Kurz hinter der state border gibt es ein großes „Welcome Center“, wo wir uns mit Infos eindecken. Wir kaufen auch einen „SunPass“, eine Plakette zur automatischen Abbuchung von Mautgebühren. Florida ist der Staat mit den meisten gebührenpflichtigen Straßen und Brücken. Die erste Abbuchung ($ 1,-) erfolgt auf der Brücke nach Santa Rosa Island. Hier haben wir im „Fort Pickens State Park“ für zwei Nächte vorgebucht – ohne Buchung hätten wir keinen Platz bekommen.
24. Juli 2017
Am Morgen und am Vormittag können wir nicht raus, es pladdert. Die Gewitter ziehen umher, aber gegen Mittag klart es auf. Wir packen zusammen, verlassen unseren Stellplatz und besichtigen Fort Pickens und die umliegenden Artillerie-Batterien.
Das Fort wurde von Sklaven erbaut und 1834 in Betrieb genommen.
Es war bis 1947 in militärischer Nutzung. Ein einziges Mal, während des Sezessionskriegs, war das Fort in Kampfhandlungen verwickelt. Der erste Schuss des Bürgerkriegs wurde vielleicht hier abgefeuert.
Die Nordstaatler aus den umliegenden Forts flohen zum besser befestigten Fort Pickens. Die Südstaaten versuchten es zu erobern, scheiterten aber kläglich, da Fort Pickens von See her von den Nordstaaten versorgt und auch verteidigt wurde. Um 13 Uhr fahren wir zum Campingplatz zurück und beziehen den Platz gegenüber des gestrigen. Wir haben leider keine zwei Tage auf dem gleichen Stellplatz buchen können. Da nun die Sonne scheint und es wieder heiß wird, ist baden angesagt.
Das Meer hier hat 29 Grad und ist schön klar. „Sharks can be present“ heißt es auf einem Schild. Da läßt man doch gerne die Ehefrau voran in die Wellen schreiten…
25. Juli 2017
Nach Verlassen der Gulf Breeze Halbinsel fahren wir noch lange am Meer entlang. Um Panama City herum nehmen wir eine Schnellstraße, die aufgrund vieler Ampeln aber doch nicht so schnell ist. Unser Ziel ist der „T.H. Stone Memorial St. Joseph Peninsula State Park“ (sie mussten extra breite Schilder anfertigen lassen, um den Namen darauf zu bekommen…). Wir haben einen schönen Platz unter Palmen und das Meer ist nur ein paar Schritte weg.
Hier liegt die Wassertemperatur schon bei 31 Grad. Dafür sind die Wellen höher als gestern.
26. Juli 2017
Nach kurzer Fahrt erreichen wir Apalachicola, „The Oyster Capital of Florida“.
Leider sind wir zu früh da für frische Austern, der Fischladen ist noch zu. Also weiter. Mein Getriebe tropft immer stärker, die Abdichtung in La Junta war wirklich ein Witz. Ich muss das neu abdichten lassen. Wir finden eine kleine Werkstatt, die sich nach etwas Überzeugungsarbeit bereit findet, die lecke Revisionsklappe des Getriebes neu abzudichten. Es stell sich heraus, dass ich schon 2-3 Liter Getriebeöl verloren habe. Neu abgedichtet und mit aufgefülltem Getriebe fahren wir weiter.
Nächster Stopp ist der „Wakulla Springs State Park“.
Hier machen wir eine tolle Bootstour mit Ranger und sehen viele Wasservögel, Schildkröten
und haufenweise Alligatoren.
Eine schöne Tour. Nicht weit davon finden wir auf dem Newport County Park einen
günstigen Stellplatz. In der Nähe ist ein kleines Restaurant, in dem wir lokalen Räucherfisch und Shrimps essen.
27. Juli 2017
Wir fahren -unterbrochen durch kurzen Einkauf- nach „Manatee Springs“.
Hier gibt es zwar keine Seekühe, dafür aber eine kühle Quelle, die sehr erfrischend ist.
Ein paar Fische sind mit Tauchermaske auch zu beobachten. Das Wasser kommt aus einem tiefen Krater und strömt dann in den Suannee River.
Am Flussufer sehen wir einige Schildkröten, eine Schlange, aber keine Gators.
28. Juli 2017
Irgendwo müssen doch noch ein paar Seekühe zu finden sein? Immer, wenn ich (Elke) Bilder von Manatees sehe, möchte ich mit ihnen im Wasser sein. In den Quellen, in denen wir in den letzten Tagen gebadet haben, gibt es Manatees – aber nur im Winter. Im Sommer ist das Wasser auch im Golf von Mexico warm und dann verschwinden sie dorthin. In Crystal River gibt es viele Touranbieter für ‚Swim with Manatees‘ – also gehe ich in einen Laden und frage, ob es hier auch im Sommer Manatees gibt. Ja, es gibt hier ein paar Tiere, die auch im Sommer in den Kanälen von Crystal River leben. Also schnell noch einen freien Platz gebucht, umgezogen und los geht es.
