02. September 2017
Es sieht immer noch nicht gut aus, aber zunächst ist es noch trocken. Wir fahren durch den Ort Cumberland Gap und dann zum Visitor Center. Dort holen wir uns einen neuen Interagency Pass (für alle National Parks und – Monuments), besichtigen das kleine Museum und schauen uns einen Film über Daniel Boone an. Er war ein Waldläufer (Longman) im 18. Jahrhundert, der einen Weg für die Siedler über die Appalachen nach Kentucky scoutete. „Cumberland Gap“ ist der Bergeinschnitt, der die Passage ermöglichte. Dann fahren wir noch zum Pinnacle Overlook, wo wir trotz tief hängender Wolken einen ganz guten Ausblick haben.
Auf dem Weg zurück zu SUMO setzt der Regen wieder ein. Wir fahren ganz kurz nach Kentucky um einzukaufen.
Den ganzen Tag nieselt es. Wir schlängeln uns auf großen und kleinen Straßen in Richtung Osten. Wald, Berge und Wasserläufe, ab und zu kleine Ortschaften – das ist das Sightseeing Programm für heute, unterbrochen vom endlosen hin und her der Scheibenwischer.
In der „Mount Rogers National Recreation Area“ fahren wir zuerst einen National Forest Campground an, drehen aber direkt wieder um. $ 24 für diese Gegend ist uns zu happig. Wir fahren eine kleine Forststraße rein und finden nach langem Weg tief in den Wald am Ende des Wegs einen total einsamen Stellplatz. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Schnell SUMO gerade abstellen und rein in den Camper, den Regen draußen lassen. Ein Film vertreibt die Langeweile im Camper.
03. September 2017
Zum Glück regnet es heute morgen nicht, so dass wir trocken aufsatteln können. Heraus aus dem Wald und weiter durch die grüne Hölle der Appalachen.
Dann plötzlich ein neues Geräusch: etwas fängt an zu rappeln. Das Geräuch kommt diekt aus unserem Schaltpanel, es scheint irgendwo unterhalb des Schalthebels zu entstehen. Kein Turboladerproblem, das ist etwas im Antriebsstrang (Kupplung, Splitgetriebe ?) ist defekt. Das Geräuch wird im Laufe des Tages immer schlimmer. Wir brechen unseren Trip über die „Park Ridge Road“ ab und fahren nach Roanoke, die nächste, größere Stadt. Den von uns angepeilten Campground nahe Roanoke gibt es nicht mehr, er wurde in eine „Day Use Area“ umgewandelt – NO Camping! Also nehmen wir uns mal wieder ein günstiges Motelzimmer, nicht weit von der Innenstadt entfernt. Hier gibt es auch Getriebe- und Truck-Werkstätten.
Aber erst übermorgen. Heute ist Sonntag und am Montag ist „Labor Day“ – ein Feiertag. Ich habe Kontakt mit Hellgeth aufgenommen, Soundfiles des Geklappers geschickt und möglichst genau unsere Beobachtungen geschildert. Jörg will morgen mal mit den Technikern reden. Ich suche derweil schon mal die Adressen von möglichen Werkstätten aus dem Internet heraus: Freightliner, Mercedes Benz, Transmission Specialists usw.
04. September 2017
Labor Day. Feiertag.Wir hängen ab und ich recherchiere mögliche Werkstätten. Am Abend laufen wieder in die Innenstadt.
Auf dem Weg dorthin steht eine schöne Kirche (Catholic).
Viele Restaurants haben heute zu. Immerhin hat die lokale Brauerei geöffnet.
Nach leckerem Bier gehen wir dann in einem Restaurant essen, wo wir auf einer netten Dachterrasse sitzen können. Zurück diesmal mit einem Uber Taxi.
