02. Juni 2017
Wyoming beginnt langweilig: flach und für viele Meilen nur Sagebrush. Aber die Berge rücken langsam näher. Heute erreichen wir sie aber nicht, da wir vorher am Green River einen kostenlosen BLM (Bureau of Land Management) Campground (Weeping Rock) aufsuchen und den sonnigen Nachmittag genießen.
Die Campnachbarn holen einige Forellen aus dem Fluss. Viele Kliffschwalben schwärmen über dem schnell dahin fließenden Gewässer und an den Klippen, die an einigen Stellen Wasseraustritt zeigen (daher der Name „Weinender Fels“).
03. Juni 2017
Wie fast immer in den letzten Tagen, brechen wir bei strahlend blauem Himmel auf. Bald sehen wir drei Antilopen.
Wir fahren bis La Barge und biegen dort auf die 235 ab, die später als dirt road durch den Bridger-Teton National Forest führt. Wir wollen damit einem Weg folgen, den wir schon mal 1984 mit unserem Pickup gefahren waren mit Reifenpanne mitten im einsamen National Forest, falschem Ersatzreifen und… aber das ist eine andere Geschichte.
Erst geht es durch Felder, dann durch ein schönes Tal, das fast geflutet ist von den Wassermassen der Schneeschmelze. Eine Elchkuh äst in den Sumpfwiesen.
Dann sehen wir einen Bieber in den Flußwindungen. Der Weg wird rauher, oft überspülen Rinnsale die Straße. Dann hat ein Bach einen neuen Weg quer durch die Straße gefunden und sich tief eingegraben. Wir müssen durch das Bachbett fahren. Allrad und Hinterachssperre ziehen SUMO souverän hindurch und die glitschige Böschung wieder hinauf. Nun sind wir im National Forest und es geht sehr holprig weiter, bis… es nicht mehr weiter geht, Ein Erdrutsch hat die Straße mitgenommen.
Ein sehr schmales Stück ist noch da, aber 8t SUMO in 45 Grad seitlicher Schräglage mit einer Seite am Hang und der anderen an der weichen Abbruchkante, das ist zu riskant. Ein Pickup mit Ranchern auf der Suche nach verirrten Rindern kommt auch noch angefahren und kommt zum gleichen Schluss: unpassierbar. Also wenden in 18 Zügen und den ganzen schönen Weg wieder zurück.
Auf der Weiterfahrt entdeckt Elke einen NF-Campground mit Hot Springs in 100 km Entfernung. Dies ist nun unser neues Ziel. Der Platz liegt 10 Meilen ab von der Straße, wunderschön in den Bergen.
Wir belegen einen Platz und fahren weiter zu den Hot Springs. Die Granite Falls laden uns vorher noch zu einem Zwischenstopp ein.
Die Hot Springs müsste man eigentlich im Moment zu „Luke Warm Springs“ umbenennen, den sie sind nur 28 Grad warm. Zuviel Schmelzwasser, das sich mit dem heißen Wasser vermischt. Mitten im Wald liegt der kleine Pool.
Der Campground kostet nichts, aber $8 müssen wir für das Baden latzen. Die Sonne scheint auch warm – eine prima Abwechslung.
Zurück am Campground machen wir es uns in der Sonne gemütlich, bis… wir zu einem Rettungseinsatz gerufen werden. Ein Subaru eines spanisch-mexikanischen Pärchens ist im Schnee, der hier noch überall liegt, trotz Vierradantrieb stecken geblieben, da helfen wir doch gerne. Erstmalig kommt so unsere Winde zum Einsatz. Ruck zuck ist der Subaru wieder flott. Doch die Rettungskosten in Höhe von 1 Bier bleiben sie uns schuldig.
04. Juni 2017
Wir rumpeln und aus dem schönen NF heraus und nehmen Kurs auf Jackson Hole. Obwohl ziemlich tourisisch, hat „Jackson Hole“ seinem eigenen Charme. Doch bevor wir diesem erliegen, fahren wir weiter nach Norden und schauen uns den Grand Teton Loop an.