In den vier Stunden – langsam merke ich, dass ich die VIP Tour gebucht habe (wenig Leute an Bord, Getränke und Snacks frei …) – gehen wir zwei Mal zum Schwimmen mit Manatees ins Wasser
und schnorcheln auch in einer der Quellen, die die Manatees im Winter aufsuchen. Heute ist hier nur ein Krebs zu sehen.
Es ist ein tolles Erlebnis, den Tieren so nah zu kommen wie hier.
Der Vorteil dieser Tour im Sommer: es sind nicht so viele Boote/Schwimmer unterwegs; der Nachteil: es gibt nicht so viele Manatees und das Wasser ist eher trüb in dieser Jahreszeit. Übernachtung im nahe gelegenen „Chassahowitzka River Campground“.
29. Juli 2017
Aus Reminiszenz fahren wir heute nach St. Pete’s Beach. Vor etwa 20 Jahren waren wir schon mal hier, damals aber im Winter.
Es ist heuer deutlich wärmer und auch viel touristischer. Und alles kostet Geld: Parkplatz, Mautstraßen usw. Wir laufen umher, trinken am Strand etwas und dann ist auch schon unser Parkticket abgelaufen. Ist aber ganz nett, noch mal hier zu sein.
Der angestrebte State Park, „Fort de Soto“, ist voll (Samstag!) also ziehen wir weiter nach Süden. Im „Oscar Scherer State Park“ bei Osprey finden wir ein schönes Plätzchen. Es gibt auch ein Wasserloch zum Baden.
30. Juli 2107
Alligator Day!
Im Örtchen „Everglades“ gönnen wir uns zwei einstündige Touren mit dem „Airboat“ durch die Mangrovensümpfe.
Wir sehen einige Gators,
einen sogar in Kombination mit drei Waschbären, die ängstlich von einem Mangrovenbaum auf ihren Fressfeind starren.
Das Airboat ist wahnsinnig laut und nur mit „Mickey -Mäusen“ (= Ohrenschützer) erträglich. Dafür fetzt es aber ordentlich ab, wenn der Captain Gas gibt. Die Touren durch die Mangrovenkanäle sind schon beeindruckend, das muss man mal gemacht haben.
Um $ 150 ärmer machen wir uns wieder davon und suchen einen Campground.
Der Midway Campground kostet $ 30 ohne Duschen, das ist happig. Also entscheiden wir uns für den kommerziellen Gator Park für $ 40. Zu spät fällt uns auf, dass der auch keine Duschen hat! Ein kommerzieller Campground ohne Showers, das haben wir bisher noch nie erlebt. Wenigstens können wir hier einen Happen essen. Die Hauptattraktion ist die Alligator Show, deshalb kommen auch viele Busse vorbei.
Ab 17 Uhr ist aber Ruhe. Im Wasser vor unserer Campsite dümpeln die Gators.
31. Juli 2017
Wir fahren bis nach Key Largo und dort zum auf dem „John Pennecamp Coral Reef State Park“ wo wir eine Campsite vor reserviert haben. da es noch früh am Tag ist besuchen wir erst mal den Dive Shop. Elke ist nach Tauchen, also bucht sie sich zwei Tauchgänge ab 12:45 Uhr. Das Wetter spielt aber nicht mit, ein Gewittersturm zieht auf. Keine Tauchfahrt möglich, es gibt refund auf die Kreditkarte. Wir können nun auf unsere Campsite fahren. Kaum stehen wir und haben alles geregelt, legt das Gewitter los. Elke ist schon im Camper, ich bin auf den Fahrersitz geflüchtet und muss dort eine Stunde bei Starkregen ausharren, bis ich in einer kurzen Regenpause auch nach hinten kann. Der Rest ist rumgammeln und poofen, bei Sturzfluten von außen.
01. August 2017
Am Morgen ist wieder alles ok und wir streben weiter nach Key West. Die „Upper Keys“ sind total bebaut und touristisch. Bei den „Lower Keys“ wird es besser, wir fahren über viele, teils meilenlange Brücken.
Am Ende – auf „Key West“ – wird es wieder ätzend: 2 Kreuzfahrtschiffe liegen im Hafen, dem entsprechend voll ist der Ort. Hemingway Museum? – kein Parkplatz und eine Riesenschlange – also ohne uns. Wir sehen uns dafür den Fort Taylor State Park an, ein ähnliches Gemäuer wie Fort Pickens.