05. September 2017
Mit immer lauter werdenden Geräusch klappern wir diverse Werkstätten ab. Transmission Service, Truck Repair, Bosch Service, kleine Werkstätten – alle winken sie ab, als sie SUMO sehen. Wir bekommen immer neue Tipps, wo wir es versuchen sollen, aber meistens werden wir weiter geschickt. Bei einem Lube Service lasse ich alle Gelenke und Antriebswellen abschmieren. Keine Verbessereung. Endlich, bei Freightliner finden wir die Bereitschaft, mal bei Splitgetriebe und Schaltgetriebe das Öl abzulassen und die Magnete in den Ablasschrauben auf Metall zu untersuchen. Splitgetriebe ist ok. Dann der Schock: Das Schaltgetriebe ist voller Metallspäne und dicker Metallbrocken. Das ist hin- oh Mann! „SUMO is stuck“. Ein neues Getriebe muss her. Wir besorgen uns einen Mietwagen und verlängern unseren Motelaufenthalt. Ich telefoniere mit Jörg (Hellgeth) und sende Emails an die Unimog Spezialisten im Westen wie Scott Ingham (Vallejo, CA) und Rob Pickering (La Junta, CO), um ein Ersatzgetriebe anzufragen.
06. September 2017
Ein neues Getriebe: Sowohl Rob als auch Hellgeth können uns helfen. Rob kann das Getriebe schon morgen verschicken und es gibt natürlich keine Probleme mit dem Zoll.
Also habe ich bei ihm bestellt. Wir schauen noch in der Werkstatt vorbei und klären einige Dinge, die für den Unimog speziell sind. Es regnet den ganzen Tag. Abends Brauhaus und Burgerkneipe.
07. September 2017
Alles ist mit Rob geklärt, heute geht das Getriebe raus, es wird am kommenden Dienstag eintreffen.
Wir nehmen mit unserem Mietwagen Kurs auf Washington. Nicht die schnelle Tour über die Interstate, sondern über den „Blue Ridge Parkway“.
Wir haben ein paar sehr schöne Ausblicke über die Berge und Täler, nach dem Regenwetter gestern.
Der James River lädt zu einem kleinen Trail ein.
Vor der I64 endet der Parkway und wir fahren auf dem schnellsten Weg nach Arlington, was nur ein paar km von Washington DC entfernt liegt. Hotels kosten hier nur die Hälfte im Vergleich zu Downtown Washington DC und es gibt eine Metroline direkt ins Zentrum. Das Hotel bietet sogar einen kostenlosen Shuttle zur Metrostation. Nicht weit vom Hotel entfernt gibt es ein spanisches Restaurant mit super, lecker Tapas.
08. September 2017
Washington DC!
Mit der Metro fahren wir bis zum Capitol, das wir uns in einer geführten Tour (geht nur so) ansehen.
Danach besuchen wir die „Library of Congress“: WOW!
Nicht schlecht für eine Bibliothek! Hier wurde nicht gekleckert….
Nun ist laufen angesagt. Vom Kapitol, die Mall entlang, rechts und links tolle Museen bis zum Washington Monument, einer riesigen Stele.
Dort biegen wir ab zum Weißen Haus.
Bevor wir den Zaun zum WH erreichen, werden wir von Polizei zurück gescheucht. Schon vorher war hier einiges los, Polizei und Feuerwehr sind aufgefahren. Jetzt wird klar, bald landet der blonde Präsident, der jeder Frau an die Wäsche gehen und in New York beliebige Leute ohne Konsequenzen erschießen kann (eigene Aussage).
Ein Militär-Hubschrauber landet direkt vor dem Weißen Haus, vor dem sich kurz vorher alle Angestellten zur Begrüßung aufgereiht haben. Man kann aus unserer Entfernung den Präsident nur erahnen.
Wir laufen weiter bis zum Lincoln Memorial, wo eine Statue desselben streng bis zum Capitol blickt.
Leider liegt das Weiße Haus nicht in seinem Blickfeld…
Bis zur nächsten Metro Station ist es von hier aus noch eine Meile. Langsam spüren wir unsere Füße. In Arlington nehmen wir das Shuttle zurück zu unserem Hotel und legen erst mal die Füße hoch. Am Abend essen wir chinesisch.
09. September 2017
Heute trennen sich unsere Wege: ich fahre mit der Metro ins Smithonian Air and Space Museum, Elke geht ihre eigenen Wege:
Ich habe keine Lust auf Museum und fahre erst einmal zum Arlington National Cemetery. Das erste Stück dieses Geländes wurde 1864 zur Beerdigung von Gefallenen aus dem Civil War freigegeben und danach mit jedem Krieg mit US-Beteiligung weiter ausgebaut. Hier befinden sich auch die Gräber von J.F. Kennedy und seiner Familie.
Das Wohnhaus auf der höchsten Erhebung des Friedhofes, Arlington House, gehörte Robert E. Lee und seiner Familie. Sie verliessen es aber 1861 kurz vor Beginn des Civil Wars. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick auf Washington DC (Arlington gehört nicht dazu).
