New Mexico

30. April 2017

Aus technischen Gründen (dringende SUMO-Reparatur in Tucon, AZ) erscheint in diesem Kapitel auch noch etwas Arizona Info.

Nach durchwachsener Nacht (Musik, Verkehr, tutende Eisenbahn) geht es am nächsten Morgen nach Nogales, Mexico. Keine mexikanische Grenzkontrolle, dafür aber sehr genaue Einreiseprozedur in die USA. Zuerst bekommen wir ein Visum nur bis 11. Juli ausgestellt, aber nach etwas Erklärung über unserer Reisepläne gibt es dann doch die 180 Tage Aufenthatlsdauer. Das reicht bis zur Rückverschiffung.
In Nogales, Arizona, USA, wird dann erst mal ordentlich eingekauft.

Hier blühen jetzt die Kakteeen

20 km nördlich von Nogales fahren wir den Patagonia State Park an, wo wir an einem See einen schönen Stellplatz finden.

Schöner See

Wegen Sonntag nachmittag, ist am Badestrand einiges los, am Abend sind sie aber alle weg.

01. Mai 2017

Nach dem Frühstück erst muß ich mal wieder die hinteren Portale nachfüllen. Mit gebremstem Schaum fahren wir nicht direkt nach New Mexico, sondern weiter nach Tucson.
Möglichst wenig bremsen, denn unsere vordere rechte Bremse ist hin. Bremsbelag auf Null, keine Bremswirkung rechts, dadurch zieht SUMO beim Bremsen stark nach links. Habe ich schon auf dem Weg nach Kino bemerkt, aber in Mexico wollten wir SUMO lieber nicht reparieren lassen (meist dubiose Hinterhof-Werkstätten). Die rechte Bremsscheibe vorne sieht nicht gut aus, da Metall auf Metall gebremst hat. In Tucson finden wir im zweiten Anlauf eine Werkstatt, die die Arbeiten (Bremsen und Ölwechsel) übernimmt. Zum Glück habe ich Ölfilter und Bremsbeläge dabei. Wird aber heute nicht mehr fertig. Ganz in der Nähe steht ein Radisson Hotel, wo wir uns für eine Nacht einbuchen. Hier gibt es einen Pool, Whirlpool und ein Restaurant – ideal um die Wartungsarbeiten abzuwarten.

02.Mai 2017

Wir stecken fest. Die Werkstatt hat den ganzen Tag versucht neue Bremsscheiben für SUMO zu finden – ohne Erfolg. Ich versuche jetzt über Rob Pickering, CO, die Teile zu bekommen oder von Scott Ingham, CA. Alternativ bleibt noch Hellgeth, – aber das wird dauern! Scott hat geklappt, Donerstag früh sollen zwei neue Bremsscheiben hier sein.
Also noch ein  paar Tage im Hotel. Abends gehen wir chinesisch essen.

03. Mai 2017

Am Vormittag holen wir uns einen Leihwagen, damit wir etwas unternehmen können. Wir fahren als erstes zum „Sabino Canyon“.

Sabino Canyon

Dort kann man nur mit einem Besucher-Bähnchen rein fahren ($ 10/Nase). Der Canyon ist nicht spektakulär aber ganz schön.

Sogar Wasser findet man im Canyon

Viele blühende Saguaros wachsen hier.

Seltene, mutierte Saguaro

Danach geht es weiter zum „Colossal Cave Mountain Park“. Eine schöne Höhle mit informativer Führung.

Stalag-dings und Stalag-bums

In der Höhle

Statt 100°F sind es angenehme 71°F unter der Erde.
Als Nachtessen gibt es heute Sushi.

04. Mai 2017

Hurra! die Ersatz-Bremsscheiben sind angekommen. Elke nimmt den Mietwagen und besucht den Botanischen Garten mit Pflanzen und Schmetterlingen.