Über den Jenny Lake fahren wir langsam zurück nach Jackson Hole.
Wir haben uns hier eine Block House Cabin gemietet.
Am Abend schlendern wir erst zum „Brewhouse Pub“, wo es leckere Biere gibt, dann erkunden wir die Innenstadt.
Elke ersteht eine Handtasche. Ein weiterer Drink in der Million Dollar Cowboy Bar
dann essen wir im Brewhouse Pub Pizza und Burger. Spät geht es dann in unsere Blockhütte zurück.
05. Juni 2017
Wir lassen es heute langsam angehen. Erst frühstücken wir bei „Bubba`s“. dann widmen wir uns unserem Blog. Gegen 11 Uhr verlassen wir die schöne Blockhütte. Zum Signal Mountain trägt uns SUMO hoch und beschert uns eine Super-Aussicht auf die Teton Range und das Tal des Snake River.
Noch ein kurzer Besuch bei einer alten Kapelle, dann geht es in Richtung Yellowstone. Am Parkeingang dann der Schock: Die meisten Campgrounds sind noch geschlossen, die anderen voll. Genervt fahren wir 20 Meilen bis zum ersten Visitor Center. Der Lewis Lake, den wir passieren, ist noch teilweise zugefroren.
Im Visitor Center wollten wir dann eigentlich eine Campground- Reservierung für die nahe Zukunft machen, aber das ist nicht so einfach. Ich muss bei der Reservierungs-zentrale anrufen. 20 Minuten hänge ich in der Warteschleife. Kurz bevor es mir zu bunt wird, endlich eine menschliche Stimme. Wir reservieren vom 11.06.-14.06 einen Stellplatz auf dem zentralen „Fish Creek Campground“. Für heute müssen wir wieder aus dem Park raus, Camping in National Parks ist nur auf offiziellen Campgrounds erlaubt.
Kurz südlich der Parkgrenze fahren wir in den National Forest. Wir wollen eigentlich zu einem kleinen See, aber kurz davor ist die Straße mit Pollern abgesperrt. Wir bleiben auf dem Platz davor stehen, genug für heute. Später kommen noch zwei weitere Übernachter auf diesen Platz.
06. Juni 2017
Raus aus dem großteils verbrannten NF auf die US 287. Wir müssen zurück nach Jackson. Ein gutes Stück vor dem Ort haben wir das Glück eine ganze Herde von Bisons ganz nahe der Straße zu sehen.
Südlich von Jackson nehmen wir die 22 nach Wilson. Nun geht es über den Pass, noch zwei Rehe und wir erreichen wir die Grenze zu Idaho.
Fortsetzung Wyoming:
11. Juni 2017
Heute ist mein 60. Geburtstag.
Elke hat liebevoll einen tollen Geburtstagstisch vorbereitet, mit Luftballons, Kuchen + Kerzen mit der Zahl 60 darauf.
Mein Geschenk ist ein neues „Leatherman Surge“ – Multitool mit Gürteltasche. Dieses Werkzeug ist um einiges stabiler als mein Schweizer Messer. Unimog-kompatibel!
Zum Frühstück gibt es dann Kaffee, einen Schluck Sekt und den Kuchen.
Nun geht es endlich in den Yellowstone National Park!
Heute ist Big Game Day!
Wir sehen:
Hunderte Bisons, einige Elks, Mule Deer, viele Pronghorns, eine Reihe von Schwarzbären, mehrere Coyoten, ein Adlernest mit Jungen, ein Nest mit Schleiereulen und verschiedenes anderes Federvieh.
Und natürlich die ersten heißen Quellen: Die „Mammoth Hot Springs“.
Leider sind sie bei weitem nicht mehr so eindrucksvoll wie 1983/84, als wir sie das erste Mal besichtigt hatten.
Weniger heißes Wasser als früher, viele der damals aktiven Quellen sind versiegt.