Jetzt stehen noch ein paar sehenswerte Gebäude und Strassenzüge auf meinem Programm: Union Station, Old Post Office, Constitution Avenue etc.. Danach laufe ich noch einmal über die Mall und treffe mich vor dem Air and Space Museum mit Stefan.
Stefan:
Ich schaue mir die Ausstellungen des Air und Space Museum an und sehe mir einen Film über Flugzeugträger an. Der Besuch des modernen Planetariums hat sich auch gelohnt. Eine Show über Sterne. Ich treffe Elke vor dem Museum wieder.
Nach einem Snack schlendern wir noch durch die Gärten des Smithonian Institute,
bis wir dann müde die Metro zurück zum Hotel nehmen.
Am Abend überfressen wir uns im „Melting Pot“, bei einem 4-Gänge Fondue Menue.
10. September 2017
Wir nehmen Abschied von Washington und Kurs auf den „Shenandoah National Park“. Kurz vor dem Parkeingang sehen wir uns die „Skyline Caverns“ an.
Ncht schlecht, es gibt hier eine ganz besondere Art von Calcite-Strukturen, genannnt „Anthodites“. Sieht aus wie weißes Gras, das von der Höhlendecke wächst.
Ansonsten bietet die Höhle nichts Spektakuläres, wir sind noch von den Carlsbad Caverns verdorben.
Danach geht es stundenlang auf dem Skydrive durch den Shenandoah NP.
Ein Outlook nach dem anderen, dazwischen „grüne Hölle“.
Irgendwann reicht es und wir fahren auf der Interstate 64 zurück nach Roanoke.
11. September 2017
Heute soll das Wetter noch halten, morgen steht Regen an. Also machen wir einen weiteren Ausflug. Zunächst besuchen wir den „Natural Bridge State Park“, der Name ist Inhalt zugleich.
Zusätzlich gibt es auch noch eine nachgestellte Siedlung der Monacan Indianer zu sehen mit Rindenhütten, Kochstelle, Workshop, Garten usw.
Gegen Mittag fahren wir zur Kleinstadt Bedford mit einer kleinen historischen Altstadt.
In der „Liberty Station“ gibt es auch etwas zu futtern für uns. Dann geht es zurück nach Roanoke. Dort bekomme ich die Mail, dass das Getriebe morgen ankommt, aber erst am Spätnachmittag. Noch ein weiterer Tag, den wir rumhängen müssen.
12. September 2017
Regenwetter. Warten auf Zustellungs-Nachricht von Fedex. Mietwagen und Hotel verlängert. Heute keine Auslieferung. Trost mit Sushi- Essen.
13. September 2017
Getriebe ist in Roanoke. Kurz nach Mittag ist es endlich ausgeliefert. Wir fahren hin, beschauen das Ersatzteil und besprechen noch ein paar Details. Wahrscheinlich (hoffentlich!) ist SUMO morgen abend fertig.
Nach unserem täglichen Besuch im Deschutes Brew Pub gehen wir in das Market Center, wo Country Hausmusik gespielt wird. Danach Hamburger im Sonderangebot.
14. September 2017
Arrrgh! Ein Lager muss noch ausgetauscht werden, soll bis 13 Uhr da sein. Um 15 Uhr war das Getriebe immer noch nicht montiert. Morgen nachmittag vielleicht…
Im Quarter Restaurant gegessen.
15. September 2017
ENDLICH! Um 15 Uhr kommt der Anruf, SUMO ist fertig. Wir fahren hin, ich mache eine Testfahrt und dann müssen wir genauso viel latzen wie für das Getriebe von Rob. Aua!
Am Abend gehen wir ein letztes mal nach downtown Roanoke.
16. September 2017
Nach dem Frühstück wird alles eingeräumt und wir nehmen den schnellsten Weg aus Virginia heraus: die I81. Erst mal Land gewinnen. Das neue Getriebe hört sich anders an, als das alte, hoffentlich hält es eine Weile…
Neuer Tagesrekord, heute durchfahren wir vier Staaten an einem Tag:
Nach Virginia geht es etwa 25 km durch West Virginia,
dann etwa 5 km durch Maryland,
bis wir Pennsylvania erreichen.
Bilder Virginia
Weiter geht es in Pennsylvania