Kaktusblüte mit Besucher

Riesenmotte

Ich bleibe im Hotel für Werkstattfragen. Und das ist richtig so: Bald kommt ein Anruf: Sie haben eine Spezial-Schraube der Breather abgedreht, was tun?  Zum Glück habe ich noch eine Ersatzschraube (die hat zwei Bohrungen), gut dass ich immer alles aufhebe. Die Reparatur kann also weiter gehen. Am Abend gehen wir italienisch essen.

05. Mai 2017

Heute ist SUMO endlich fertig. Nach dem Frühstück holen wir ihn gegen eine „Kaution“ von $ 815 ab. Wir stellen ihn auf dem Hotelparkplatz ab und bringen zuerst den Mietwagen zurück. Netterweise fährt man uns zum Hotel zurück. Dort wird SUMO wieder mit unserem Hotelgepäck beladen. Noch mal einkaufen bei Safeway, tanken  und dann verlassen wir Tucson über die Interstate 10. Endlich erreichen wir nun wirklich New Mexico:

New Mexico

Einige Stunden langweiliger Blockerei auf der Autobahn, bis wir dieselbe bei Lordsburg verlassen. Die Berge und der Gila National Forrest sind unser Ziel, wo wir letztendlich die Gila Cliff Dwellings besuchen wollen.  Heute ist es aber zu spät dafür. Wir kommen an einer großen Kupfermine vorbei und erreichen Silver City. Ein Stück weiter, im Kaff  Pinos Altos, gibt es den urigen Buckhorn Saloon.

Saloon-Girl

Bei Countrymusik verdrücken wir jeder einen leckeren Burger. Danach sind es nur noch 5 Meilen bis zu einem NF Campground, auf dem wir den letzten schönen und kostenlosen Stellplatz ergattern.

06. Mai 2017

Wir haben schon wieder eine andere Zeitzone erreicht, es ist eine Stunde später für uns. Deshalb wachen wir auch nicht mehr so früh auf. Über kleine Gebirgsstraßen fahren wir fast zwei Stunden, bis wir die Cliff Dwellings erreichen.

Gila Cliff Dwellings

Es sind 750 Jahre alte, ehemalige Siedlungen der Mogollon Indianer.  Auf einem schönen steilen Rundweg erreicht man die Sandstein-Grotten mit den Überresten der Cliff-Pueblos.

Angenehm kühl im Cliff -Pueblo

Man kann durch sie hindurch klettern. Sehr interessant, ein schöner Abstecher, nicht zu heiß und nicht zu voll. Wir müssen wieder ein Stück auf der NM 15 zurück fahren und nehmen dann den Abzweig zur NM 35. Immer noch im Gila NF finden wir einen kostenlosen Platz auf einem der kleinen NF Campgrounds.

07. Mai 2017

Früh am Morgen fahren wir durch den einsamen Canyon weiter

Ausblicke am Morgen

und überraschen ein großes Rudel Hirsche bei der Straßenquerung.

Haben die große Ohren!

Später tummelt sich noch ein Wildschein an der Straßenböschung. Über die NM 27, 26 und I 25 geht es bis kurz vor Las Cruzes. Dort biegen wir auf die NM 70 ab. Da wir morgen früh in White Sands sein wollen, machen wir für heute Schluß und fahren in das „Organ Mountains-Desert Peaks National Monument“. Für $ 3,50 nehmen wir einen Stellplatz mit überdachtem Picknicktisch in Beschlag.

Schöner Platz

08. Mai 2017

Früh brechen wir auf nach White Sands. Nach 65 Meilen auf der US 10. Er geht an der „White sands Missile Range“ vorbei, einem riesigen Militärgebiet. Hier wurde auch die erste Atombombe gezündet. Eingebettet in dieses Gebiet ist das „White Sands National Monument“. Sehr hellweiße Dünen sind das Markenzeichen.

Gips-Dünen

SUMO in Gips

Sie bestehen nicht aus gewöhnlichem Sand (Sliziumdioxid) sonder aus dehydriertem Calsiumsulfat (Gips). Völlig dehydriert ist aber nur die oberste Schicht, darunter wird es schon feucht. Das führt dazu, das sich der „Sand“ trotz intensiver Sonnenbestrahlung kühl anfühlt. Wir treffen einige Deutsche und quatschen ein wenig. In Alamogordo kaufen wir ein und tanken, dann geht es in die Berge des Lincoln National Forest. Die NF Campgrounds sind entweder noch zu oder irre teuer.

