Wir überqueren eine Brücke und sind nun in Louisiana. Als wir den von uns abgepeilten Küstenabschnitt erreichen, hat der Regen gerade aufgehört. Passt!
Wir stellen uns einfach an den Strand. Der ist nicht sehr schön, das Wasser ist brackbraun und viele tote Fische liegen am Strand. Ob das mit den vielen Ölplattformen vor der Küste zusammenhängt? Den Pelikanen macht es aber wohl nichts aus, so zahlreich wie sie hier sind. Noch häufiger sind die Insekten, die bei Eintritt der Dunkelheit aktiv werden. Ein Schwarm von Libellen düst um SUMO herum und reduziert die Mückenplage etwas.
16. Juli 2016
Die Landschaft heute ist flach und wenig berauschend.Dafür gibt es Wildlife: wir sehen zwei Alligatoren.
Ab und zu führt eine Brücke über die Bayous. Wir sind gerade wieder bei der schwungvollen Anfahrt einer solchen, als wir durch einen Einweiser zu Schrittgeschwindigkeit genötigt werden – die „Brücke“ istellt sich als Fähre heraus!
Die Überfahrt mit Deflinbeobachtung ist sogar kostenlos.
Ein Abstecher zum „Jefferson House“, die Südstaatenvilla eines Künstlers und Theaterschauspielers aus dem 19 Jahrhundert, mit den „Rip van Winkle Gardens“ bietet etwas Abwechslung.
Die folgende Suche nach einem Stellplatz ist heute wieder mal ätzend. Einen zuerst angepeilten Statepark 1 schließen wir wegen $ 40/Nacht (laut Internet) aus. Ein völlig abgelegener State Park 2, den wir dann anfahren, ist voll. Keine Möglichkeit, sich in die Büsche zu schlagen, alles Privatland wohin man auch blickt.
Am Schluß landen wir doch in State Park 1. Was Wunder, er kostet nur $ 20! Und hat einen schönen Strand am See.
Das Wasser bietet wenig Abkühlung, es ist 33°C warm! Aber man gönnt sich ja sonst nichts.
17. Juli 2017
New Orleans,die wohl -in Teilen- „unamerikanischste“ Stadt der USA.
Gegründet von französischen Siedlern, verstärkt von verjagten Akadiern (siehe Nova Scotia), oft zwischen den Stühlen (Franzosen, Spanier, Amerikaner, Südstaaten/Nordstaaten) und oft auch von den Naturgewalten gebeutelt, (Hurricanes, Feuer) ist sie heute eine Oase des „easy living“.
Hier darf man auf der Straße seinen alkoholischen Drink mitführen und konsumieren, Musik an jeder Ecke, Hinterhofkneipen und Straßencafés – und alle sind gut drauf. Wir haben für zwei Nächte auf den „French Quarter RV Park“ reserviert, in Laufweite zum französischen Herz von New Orleans.
Wir bummeln durch das French Quarter, landen bei einem kurzen Regenguß in einer Kneipe, wo Elke einen Drink namens „Handgranade“ ersteht. Die Wirkung passt zum Namen, die Frau wird immer lustiger, aber etwas schlaksig in den Beinen…
Wir schlendern zum „Ol‘ Man River“ (Mississippi),
zum French Market (noch eine Handtasche für Elke…) und wieder zurück durchs Quarter.
Dann der Super-Gau: Wir entdecken einen Laden für wunderschöne Ledermasken.
Da kann meine bessere Hälfte natürlich nicht widerstehen. Wir klönen mit dem Ladenbesitzer über Carneval in Köln und Mardi Gras in New Orleans. Um viele $ erleichtert, aber um eine weitere Maske reicher, verlassen wir den Laden.
Nun wird es Zeit für etwas Manna. Im „GW Fin“ – Restaurant bekommen wir das bisher beste Essen in den USA (3 Gänge). Hier ist doch einiges fränzösisches know-how hängen geblieben! Danach geht es natürlich in eine Jazzmusik-Bar, wo wir den Abend beschließen.
18. Juli 2017
Ein weiterer Tag in New Orleans. Wieder alles per pedes. Der Tag fängt nicht gut an. Laut Info gibt es vom Visitor Center Basin Street einen „Free Shuttle“ zum Mardi Gras Museum – leider nicht. OK, dann eben den um die Ecke gelegenen Friedhof anschauen – $ 20/pp Eintritt für einen Gottesacker! – ohne uns. Ersatzweise schauen wir uns das kleine Voodoomuseum im French Quarter an – für zivile $ 5/pp.
Natürlich hinterlassen wir einen Fluch und einen Wunsch – mal schauen was daraus wird.
Danach laufen wir am Mississippi entlang zur Spanish Plaza. Kurz davor müssen wir uns vor Starkregen unter einen Pavillon flüchten. Nach 15 Minuten ist es schon vorbei. Nach dem Plaza zieht es uns zurück in das Quarter – in einem Fischrestaurant gibt es frische Austern (für mich) und ein Scampi-Gumbo für Elke. Nun suchen wir eine Kneipe mit Musik. Auf der Frenchman Street werden wir endlich fündig, hier gibt es auch schon um 15 Uhr Jazz. Nach ein paar Drinks bummeln wir weiter
und Elke ersteht eine weitere Maske und ein schickes New Orleans Top.
Wir müssen weg von hier, das wird mir langsam zu teuer…
Am Abend gehen wir noch mal in ein Seafood Restaurant, wo Elke den berühmten Duck-Fish bestellt, der wie Ente schmeckt. Ich begnüge mich mit Nudeln + Krabbeneinlage.
Noch kurz bei Satchmo vorbei – ihm ist ein ganzer Park gewidmet –
dann zurück zum Campground und schnell in den Pool.
19. Juli 2017
Wir verlassen NO nach Norden, um uns eine alte Südstaaten-Plantage anzuschauen. Die Riverroad entlang des Mississippi ist eine kompletter Reinfall: auf der einen Seite ein hoher Deich, dadurch ist kein Fluß zu sehen, auf der anderen Seite eine Chemieanlage neben der anderen.
Die zuerst angesteuerte „San Francisco Plantation“ ist eine Enttäuschung, sie steht quasi zwischen den Chemietanks rechts und links.
Viel schöner ist die 35 Meilen entfernte „Houmas House Plantation“.
Wir erleben eine tolle Führung durch die Häuser
und erlaufen das wunderschöne Gartengelände rundherum!
Nach diesem kulturellen Schmankerl fahren wir im Norden um NO herum und wenden uns dann gen Osten. Wir erreichen Mississippi.
Weiter geht es mit Mississippi