Dafür gibt es VIEL MEHR BISONS als damals. Eine richtige Landplage sind die hier. Man müsste Buffalo Bill mal wieder reaktivieren. Oder ein paar echte, altehrwürdige Indianer hier ansiedeln.
Einige Wasserfälle runden den Tag ab.
Leider wird es nichts mit einem leckeren Abendessen im Restaurant. Letzteres entpuppt sich als miese Snack Bar. Also wieder zurück zu SUMO und ein prima Abendessen selbst gekocht.
12. Juni 2017
In der Nacht hat es heftig geregnet, aber am Morgen scheint wieder die Sonne.
Unser nächster Tag im Park beginnt mit der Fahrt am Yellowstone Lake entlang zum Visitor Center in Grant Village.
Hier erfahren wir, wann der „Old Faithful“ – Geysir seine aktiven Phasen hat.
Wir kurven um zwei Ecken zum „West Thumb Geyser Basin“, das wir erkunden. Viele schöne Pools, ein kleiner Mud-Vulcano und Geysire im See erfreuen das Auge und die Digitalkamera.
Dann wird es Zeit zum „Upper Geyser Basin“ aufzubrechen, um „Old Faithful“ unsere Aufwartung zu machen.
Pünktlich wie die Eieruhr spult er – wie immer – seine Show ab.
Kurz zuvor brechen auch noch in unmittelbarer Nachbarschaft zwei weitere Geysire aus. Dann wandern wir den „Geyser Hill“ entlang und können uns gar nicht satt sehen an den vielen Hot Springs, Pools, Geysiren und den Farben, die die „Thermophiles“ (Mikroorganismen) im warmen Wasser erzeugen.
Überall liegt der Geruch von Schwefelwasserstoff in der Luft.
Wir besichtigen natürlich auch den „Old Faithfull Inn“, ein 7-stöckiges Riesenblockhaus.
Als wir uns das nahegelegene „Biskuit Basin“ anschauen zieht ein Gewitter auf und es wird merklich kühler.
Es tröpfelt aus den tiefdunklen Wolken und ein scharfer Wind geht.
Trotzdem fahren wir weiter. Unterwegs sehen wir eine Grizzly-Mama mit zwei Jungen – der Stau in Gegenrichtung ist 4 km lang, weil jeder anhält und die Fotoapparate oder Handys zückt.
Dann biegt Sumo auf den „Firehole Lake Drive“ ab (no RV`s, aber wir sind ja auch nur ein Pickup) und wir explorieren das „Lower Geyser Basin mit dem Fountain Paint Pot“.
Es ist kälter geworden. Wir checken noch das Lower Geyser Basin.
Elke schnattert und will nur noch in den warmen Truck. Es reicht für heute. Wir machen uns auf den Rückweg zum Campground. Dabei müssen wir wieder über den Pass. Die Temperatur sinkt bis fast 0 Grad und ergiebige Schneefälle lassen den Winter zurückkehren. Die Scheibenwischer haben viel Arbeit, die Sicht frei zu halten.
Wir wollen noch im „Lake Yellowstone Hotel“ essen gehen, aber ohne Reservierung geht da gar nichts. In der Cafeteria der nahegelegenen Lake Lodge bekommen wir dann doch noch was für unsere ausgehungerten Mägen. Zurück auf dem Campground machen wir es uns im geheizten Camper gemütlich und lassen die dauernden Schnee-schauer draußen.
13. Juni 2017
Obwohl es auch am Morgen noch leicht schneit, ist hier wenig Schnee liegen geblieben. Wir sind heute früh dran. Erst fragen wir bei der Camprground Rezeption nach, ob irgendwelche Pässe gesperrt wurden. Einer ist zu, aber den wollen wir sowieso nicht fahren. Also los: „Mud Vulcano“
und „Sulphur Caldron“ sind die ersten Stopps auf dem Weg von „Fishing Bridge“ nach „Canyon Village“. Es schneit immer stärker. Dann sehen wir uns den „Grand Canyon of the Yellowstone“ mit den Upper und Lower Falls vom South- und vom North Rim an.