Alte Eisenbahnbrücke im NF

Am Spätnachmittag fahren wir einfach in eine steinige Dirt Road rein und finden gleich einen Platz. Etwas „spookey“ hier, überall liegen Skelette (von gejagten Hirschen), ein Bärenkadaver gammelt am Weg und 20 m von unserem Platz endecke ich zwei Gräber. Zwei Männer, geboren ’56 und ’57 sind hier im März der Jahre 1987 und 1989 gestorben. Grund?? Wir lassen uns aber nicht schrecken, sondern grillen gemütlich und verbringen auch eine gespensterlose Nacht auf 2700m Höhe.

09. Mai 2017

Wie immer, kurz nach Sonnenaufgang, lockt der Tag uns aus der Falle und wir fahren weiter. Nun geht es nur noch bergab. Zunächst durch schönen Bergwald, später werden die Fichten durch Büsche ersetzt und dann kommt wieder die Halbwüste, mit Rinderfarmen. Und Gravelroad. Die Bewässerung, die hier überall erfolgt, dient nur dem Wachstum von Rinderfutter (Gras & Klee).
Um die Carlsbad Cavern zu erreichen, müssen wir ein Stück durch Texas.

Howdy, Texas!

Wir kommen an den „Guadaloupe Mountains“ vorbei, den höchsten Bergen von Texas.

Berge in Texas

Dann führt die Straße wieder nach New Mexico zurück.
Wir erreichen den Carlsbad Caverns National Park und sichern uns erst mal einen Stellplatz im Whites City RV Park. Wir brauchen mal wieder eine heiße Dusche.
Doch zuvor geht es zur Höhle.

Ohne Worte

Wir wandern eine Stunde von der Natural Entrance bis zur Haupthöhle und dann noch mal so lange durch dieselbe.

dito

Es ist einfach unbeschreiblich schön hier.

Wow!

Wir haben schon viele Höhlen gesehen, aber die CC schlagen alles!
Müde fahren wir zurück zum RV Park. Das einzige Restaurant des Ortes hat leider Mo und Di geschlossen. Also gibt es ein paar Sandwiches. Und eine heiße Dusche.

10. Mai 2017

Noch ein Höhlentag.
Bevor wir mit unserem zweiten Höhlengang beginnen, fahren wir noch den kleinen „Walnut Canyon Desert Drive“, der uns 45 Minuten durch die Gegend um den Höhleneingang führt.
Um 10 Uhr beginnt unsere Führung durch  „King’s Palace“, „Papoose Room“, „Queens Chamber“ und „Green Lake Room“.

King’s Palace

Diese Höhlen sind nur mit Ranger zu besichtigen.

Queens Room

Wieder sind wir überwältigt von den Wasser-geformten Felsformationen.

Green Lake

Wunderschön. Die Carlsbad Caverns sind eine absolute Empfehlung von uns!
Nach einem Snack fahren wir zurück zum RV Park und relaxen bis zum Abendessen, im einzigen Restaurant von Whites City (Pop. 7). Jim White war – 16-jährig – der Entdecker der Carlsbad Caverns, Ende des 19 Jahrhunderts.

11. Mai 2017

Zunächst fahren wir nach Carlsbad.  Die Gegend ist flach und hier wird viel Öl gefördert. Was man sieht und auch riecht. Nach dem  Walmart-Einkauf in Carlsbad gibt es wieder einen kleinen Menschenauflauf auf dem Parkplatz. Wir kommen mit einem englischen Overlander-Paar ins Gespräch. Das dauert dann auch fast eine Stunde. Weiter geht es nach Roswell. Dort steht natürlich das UFO-Museum auf dem Programm.

Achtung: Aliens!!!