Es wurde nie in Kampfhandlungen verwickelt. Nach Besuch des südlichen Zipfels der USA im State Park (man kann fast Cuba von hier sehen 😉 ) verlassen wir Key West und fahren zwei Keys weiter zu einem KOA Campground, dem einzigen Campground wo wir einen Platz reservieren konnten. Er hat dafür einen kleinen Strand und einen Pool. Elke geht natürlich sofort schnorcheln und bewundert Quallen und Barrakudas.
Abendessen bei „Mama’s Mangrove“ um die Ecke. Erstmalig genießen wir auch den „Key Lime Pie“ – lecker!
02. August 2017
Zurück in Richtung Festland. In Key Largo haben wir für noch mal zwei Nächte gebucht, hoffentlich klappt es diesmal mit dem Tauchen. Das Wetter sieht gut aus. Elke meldet sich an, wir schauen uns noch im Visitor Center und Aquarium um und beziehen gegen 12:30 Uhr unsere Campsite.
Elke: Um 13.30 Uhr kann es nach Ausgabe der Leihausrüstung endlich auf Tauchtour gehen. Wir sind acht Taucher, die mit einem Guide am French Reef und an einem Wrack tauchen.
Es sind sehr schöne Tauchplätze mit vielen Fischschwärmen.
Leider beträgt die Sicht nur 10-15 Meter, so dass alle zusammen bleiben müssen.
03. August 2017
Die Nacht war die Hölle für mich. Heiß, feucht und durch unsere undichten Moskitonetze (Seitz-Fenster!) sind in der Nacht „No-see-ums“ in großer Menge eingedrungen, die – nur mich – als Blut-Futterdepot ausersehen haben. Es juckt überall.
Wir müssen heute die Campsite wechseln. Gegen Mittag fahren wir zum nahe gelegenen Publix Markt und kaufen neue Getränke. Bei der Hitze ist unser Verbrauch immens. Wir beziehen die neue Campsite, gegenüber von unserer alten Site. Elke geht eine Runde schnorcheln, ich lecke meine Wunden. Dann sprühe ich den Camper mit Insektenspray aus, um die nächste Nacht zu überleben. Als Erschwerniszulage gönne ich mir für die Nacht lange Jogginghosen und ein langärmliges Oberteil. Mit Repellent überall eingesprüht, lege ich mich zur Ruhe, die jedoch in Schweiß gebadet ist.
04. August 2017
Erstaunlicherweise kein einziges Insekt heute morgen im Camper. Spray wirkt wohl. Dafür jucken die alten Stiche noch prima, man soll ja was davon haben…
Nach dem Frühstück fahren wir nach Miami und natürlich auch durch Miami Beach.
Leider ist dort kein einziger Parkplatz zu finden. Immer wenn wir denken, eine Lücke zu sehen, steht dort Hydrant. Kein SUMO Vorzugsgebiet. Na gut, sind wir wenigstens einmal hindurch gefahren.
In „Palm Beach Gardens“ haben wir für das Wochenende, an dem man sowieso fast keinen Campingplatz bekommt, ein Zimmer im Hampton Inn gebucht.
Endlich mal wieder kühl und ohne Fressfeinde schlafen! Nicht weit vom Hotel ist ein nettes Einkaufszentrum mit Restaurants.
05. August 2017
Fauler Tag auf dem Zimmer und am Pool. Abends wieder in die Mall.
Diesmal gibt es Pizza.
06. August 2017
Gut abgekühlt verlassen wir gegen 11 Uhr das Hotel und fahren auf der I 95 weiter nach Norden. Irgendwann biegen wir auf die 1A1 ab und fahren an der Küste entlang.
In Port Canaveral, unweit von Cape Canaveral, haben wir im „Jetty Park“ einen Campground für zwei Tage reserviert. Wir stehen im Schatten eines dicken Baumes, direkt neben uns ist die Zufahrt zu den Häfen.
Elke kann die Ausfahrt von zwei Kreuzfahrtschiffen fotografieren, darunder die „Oasis“.
Happy Hour und Abendessen im nahe gelegenen „Holiday Inn Club.“
07. August 2017
Space Day!
Heute besuchen wir das „Kennedy Space Center“ auf Cape Canaveral.
Ich war in den frühen 90ern schon mal hier, aber es hat sich seither einiges getan.
Nicht nur die NASA ist auf dem riesigen Gelände aktiv, auch private Raumfahrt-Anbieter, wie SpaceX haben sich hier etabliert.
Es gibt ein neues Museum mit dem original Atlantis Space Shuttle und ein neues Gebäude für die Saturn 5.
Wir haben die 2-stündige KSC Tour zu den Abschussrampen und zum riesigen Assembly Building gebucht,
in dem die Saturnraketen und auch die Space Shuttles gebaut wurden.