Viel bringen die Bilder nicht, da dichtes Schneetreiben die lookouts verschleiert.
In Canyon City wärmen wir uns bei einem Kaffee wieder auf. Dann geht es weiter zum „Norris Geyser Basin“: hier gibt es die Porcelain Springs
und den den sehr aktiven „Steamboat Geyser“.
Nach 2 km Rundweg zum „Artist Paint Pot“
fahren wir den „Firehole Canyon Drive“ (NO RVs…), kurz hinter Madison. Ein fetter Elk steht direkt neben der schmalen Straße. Das „Midway Geyser Basin“ müssen wir auslassen, da wie schon gestern sich ein Stau auf der Abfahrt gebildet hat – keine Chance auf einen Parkplatz. Am „Black Sand Basin“ können wir jedoch einen derleben ergattern und uns diese Ecke anschauen
Es schneit immer noch. Jetzt reicht es auch langsam mit Springs, Pools und Geysers. Dafür sehen wir noch zwei weitere Elks mit Geweihen.
Der „Old Faithful Inn“ liegt nahe und wir können einen Tisch zu einem stilvollen Mittagessen bekommen. Gesättigt und wieder aufgewärmt streben wir unserem Campground bei „Fishing Bridge“ und den dortigen heißen Duschen entgegen.
14. Juni 2017
Wir haben fast genug vom Yellowstone. Über die East Park Entrance Road fahren wir dem Parkausgang entgegen. Als krönenden Abschluss unseres Parkaufenthalts sehen wir am frühen Morgen noch zwei Grizzlies, ganz nah an der Straße.
Ein Weibchen mit einem fast ausgewachsenen Jungen. Sie lassen sich überhaupt nicht stören und graben fleißig nach Wurzeln.
Nach langer Beobachtung nehmen wir auf einem hohen Aussichtspunkt Abschied vom Park und verlassen ihn über den Sylvan Pass, am gleichgenannten Lake vorbei.
Es geht auf dem „North Fork Highway“ nach Cody. Kurz vor der Stadt, die Buffalo Bill gegründet hat, sehen wir uns noch den nach ihm benannten Staudamm und den Canyon dahinter an.
Kurz danach erreichen wir Cody. Ein MUSS in dieser Stadt sind die Museen rund um die amerikanische Legende Buffalo Bill.
Es gibt die Sektionen: Natur des Yellowstone Park, Buffalo Bill, Westernkunst, Indianer der Great Plains und das Kleinwaffenmuseum.
Sehr professionell gemacht, wie fast alle amerikanischen Museen. Drei Stunden verbringen wir darin. Dann wird es langsam Zeit, die Stadt zu verlassen und in die Bighorn Mountains aufzubrechen. Auf dem „Five Springs“ BLM-Campground finden wir einen schönen Platz für die Nacht, mit grandioser Aussicht auf die Ebenen um Cody.
Wir machen am Abend endlich mal wieder ein BBQ.
15. Juni 2017
Nach dem Frühstück muss ich erst mal wieder nach den Portalen schauen. Wieder ist hinten links fast leer – trotz des Services in La Junta. Diesmal scheint eine Leckage nach außen mit dafür verantwortlich zu sein. Ein weiterer Punkt für den nächsten Servicestopp in La Junta. Wir lackieren noch die Stauraumklappe aus Mexico, neu in schwarz, dann geht es zurück zur 14A. Nach Erklimmen des Bergplateaus gibt es wieder etwas Kultur in der Wildnis: Wir biegen auf eine dirt road zum „Medicine Wheel“ ab. Nach 2 Meilen müssen wir SUMO abstellen und noch 2,5 km zu dieser alten indianischen Kultstätte laufen.
Dabei müssen wir über ein großes Schneefeld laufen, das noch den Trail verdeckt.
Auf den Wiesen blühen wunderschöne Frühlings-Bergblumen.
Auf einem kleinen Plateau in 3000 m Höhe liegt das „Medicine Wheel“.