Area 51 ist auch hier in der Nähe. Und die amerikanische Regierung betreibt natürlich immer noch Desinformation über den Absturz eines UFO’s anno 1947.
Hinter Roswell wenden wir uns nach Westen. Wir verlassen die öde Ebene und dringen in höhere Gefilde vor. Wir fahren durch Lincoln, einst die gefährlichste Stadt in New Mexico. Schießereien waren an der Tagesordnung. Billy the Kid hat kräftig mitgemischt, wurde hier einglocht und zumTod durch den Strang verurteilt. Er findet eine Knarre auf dem Klo, die für ihn hinterlegt war, killt zwei Hilfssheriffs, bricht aus dem Gefängnis aus und macht sich auf zu weiteren Schandtaten. Bis Pat Garrett seinem Leben ein Ende bereitet…
Hier im wilden Westen ging wirklich die Post ab, damals!
Einige Meilen weiter beziehen wir einen Platz in der „Valley of Fire Recreation Area“, benannt nach dem alten Lavafeld, über dem sich der Campground befindet.

BBQ im „Valley of Fire“

12. Mai 2017

Heute ist mein Tag!
Zuerst fahren wir zum „Very Large Array“ (VLA) Radioteleskop-Komplex, westlich von Magdalena. 28 Radioteleskope, jedes mit einem Durchmesser von 25 m und einer Höhe von 30m.

VLA

Sie können einzeln auf Y-artig angeordneten Schienen in unterschiedliche Positionen gefahren werden. Bei größter Separation der einzelnen Teleskope bilden sie ein Riesenteleskop mit über 35 km Durchmesser. Sie sind alle per Glasfaser mit einem Supercomputer verbunden und können auch mit anderen Radioteleskopen weltweit zusammengeschaltet werden. Damit kann man verdammt weit in das Universum schauen! Wer den Film „Contact“ mit Jodie Foster gesehen hat, wird den Komplex wiedererkennen.  Und Springböcke gibt es hier auch!

Eine Art Antilope

Danach lotst mich Elke quer durch die Wallachei. Es beginnt mit ordenlicher Gravelroad, geht über in Dirt Road und dann folgt die County Road 42. „Impassable when wet“ steht auf einem Schild zu Beginn dieser „Dirt Dirt Road“. Die Warnung hat ihre Berechtigung, wofür viele tiefe Schlammspuren Zeugnis ablegen.

SUMO freut sich!

Heute ist es aber ziemlich trocken und SUMO hat trotzdem einen Heidenspaß. Es geht durch einsame Wildnis mit wilden Bestien (Muuuh).
Aber irgendwann ist auch dieser Offroad-Leckerbissen vorbei und wir treffen wieder auf Asphalt. Noch 20 km und wir kommen zum „El Morro National Monument“.

„El Morro“

Dort gibt es einen schönen Stellplatz für lau und morgen werden wir uns den Park anschauen. Am Abend ziehen dunkle Wolken auf und wir sehen einen wunderschönen Regenbogen.

Rainbow

13. Mai 2017

Um 9 Uhr öffnet der Park und wir können uns den Graffitti Mountain „El Morro“ ansehen.

Ein Wasserloch ist der Grund für die Rast und die Graffittis vieler Reisender

Hier haben sich per Petroglyph zuerst die Indianer verewigt (ca. 700 Jahre alt),

Indianer – Geschmiere

dann ritzten die Spanier (um 1598) ihre Kommentare ein, gefolgt von den Yankees und den Teilnehmern von Waggon-Trecks.

Yankee – Gekritzel

Um 1900 verewigten sich dann noch eine Reihe von Bahnarbeitern. Ab 1906 wurde der Fels dann als historisches Relikt geschützt. Es gibt von den Rangern ein kleines Booklet über die noch lesbaren Inschriften, in dem die Geschichte der Menschen, die sich verewigt haben, beschrieben ist. Das macht die Vergangenheit noch viel greifbarer. Danach schlagen wir uns nördlich von Grant in den „Cibola National Forest“. Ich stelle SUMO abseits von Tracks auf einen ebenen Platz mitten in der Wildnis.

