind meist sehr gut sortiert, man bekommt (fast) alles.
Problem Nummer eins ist immer: Brot.
Wer sich nicht mit dem labbrigen Toastbrot eine Dauerverstopfung einfangen will, muß suchen. Manchmal hat man Glück und findet in kleinen Deli-Ecken ein annehmbares Brot ohne Dauerelastizität. (Test: Laib fest zusammen drücken, wenn er kaum Widerstand leistet und sofort wieder in die Ausgangsform zurückschnellt ist es „Labberbrot“, ungetoastet kaum zu genießendes Toastbrot.). Oder auch mal ein Knäckebrot. In Quebec war das relativ einfach. In NS und NL dagegen oft unmöglich. Zum Glück haben wir noch ein paar eiserne Reserven von Schwarzbrot in Dosen, die wir eingeschmuggelt hatten.
Das zweite Problem ist: Zucker
Sehr viele verarbeitete Lebensmittel schmecken süß. Bestes Beispiel sind z.B. die angeräucherten Würstchen, die ich gestern abend auf unserem Gasgrill zubereitet hatte. Geschmacklich nicht mal so übel, aber zu süß! Vom Toast will ich gar nicht sprechen, der scheint nur für Honig, Marmelade oder Erdnußbutter gemacht zu sein, so süß ist der. Versaut einem jedes Wurst- oder Schinkenbrot.
Drittes Problem: Geschmack.
Vermutlich aus rechtlichen Gründen dürfen verarbeitete Lebensmittel kaum Geschmack aufweisen – siehe der Käse von oben. Sind sie zu scharf, zu salzig zu sauer, zu – was weiß ich – wird wohl sofort der Hersteller verklagt…
Es geht nun weiter südwärts. Das trübe Wetter wandelt sich zu Dauerregen. Also einfach fahren, fahren… On the road, Kaffeestopp bei einem Tom Hortens. Morgens steht immer eine lange Autosschlange vor dem Drive-Thru. Es dauert ein paar Minuten, bis ich mich auf einen Parkplatz schlängeln kann. Als wir wieder raus kommen, ist die Schlange noch länger und hinter SUMO kein Platz zum Ausparken. Also einfach über die hohe Bordsteinabtrennung und das Rasenstück gefahren. Die Blicke der anstehenden Kunden waren köstlich.
In Notre-Dame-du-Nord halten wir für ein Mittagessen in dem letzten französischen Restaurant (Familienbetrieb) vor der Grenze zu Ontario. Das Essen war ganz annehmbar.
Hallo! Bon jour; ! usuku oluhle unjani!
Toll und reizbar euere tour!
Zwei anmerkungen
1- wieso habt ihr keine automatische benachrichtigung fuer neue eintraege?
2- habt ihr coordination fuer euere stellplaetze
Bis zum naechsten mal
Hamba kahle
1-
Ich habe noch nicht heraus gefunden wie das bei WordPress geht. hast du einen Tipp?
Ich habe so was aktiviert: http://rpc.pingomatic.com/
2-
Stellplätze suchen wir uns in der Wildnis oder -in besiedelten Gegenden- oft in Provincial Parks.
Was meinst Du mit Coordination? Koordinaten?
Ich werde irgend wann einmal die Koordinaten aller Stellplätze in ein gpx File stecken und auf die Webseite stellen.
Selbst habe ich mir die Stellplatzkoordinaten von vielen Blogs geholt und die Koordinaten für ALLE Campgrounds (inklusive Walmarts) in Nordamerika auf meinem Rechner.
LG
Stefan