Ein 25 m durchmessender Steinkreis mit „Speichen“, einer Feuerstelle in der Mitte und sechs U-förmigen Steinformationen am Umkeis. Das Monument ist von einer Art Zaun abgegrenzt, an dem rundum haufenweise Opfergaben angebunden sind. Bunte Tücher, Traumfänger, viele indianische Medizinbeutel, Tierschädel (Mule Deer, Büffel) deuten auf Indianer als Opfergeber hin.
Dieses abgelegene Objekt ist auch heute noch ein heiliger Ort für die Natives.
Auch ich opfere einen Vierteldollar – man kann ja nie wissen…
Zurück auf der 14A beschließen wir, heute noch im National Forest zu bleiben. Ein Campground, den wir uns anschauen findet nicht unsere Zustimmung, also schlagen wir uns auf einer Seitenstraße in den Wald. Bald sehen wir einen kleinen Abzweig, der uns zu einem prima Übernachtungsplatz führt.
Keine Menschenseele hier, aber die Feuerstelle raucht noch etwas. Auf einem Stein steht ein gefülltes Sixpack mit lokalem Bier – mein Opfer am „Medicine Wheel“ wurde angenommen und belohnt!!
Das Bier ist kalt und schmeckt lecker, den Göttern sei Dank!
Kein anderer Sterblicher erscheint heute mehr.
16. Juni 2017
Auch der schönste National Forest muss mal verlassen werden. Vor dem Frühstück sieht Elke noch einen Elk nahe bei SUMO, viele weitere Wildsichtungen folgen. Elk, Mule Deer, Pronghorns. Die nächste größere Stadt ist Sheridan, wo wir einkaufen, Elke die Gelegenheit nutzt und zum Friseur geht und wir Wäsche waschen können. Die amerikanischen Laundries bieten den Vorteil von schnellem WiFi (damit sich die Kunden beim Warten nicht langweilen), was ich nutze, um unseren Blog zu aktualisieren. Nach Wäsche und Internet bewegen wir uns weiter in Richtung Osten.
Natürlich auf einer absoluten Backroad durch hügeliges Ranchland. Eigentlich dachten wir, hier einen Übernachtungsplatz zu finden, aber entweder ist alles voller Kühe, oder durch Zäune abgesperrt.
Meine Idee, per Kuhfänger ein paar schöne, leckere Kalbsteaks zu erjagen, wird von Elke im Keim erstickt: „Die sind so niedlich!“ – „Aber auch zart!“ – aber auf mich hört ja keiner.
Wir beschließen, bis Gillette („für das Beste im Mann“) durch zu fahren. Kurz vor dem Ortseingang kommen wir an den Rasierklingen-Minen vorbei…
Der Walmart-Parkplatz ist ein Glücksgriff, denn direkt vor unserem Parkplatz liegt ein Sushi-Restaurant, in dem wir lecker zu Abend essen.
17. Juni 2017
Nicht nur ein Sushi-Restaurant liegt 30m von unserem Stellplatz entfernt, auch ein Frühstücksrestaurant ist ein paar Schritte entfernt. Nachdem wir unseren Koffeinspiegel reguliert haben, verlassen wir Gillette und fahren 3 Ausfahren auf der I90 bis wir auf die 14 abbiegen, die uns zu unserem Tagesziel führt. Seit Tagen habe ich am Abend Matschberge gebaut, Zeichnungen gemacht und ein unerfülltes Verlagen nach IHM gefühlt. Je näher wir kommen, desto eindringlicher klingen die sechs Töne in meinem inneren Ohr… Plötzlich verdunkelt sich alles, es kommt Sturm auf, der Wagen bleibt stehen, jegliche Autoelektrik ist ausgefallen. Die Töne werden immer lauter, Lichter erscheinen… – und dann sehen wir IHN: vor uns liegt der „Devils Tower“. Hollywood-Fans werden erkannt haben, wovon ich fantasiere…
Wir fahren in das National Monument und nehmen eine kleine Seitenstraße zu einem Aussichtspunkt auf den Berg. Im oberen Teil besteht er aus Basaltsäulen.