14. Mai 2017

Heute soll es nach Albuquerque gehen, wir sind bei Bekannten von Elke, die sie in Polen kennen gelernt hatte, eingeladen.
Aber erst die Pflicht, dann das Vergnügen: Wir fahren nach Sky-City, einem Pueblo auf einer hohen Mesa.

Sky City

Elke kauft ein paar Indianern ein kleines Souvenir ab. Ein paar interessante Felsformationen in der Nähe schauen wir uns noch etwas genauer an.

Enchanted Mesa: Hier entsteht ein Arch…

Da wir erst am Nachmitag erwartet werden, besuchen wir das nahe des Stadt liegende „Petroglyph National Monument“. Hier gibt es haufenweise indianische Felszeichnungen.

Was soll das wohl bedeuten?

Nun noch ein paar Blumen (Muttertag!) und eine Flasche Wein holen und pünktlich kommen wir bei Christina, Moriah und Carl in den Outskirts von Albuquerque an. Wir verbringen einen sehr schönen Abend mit den Dreien und unterhalten uns bestens. Übernachtung auf dem Driveway der Gastgeber. Vielen Dank für den tollen Abend!

15. Mai 2017

Noch kurz duschen und ein Kaffee bei unseren Gastgebern, dann machen wir uns wieder auf den Weg (der das Ziel ist).
Erst schauen wir uns den zweiten Teil des gestern schon besuchten Parks an. 21.000 Felszeichnungen gibt es hier in diesem Areal.

Hands off?

Aber irgendwann hat man auch davon genug gesehen. Wir zuckeln weiter bis zum „Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument“. Hier stehen eigenartige Felsformationen (sehen teilweise wie Indianerzelte aus), Wackelsteine und ein schöner Slot Canyon.

Slot Canyon

Wir wandern zwei Stunden, natürlich – wie immer – in der größten Mittagshitze. Das haben wir uns in Australien so angewöhnt.

Tent Mountains

Danach ist es schon wieder Zeit für ein Nachtlager, was wir in der nahegelegenen „Cochiti Lake Recreation Area“ finden. Sie wurde von dem „Corps of Engineers“ gebaut, das auch den Damm des Stausees errichtet hat. Mit Blick auf den See verdrücken wir mal wieder Gegrilltes.

Cochiti Lake

16. Mai 2017

Vom Cochiti Lake fahren wir ca 20 Meilen bis nach Santa Fe, die Hauptstadt von New Mexico und eine der ältesten Städte der USA. Die Innenstadt ist sehr schön,, alles im Pueblo Stil gehalten.

Häuser wie Pueblos

Wir parken SUMO für $ 10 direkt in der Innenstadt. Hier stehen die große „Cathedral Basilica of San Francis“

Kathedrale

von 1876 und die „Loretto Chapell“.
Sehr viele Schmuck- und Kunstläden gieren nach geladenen Debit-oder Creditcards. Alles ziemlich teuer hier. Im Visitor Center wird uns der „Farmers Market“ empfohlen. Mit dem kostenlosen Shuttle-Bus fahren wir hin, aber der Markt war ein Witz. Dafür gibt es hier am Santa Fe Railyard eine Brauerei, die leckere Biere ausschenkt (Elke trinkt Kölsch – gar nicht schlecht!)  und gut essbare Brezeln frisch backt.

Bahnstation Santa Fe

Gestärkt fahren wir mit dem Shuttle in die Innenstadt zurück und bummeln noch eine Weile. Elke kauft einer Indianerin einen schönen Anhänger ab. Ein ähnliches Stück kostet beim Juwelier das 10-fache.
Die Innenstadt ist klein, bald haben wir alles gesehen.

Der Truck ist alt – aber nicht so alt wie Santa Fe

Wir verlassen Santa Fe und fahren bis zum „Bandelier National Monument“, wo wir uns auf den Campground stellen, weil wir uns morgen früh die Reste alter Indianersiedlungen im Frijoles Canyon ansehen wollen.

17. Mai 2017

Pünktlich zur Öffnung sind wir im Canyon und erwandern die Reste eines Rund-Pueblos und vieler Cliff Dwellings.