Natürlich waren wir auch im IMAX Kino und haben uns zwei Filme angesehen.
Schnell ist dieser tolle Tag vorüber.
Kindheitserinnerungen über das Apollo Programm und die Mondlandung kamen wieder hoch. Am Abend geht es zurück zum Campground.
08. August 2017
Wir lassen uns Zeit, erst gegen Mittag verlassen wir den Campingplatz und fahren nach Orlando. Dort haben wir uns für drei Nächte in der Econo Lodge nicht weit von den Universal Studios eingebucht. Wir wollen uns dieselben anschauen und uns hier für unseren Trip auf die Bahamas vorbereiten. Bevor wir einchecken, fahren wir noch bei Anbietern für Airport Parking vorbei – zum Glück: Es gibt nur einen, wo wir mit SUMO wegen seine Höhe von 12 ft drauf passen. Dort werden wir SUMO am Freitag für 11 Tage abstellen. Als wir – nach Bezug des Zimmers – die Eintrittspreise für die Universal Studios recherchieren, fallen wir vom Hocker. Einfach-Eintritt $165/pp und wenn man nicht Stunden in der Hitze vor den Attraktionen anstehen will, sondern die „fast lane“ dazu bucht, liegen wir bei $ 250/pp für einen Tagesbesuch. Das geht zu weit. $ 500 für einen Tag Harry Potter und ein paar andere Movie-sets – ohne uns. Für das Geld gönnen wir uns lieber etwas anderes. Zum Beispiel ein leckeres Abendessen beim Brasilianer um die Ecke. Noch nie habe ich so viel Fleisch auf einmal verdrückt.
09. August 2017
Pool, relaxen, Kühlschrank abtauen, umpacken und abends japanisch Essen.
Happy Hour: alles Sushi zum halben Preis!
10. August 2017
dito
11. August 2017
Heute geht es auf die Bahamas!
Wir fahren sehr früh zu einem Airport Parkplatz, wo wir SUMO für die nächsten 11 Tage abstellen. Das Parkshuttle bringt uns zum Orlando Airport, direkt zum Check-in von Bahama Airlines. Der Flüg hat eine Stunde Verspätung, aber wir haben genügen Puffer bis zu unserem kurzen Verbindungsflug nach Andros, der größten Insel der Bahamas.
Weiter geht es mit den Bahamas
22. August 2017
Seit Mittag sind wir wieder in Orlando. Der Shuttle Service des Parkplatzes bringt uns zu demselben, wo wir SUMO unversehrt vorfinden. Schnell die Taschen rein und dann erst mal Lebensmittel kaufen, wir hatten den Kühlschrank ja vor dem Flug auf die Bahamas leer gemacht. Nun aber raus aus Orlando. Wir fahren noch ein paar Stunden bis zum Flagler Beach State Park.
23. August 2017
Immer an der Küste entlang geht es nach Norden.
Heute steht mal wieder etwas Kultur auf dem Aktionsplan. Nach kurzer Fahrt erreichen wir St. Augustine, eine alte spanische Siedlung, gegründet 1565.
Es ist die älteste Stadt der USA. Sie hat eine bewegte Vergangenheit: Neben den Spaniern war sie im Laufe der Jahrhunderte im Besitz von Piraten, Engländern, Franzosen und zum Schluß der Amerikaner, Süd- und Nordstaaten, abwechselnd.
Das Castillo de san Marcos ist eine alte Festung aus dem 17. Jahrhundert, die auch durch viele Hände gegangen ist – nur durch Verträge.
Erobert wurde sie nie, obwohl dies mehrfach versucht wurde.
Sehr schönes National Monument.
Nach der Besichtigung schlendern wir durch die Stadt und schwitzen unsere Klamotten durch.
Erleichterung gibt es beim Mittagessen (Klimaanlage), danach schwitzen wir weiter.
Nach 4 Stunden trollen wir uns und bummeln immer an der Küste entlang bis nach Jacksonville. Dort stellen wir uns auf dem Kathryn Abbey Hanna State Park ab. Hier haben wir zwar Schatten, doch es ist immer noch heiß und feucht. Elke springt noch mal ins Meer – langsame Entwöhnung von der Dauer-Meerbefeuchtung auf den Bahamas.
24. August 2017
Nach dem Aufbruch wollen wir mit der Mayport Ferry einen Meeresarm überqueren. Doch so leicht ist das heute nicht: „Homeland Security“ will unseren Camper inspizieren – Mexico lässt grüßen!
Dann folgen wir dem Buccanier Trail über Amelia Island. Bald danach erreichen wir die Grenze zu Georgia.
Weiter geht es mit Georgia