Es handelt sich dabei um einen erkalteten Magma-Pfropfen, der es vor 50 Millionen Jahren nicht an die Oberfläche geschafft hat. Die Erosion hat das weiche Material rund um den Pfropf abgetragen und nun steht er als 1280 Fuß hoher „Tower“ in den Black Hills von Wyoming. Wir wollen um ihn herum wandern, doch nach der halben Strecke bricht ein Unwetter über uns los. Wir warten unter ein paar Bäumen auf eine kurze Regenpause und laufen schleunigst zu SUMO zurück, bevor der nächste Schauer runter kommt.
Ziemlich nass, beschließen wir den weiteren Tourverlauf. SUMO schlägt sich auf schlamminger Forest Road mit 4WD quer durch den schönen „Black Hills National Forest“ bis Sundance. Die Black Hills sehen ein wenig aus wie der Schwarzwald. Wir sehen viele Mule Deer. Ein Stück Autobahn bringt uns über die Grenze von South Dakota.
weiter geht es in South Dakota
Fortsetzung Wyoming 2:
21. Juni 2017
Nachdem wir die Black Hills in South Dakota verlassen, wird die Gegend langweilig. Grasslands mit vielen Pronghorns, Mule Deer und White Tail Deer. Wir brettern auf guter Gravelroad durch sehr verlassene Gegenden. Alle 5 Meilen mal eine Farm, wenn’s hoch kommt. Es zieht sich. Endlich kann man schwach Berge am Horizont ausmachen. Immer wieder werden wir nickend begrüßt, viele Ölförderpumpen stehen hier mitten in der Prairie. Die gab es in den 80ern noch nicht.
Kurz bevor wir die Berge erreichen, fahren wir durch Douglas, ein verschlafenes Nest. Aber es gibt hier einen kleinen County Park am Fluß,
mit kostenlosem Stellplatz und freien, heißen Duschen. So was findet man selten.
Wir bleiben hier und gehen am Abend zuerst in den örtlichen Brauerei Pub auf einen Drink und dann im besten (und einzigen) Hotel im Zentrum mal wieder lecker japanisch essen. Wer hätte das von diesem Nest gedacht!
Das lokale Maskottchen von Douglas ist die „Jackelope“, eine entfernte Verwandte von Hase, Reh und Wolpertinger.
Heute war es richtig heiß (+33 Grad) und am Abend ist es noch angenehm warm, um lange draußen zu sitzen.
22. Juni 2017
Wir verlassen das verschlafene Nest Douglas und dringen weiter nach Süden vor. Erst geht es durch Gras-bewachsene rolling hills mit viel Wild. Wir sehen mindestens 80 Pronghorns. Bald dringen wir in bewaldete Gegend vor. Die Fahrt durch den „Medicine Bow National Forest“ macht auch SUMO richtig Spaß.
Bevor wir in den nächsten Abschnitt des NF eindringen, tanken wir noch mal nach, denn nun wird es stundenlang auf kleinsten Waldwegen in der Wildnis weiter gehen. Wir fahren bis zum Sandy Lake, der auf fast 3100m Höhe liegt. Bis zum See können wir nicht vordringen, da riesige Schneefelder noch die Zufahrt bedecken.
Wir finden einen schönen einsamen Stellplatz an einem Bach in der Nähe des Sees. Leider sind selbst auf dieser Höhe die Moskitos auch schon aufgewacht.
23. Juni 2017
Früh am Morgen bei 4 Grad Celsius und auf 3100m Höhe will SUMO nicht so recht starten. Er produziert eine riesige Qualmwolke und braucht eine Weile, bis er Gas annimmt. Auf dem langen Weg raus aus dem National Forest sehen wir 7 Elks und viele Rehe.
Bald erreichen wir die Grenze zu Colorado.
Weiter geht es in Colorado