Grundmauern eines Ring-Pueblos

Die Felsen hier im Canyon sind aus weichem Lavagestein und löchrig wie ein Schweizer Käse.

Käseloch mit Maus

Ideal zu Benutzung als Behausung. Vor den Höhlen waren Steinbauten, man sieht noch ihre Grundmauern und die Löcher im Fels, in denen die Baumstämme der Dächer fixiert waren.

Rekonstruierter Vorbau

Teilweise vier Stockwerke hoch waren die Bauten. Nach der Rundwanderung sehen wir uns noch das kleine Museum an und fahren dann weiter auf der NM 4.
Wir kommen durch die „Valles Caldera National Preserve“, einen ehemaligen Supervulkan (vor 13 Mio Jahren).

Valles Caldera

Im Santa Fe National Forest suchen wir einen Campground. Der erste Versuch schlägt fehl, der CG ist geschlossen. Im nahe gelegenen „Fenton Lake State Park“ ist kein Platz mehr frei – jetzt reicht es: Die nächste Forest Road rein und bald haben wir unseren kostenlosen Stellplatz im Wald.

18. Mai 2017

5:45 Uhr
Was liegt da auf meinem schräg gestellten Belüftungsfenster? Es ist weiß und eiskalt. Wir sind eingeschneit!
Na gut, nicht so richtig, aber der Wald um uns herum ist gezuckert.

Schnee!

Knapp unter 0°C liegt die Außentemperatur. Und innen ist es nicht viel wärmer – schnell die Heizung anmachen. Da wir uns auf 2700m Höhe befinden, kommt der Höhenkit der Dieselheizung zum Einsatz. Ruck-zuck ist der Camper warm. Um flotter voran zu kommen, entscheiden wir uns, nicht der Forest Road zu folgen, sondern die schöne, asphaltierte Straße zu nehmen. Pustekuchen. Nach 5 km verwandelt sich die Prachtstraße auch in eine Forest Road, mit Baustellenaktivität am Anfang.
Bagger müssen für uns aus dem Weg fahren. Riesige Container werden verschoben, damit wir vorbei kommen. So früh haben die wohl noch nicht mit Verkehr gerechnet.
Die Dirt Road ist wunderschön, ohne jeglichen Verkehr. Fast wie ein Winter-Wonderland. Wir sehen eine Elk-Kuh mit Kalb (nein, kein Druckfehler, keine Elche, sondern Elks = große Hirsche). Später laufen uns noch drei (Wild-?) Pferde vor den Bug. Unser heutiges Ziel ist die Ghost Ranch, wo es einen Campground mit Waschmaschinen geben soll. Wir sind schon gegen Mittag da und Bingo: Waschmaschinen und Trockner stehen für uns bereit.

Ghost Ranch

Es ist mal wieder Zeit für große Wäsche.
Das Wifi funktioniert auch ganz ordentlich. Ich kann einen Termin mit Rob Pickering in La Junta, Colorado machen, für eine Komplettwartung von SUMO. Rob ist einer der wenigen Unimog-Spezialisten in den USA.

Ausblick von dem Ranchgelände

Wir schauen uns am Abend noch die Infrastruktur der Ghost Ranch an, es gibt zwei kleine Museen, einen Pferdekorral, Konferenzgebäude, Unterkünfte, einen „Dining Room“ und vieles mehr.

Chimney Mountain @ Ghost Ranch

19. Mai 2017

Wir verlassen die Ghost Ranch und besuchen das um die Ecke liegende „Echo Amphitheater“, ein natürliches Felsenhalbrund mit schönem Echo.

Echo Amphitheater

Dann schrauben wir uns langsam in die Höhe. Es geht stetig bergauf und wird immer kälter. Und immer weißer – hier liegt noch sehr viel Schnee.

Schneepanorama (auf Bild clicken!)

Bis auf 3200m geht es hoch. Außentemperatur -2.5°C. Ein Stück hinter dem Summit (Pass) sehen wir zwei Wölfe, die am Wildbach trinken wollen. Wir sind ihnen aber zu unheimlich, sie trollen sich über den Schnee.

Isegrimm

Über die wunderschöne Bergstraße geht es wieder hinunter, aber in der Ebene vor Taos schneit es dann sogar. Wir überqueren den Rio Grande.

Rio Grande Gorge Bridge

In Taos füllen wir bei Albertson (Safeway-Tochter) unsere Vorräte auf. Unser nächstes Ziel ist ein Statepark in 35 Meilen Entfernung. Dorthin geht es durch den „Carson National Forest“. Plötzlich sehe ich eine kleine Forststraße links in ein wunderschönes Tal abgehen und entscheide spontan hier einen Übernachtungsplatz zu suchen.
Den wir natürlich auch finden – kurz vor dem Ende der Forststraße. Wir stehen wunderbar an einem kleinen Bach mit Tümpeln und die Sonne am Nachmittag macht sogar die sehr frischen Außentemperaturen erträglich.

Märchenwald

Sobald aber die Sonne weg ist, muß ich aber den Camper aufsuchen, den Elke schon aufgeheizt hat.

20. Mai 2017

Wieder Schnee in der Nacht. Kein Wunder, da der Höhenmesser 2800m anzeigt. SUMO will nicht so gerne anspringen, eiskalt und wenig Sauerstoff. Wir verlassen den schönen Platz und fahren weiter durch den National Forest. Tiefer unten liegt dichter Nebel, der für dicken Raureif auf den Pflanzen sorgt.

Brrr… kalt da draußen!

Hier stehen jetzt überall Fahnen am Wegesrand – am 29 Mai ist Memorial Day. Irgendwann hebt sich der Nebel und die Sonne scheint. Wir durchqueren das Red River Ski-Gebiet – Klein-Aspen in New Mexico. Obwohl die Ski-Saison schon vorrüber ist, ist noch erstaunlich viel los hier.
Unser Ziel ist das „Rio Grande del Norte National Monument“. Hier hat der Rio Grande einen tiefen Canyon durch das Lavagestein gegraben.

Canyon des Rio Grande

Der Red River vereinigt sich hier auch mit dem Rio Grande.

Red River meets Rio Grande

Wir wandern zu allen Lookouts und schauen uns alle Campgrounds am Wege an. Am besten gefällt uns der „El Aguaje Campground“. Hier haben wir einen wunderbaren Blick auf die teilweise verschneiten Berge und der Canyon des Red River liegt ein paar Meter neben unserem Stellplatz.

Super Ausssicht vom Stellplatz!

Die Sonne wärmt schon wieder sehr schön, die „Eisheiligen“ scheinen beendet zu sein.
Wir beschließen, auch den Sonntag noch hier zu verbringen.

21. Mai 2017

Nach dem Frühstück nehmen wir den „El Aguaje Trail“ unter die Wanderschuhe.
Er führt 250 Höhenmeter tief herab in den Canyon des Red River.

Red River Canyon – auf halber Höhe

Hier rauscht der Wildbach, der das Schmelzwasser des Schnees von den Bergen zum Rio Grande spült.

Red River – unten im Canyon

Der Weg runter war ganz einfach, der Rückweg bringt uns dann ganz schön zum Schnaufen und Schwitzen. Wieder oben angekommen, müssen wir erst mal Flüssigkeit und Kalorien nachtanken. Wieder mal eine Wanderung in der Mittagshitze – zumindest der Rückweg. Danach wird relaxt, Elke haut sich für eine Weile in die Falle und ich lese und beobachte die Landschaft. Am Abend grillen wir mal wieder. Wir sind nun fast alleine hier.

22. mai 2017

Wir verlassen den Rio Grande und fahren nach Norden. Bald erreichen wir die Grenze zu Colorado.

Tracks Arizona, New Mexico

Weiter geht es in Colorado

Bilder New Mexico

2 Gedanken zu „New Mexico

  1. Sehr schöne Bilder und interessantes Reisetagebuch.
    Falls Ihr in der nächsten Zeit einen Zwischenstopp in Eurer alten Heimat
    einlegt, würden wir uns über einen Anruf freuen. Weiterhin viel Glück.

    Jochen und Monika Kamp

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